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The Garden of the Hesperides, Frederic Leighton, ca. 1892

„Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn, im dunkeln Laub die Goldorangen glühn.“

J. W. Goethe

Für die meisten von uns verbindet sich die Vorstellung von einem Land, in dem die Zitronen blühen, mit der südlichen Sonne und einem endlos blauen Himmel.

In der griechischen Mythologie sind die Zitronen ein Hochzeitsgeschenk der Gaia an Göttervater Zeus und Göttin Hera.

In der Legende ist es Herakles, der berühmteste aller griechischen Heroen, der den Drachen erschlägt und sich die „goldenen Äpfel“ nimmt.

Nach einer barocken Version erhalten die Hesperiden durch die Tötung des Drachens ihre Freiheit und können sich mit ihrem Zitrusbäumchen auf den Weg nach Italien machen, womit wir in Goethes Land der blühenden Zitronen sind.

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Gabriela Nedoma

Knospen

und die lebendigen Kräfte der Bäume

Was sind Knospen? Welches geheimnisvolle Prinzip liegt in ihnen verborgen? Warum zählen Knospen zu den „Superfoods“? Das Buch beantwortet diese und viele weitere Fragen und zeigt nützliche Verwendungen von der Küche bis zur Hausapotheke.

Botanik, Geschichte und Brauchtum – heimische Bäume und Sträucher im Portrait – Basismethoden der Herstellung von Salben, Tinkturen, Essenzen, Ölen uvm. – Anleitungen zum Sammeln und Verarbeiten von Knospen

ISBN 978-3-99025-119-5

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Wolfgang Palme & Johann Reisinger

Faszination Gemüse

„Quer durch das Gemüsebeet“ führt dieses herausragende Werk, in dem weniger bekannte und auch exotische Gemüsespezialitäten vorgestellt werden. Ob Blattzichorie, Kapuzinerbart oder Andenbeere – mit Hilfe des Buches kann man Gemüsevielfalt nicht nur anbauen, sondern auch zu köstlichen Speisen verarbeiten, die von Haubenkoch Johann Reisinger kreiert wurden. Gemüse hat Menschen schon immer begleitet, egal ob in wilder oder gezüchteter Form, ob man es nun im Laden kauft oder selbst im Garten zieht.

ISBN 978-3-99025-164-5

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Siegrid Hirsch

Heilwirkung der Wachteleier

Die Heilerfolge des Uzejir Imsirovic

Arzneien aus der Natur sind manchmal ideal verpackt, das Wachtelei ist das beste Beispiel. Es bietet uns eine reiche Palette lebenswichtiger Aminosäuren. Für Menschen, die gesund sein und bleiben wollen. Der Ratgeber zeigt, was Sie vom Wachtelei erwarten können und wie es in der Küche, in der Körperpflege und als Heilmittel eingesetzt werden kann.

ISBN 978-3-99025-108-9

www.freya.at

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Auf den Spuren der Hesperiden

… wandelt man auch heute noch in Griechenland nicht nur in Kirchen, sondern auch in der griechischen Küche. Dort kennt man kaum ein Gericht ohne Zitrone. Ob Suppe, Tomatengericht, Fisch oder Fleisch, überall ist die Zitrone dabei. – Ein wundersamer und herrlicher Anblick sind die mit Zitronenblüten geschmückten alten, dunklen Kirchen.

Vor den Griechen und den Römern kannte das alte China die Zitrusfrüchte. Den Vorgebirgen des Himalaja entstammend, war der Anbau der „CITRUS MEDICA“ nicht nur während der Han-Dynastie um 200 v. Chr. üblich, sondern längst ebenso ein bevorzugtes Motiv in der chinesischen Kunst. Im fernen Osten sah man im Zedrat-Zitronenbaum die ‘Hand des Buddha’; seine Frucht galt wegen der zahlreichen Kerne als Zeichen für Fruchtbarkeit und langes Leben. Im Judentum symbolisierte die Zitrone das menschliche Herz, und im mittelalterlichen Christentum war sie ein Marienattribut und Symbol der Reinheit.

Gegen die Pest …

Gegen Gift und alles Mögliche sollte sie das Leben schützen. Unsere Vorfahren wussten nichts von Vitamin C und anderen Stoffen und maßen den Nährwert der Speisen am Grad der Sättigung. In der Einschätzung der Zitrone lagen sie haargenau richtig.

… und Vergiftung

Ich erinnere mich an eine Pilzvergiftung vor Jahren: Damals habe ich auf Anraten meiner Nachbarin innerhalb einer halben Stunde – denn es war höchste Zeit – vier Liter Wasser mit dem Saft aller Zitronen, die in den Haushalten aufzutreiben waren, getrunken. Die Intensivstation blieb mir als Einziger aus der Tischrunde erspart.

Seit dem Mittelalter in Europa

Im alten Ägypten war die Zedrat-Zitrone seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. bekannt. Die Botaniker Alexander des Großen brachten sie in den Mittelmeerraum, aber auch die Kreuzfahrer des zwölften Jahrhunderts trugen den Wunderbaum mit dem Goldapfel nach Hause. Jedenfalls steht fest, dass die Zitrone an der Riviera gegen 1200 heimisch wurde. Und wo immer wir heute diesen Bäumchen begegnen, sind in ihnen Zauber und Hauch des Südens eingefangen; ihr Anblick lässt uns an Licht und Wärme und an heilsames Ausspannen denken. Dann gibt es da noch einen weiteren Aspekt: die Ästhetik einer Zitrone, ob nun Hälfte, Scheibe oder Schnitz. Ein Gericht, garniert mit Zitrone, ist ein appetitlicher Anblick, der uns im wahrsten Sinne des Wortes Appetit macht.

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Citrus aurantium, Bitterorange (Pomeranze) 300 Jahre alt, Pillnitzer Schlosspark in Dresden

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Die Insel Mainau um 1820

Die Zitrussammlung auf der Insel Mainau gilt mit ihrem südländischen Sortiment unter freiem Himmel als ein herausragendes Zeugnis der Gartenkultur. Ihr inzwischen legendärer Ruf als „Insel im Bodensee, auf der Orangen und Zitronen blühen und fruchten…“ wurde im 19. Jahrhundert begründet und zieht alljährlich Hunderttausende an. In vielen anderen berühmten Gärten wie Schönbrunn in Wien, dem Berliner Lustgarten, den Schlossanlagen von Sanssouci in Potsdam, von Pillnitz bei Dresden, von Würzburg, Ludwigsburg und Karlsruhe, finden sich wertvolle historische Zitrussammlungen in Orangerien, jenen kunstvollen alten Glashäusern, die der Überwinterung der kostbaren Pflanzen dienen.

Die saure Superfrucht und ihre Inhaltsstoffe

Die wichtigsten Inhaltsstoffe einer 100 g schweren Zitrone sind:

› 40–60 mg Vitamin C

› 0,05 mg Vitamin B1

› 0,02 mg Vitamin B2

› 0,17 mg Vitamin B3

› 3 μg Beta-Karotin

› 20 μg Vitamin K

› 6 μg Folsäure

› 100–130 mg Kalium

› 25–30 mg Magnesium

› 12–14 mg Phosphor

› 10 mg Kalzium

› 3 mg Natrium

› 0,6 mg Eisen

› 16 μg Nickel

› 120 μg Zink

› 350 μg Kupfer

› 30 μg Mangan

› 1 μg Selen

100 G ZITRONE HABEN 35 KALORIEN.

1 μg = 1 Mikrogramm = 0,001 mg

1 mg = 1 Milligramm = 0,001 g

Wirkung der Zitrone

Mit 150 g frischem Saft ist unser Tagesbedarf an Vitamin C gedeckt, selbst dann, wenn wir einen höheren Bedarf als die empfohlenen 60 mg haben. Aber es ist nicht nur die bekannt imponierende Menge Vitamin C in der Frucht, die so wertvoll ist. Sie liefert auch Beta-Carotin, die Vitamine B und K, Mineralstoffe und Spurenelemente.

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Grundstruktur der Flavonoide

Bioflavonoide

Im weißen Fleisch, das sich direkt unter der Schale befindet und das wir (übrigens auch bei anderen Zitrusfrüchten) so gerne penibel entfernen, befinden sich Massen jener Bioflavonoide, die unsere Zellen vor dem Eindringen jener Sauerstoff-Radikalen schützen, die heute für Krebs oder Herzinfarkt verantwortlich gemacht werden. In die Gruppe der Bioflavonoide gehört das bereits untersuchte Querzetin, das die Ausschüttung des Gewebehormons Histamin reduzieren hilft. Eine vorbeugende Wirkung gegen Grauen Star wird vermutet. Querzentin regt eine eingeschränkte Insulinproduktion an und stärkt, zusammen mit dem Zitruspektin, die Bauchspeicheldrüse.

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Die Schale ist wichtig

Im Limonen, dem Hauptbestandteil des Zitronenöls, findet man weitere Krebszellenkiller. Limonen erhöht die Aktivität jener Entgiftungsenzyme, die mithelfen, Krebs zu verhindern, besonders Darmkrebs.

In der Zitronenschale befindet sich das wertvolle Zitrusöl, das im Tierversuch seine krebshemmende Kraft bereits bewiesen hat. Bei Bio-Zitronen soll man also immer auch die Schale verwenden und frisch über Salate, Fisch, Fleischspeisen oder in Säfte reiben.