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Klaus Erdmann

Ein Schlaganfall ist Kopfsache

„So kämpfte ich mich zurück ins Leben“

Covergrafik: Pixabay

Impressum

Herstellung:
Verlag ratio-books
Danziger Str. 30
53797 Lohmar

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Inhalt

Editorial

Vorwort

Der Krankentransport

Ankunft in Klinik

Die Klinik

Mein Traum

Zimmer 274

Die Reha-Klinik

Der Besuch kommt

Es geht voran!

Das Training

Der Rollstuhl kommt weg

Die letzte Woche in der Reha-Klinik

Die Entlassung

Ein weiter Weg zum Führerschein

Nochmals Danke

Nachwort

Schnellerkennung eines Schlaganfalls

Lebensrettende Rufnummer

Editorial

„Ein Schlaganfall ist eine plötzlich auftretende Erkrankung, die durch Störungen der Blutversorgung im Gehirn verursacht wird.“ Diese Beschreibung in Wikipedia klingt harmlos. Die Folgen eines Schlaganfalls sind aber fatal, fatal für den Betroffenen und fatal für die Angehörigen.

Lähmungen und Aussetzerscheinungen werden das ganze Leben verändern. Die schnelle Versorgung des Patienten in einer Schlaganfallklinik ist lebensrettend.

Aber all die professionelle Hilfe von Ärzten und Therapeuten wird erst richtig nützen, wenn der Schlaganfall-Patient nicht nur mitmacht, sondern einen unbändigen Willen entwickelt, wieder in seinen früheren Zustand zu kommen und er seine Fähigkeiten wieder vollständig erlangen will. Er muss in seinem Kopf ein Bild entwickeln, in dem er den Zustand vor seinem Schlaganfall sieht. Je intensiver er sich das vorstellen kann, um so größere Fortschritte wird der Patient machen.

Ich kenne Fälle, bei denen das funktioniert hat. Es kommt darauf an, sich nicht hängen zu lassen. Aber es kommt auch auf die unmittelbaren Angehörigen an, hier intensive Unterstützung zu leisten. Unterstützung nicht damit, den Rollstuhl zu schieben, sondern Motivationsarbeit zu leisten.

Von einem leitenden Arzt einer Schlaganfall-Klinik erfuhr ich, dass man früher den Patienten nach einem Schlaganfall drei Wochen im Bett gelassen und dann gesehen habe, was man noch aufbauen kann. Heute ist das anders: Ein halbseitig Gelähmter kann sein Brötchen noch selbst schmieren, wenn man dieses festklemmt. Die funktionsfähige Hirnhälfte wird genutzt, um die andere Hälfte frühzeitig zu trainieren.

Klaus Erdmann hat sich nicht aufgegeben. Er wollte den Rollstuhl nicht, wollte zurück ins Leben. Er hat es geschafft.

Auch Sie werden es schaffen!

Franz König, ratio-books

Vorwort

Ich schreibe dieses Buch für diejenigen, die ebenfalls wie ich einen Schlaganfall bekommen haben und unter Folgeschäden leiden und gelitten hatten.

Mein Name Klaus Erdmann, bin jetzt 61 Jahre. Meinen Schlaganfall bekam ich mit 56 Jahren. Ich bin mit drei Geschwistern aufgewachsen. Meine erlernten Berufe sind KFZ-Mechaniker und Karosseriebauer. Während der Bundeswehrzeit konnte ich den LKW- und Busführerschein erwerben. Nach dieser Zeit bin ich Omnibusfahrer im Linien-/Schul- und Reiseverkehr geworden.

Klaus Erdmann, im September 2014

Mein Schlaganfall

Jetzt zu meiner Geschichte: Am 19. März 2009 stand ich nach einer gut geschlafenen Nacht um 5.00 Uhr auf, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Mein Arbeitstag war wie immer sehr abwechslungsreich. Dieser Arbeitstag neigte sich gegen 16.30 Uhr dem Ende. Ich fuhr mit dem Auto nach Hause, dort erwartete mich meine Frau wie gewohnt mit dem Abendessen. Nach einer Ruhepause trainierte ich auf meinem Heimtrainerfahrrad. Danach begab ich mich zum gemütlichen Teil, setzte mich mit der Frau ins Wohnzimmer und wir schauten Fernsehen. Es wurden einige Filme angeschaut und die Zeit lief unaufhaltsam vor sich hin – ruhig und gemütlich, ohne ein Anzeichen von Schmerzen, geschweige einem Schlaganfall.

Zur fortgeschrittenen Zeit, so gegen 23.00 Uhr beschlossen wir schlafen zu gehen. Der Fernseher wurde ausgemacht und wir bereiteten uns vor, ins Bett zu gehen. Ich musste aber noch dorthin, wo „der Kaiser auch zu Fuß“ hingeht.

Meine Frau begab sich schon ins Schlafzimmer, hatte die Schlafzimmertüre noch halb offen gelassen, was vielleicht für meine spätere Situation wichtig war. Das Übliche wurde von mir im Badezimmer erledigt. Ich fühlte mich wohl.

Ich schaute in den Spiegelschrank. Mit einem Mal wurde meine Sehkraft schwächer und ich dachte mir, das ist nur die Müdigkeit, was sich aber als Irrtum erwies.