Für Bob Bailey, von dem ich das Allermeiste übers Training gelernt habe, und das zu einem Zeitpunkt, als ich fälschlicherweise meinte, ich wüsste schon fast alles.
© 2008 KYNOS VERLAG Dr. Dieter Fleig GmbH
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www.kynos-verlag.de
3. Auflage 2010
eBook-Ausgabe der Printversion
Fotos: Viviane Theby
Grafiken: Kynos Verlag
ISBN eBook (epub): 978-3-942335-67-6
ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-938071-64-9
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INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Einleitung
Zeichenerklärung
Der Beipackzettel: Risiken und Nebenwirkungen
Grundlagen
Allgemeine Trainingshinweise
Wörter verstehen
Wörter unterscheiden
Freies Formen
Einen Target mit der Nase berühren
Tür zu
Was lernt der Hund?
Der kluge Hans
Einige Beispiele zum kritischen Hinterfragen
Welche Signale braucht der Hund?
Was hat der Hund verknüpft?
Differenziert belohnen
Differenziert belohnen I
Differenziert belohnen II
Ein Taschenspielertrick – Ja und Nein
Tuwörter
Einen Gegenstand mit der Nase berühren (Touch)
Schieben
Ziehen
Apportieren
Umrunden
Aufgaben auseinanderhalten
Targettraining für Könner
Am Target stationiert
Pfotentarget
Schultertarget
Gleichzeitig an mehreren Targets als Übung
Gleichzeitig an mehreren Targets für die Praxis
Übungen zur Signalkontrolle
Ein Gegenstand als Signal
Acht – ein- oder mehrmals
Acht oder Umrunden
Signal und Target ähnlich
Kommandos als sekundäre Verstärker
Richtungsangaben
Steh
Vor
Zurück
Rechts/Links
Hoch/Runter
Hund als Bote
Pizzazutaten holen
Unterscheidungsaufgaben
Gegenstände benennen
Gerüche benennen
Such das Gleiche
Farben unterscheiden
Formen unterscheiden
Sehtest für Hunde
Der Hund kann zählen
Schriftzeichen erkennen
Verhaltenskette
Kleiner Parcours
Bring was zum Trinken
Einen Korb in vorgegebener Reihenfolge einräumen
Aufgaben für wirklich kluge Köpfe
Sei kreativ
Kommando aus zwei Teilen
Kommando aus drei Teilen
Bring das Gleiche
Das Prinzip Mitte
Zeig das Größte
Tau-Übung
Guck ab
Mache nach, was ich mache
Zum Schluss
Die Models
Das Schlaue-Hunde-Diplom
Literaturtipps zum Weiterlesen
Vorwort
Ein Buch von Viviane Theby ist immer eine spannende Sache.
In lockerer und leicht verständlicher Art und Weise erklärt sie lerntheoretische Grundlagen. Weder das Lesen dieses sonst recht trockenen Stoffes bereitet Mühe, noch das Verständnis. Viel Wert legt Viviane auf einen optimalen Trainingsaufbau. Der Weg der kleinen Schritte ist der Weg, der zum stressfreisten und vermutlich auch nachhaltigsten Erfolg führt.
Es war immer eine Freude, die Ideen von Viviane mit den eigenen Hunden oder als Trainerin auch mit den Hunden in der Hundeschule umzusetzen. In diesem Buch geht Viviane aber noch einen Schritt weiter: Die Trainingsherausforderung richtet sich ganz klar an den Menschen. »Die Hunde-Uni« ist ein Buch für alle Menschen, die längst wissen, dass mehr in ihrem Hund steckt, als gemeinhin angenommen wird. Die Übungen zielen darauf ab, die Intelligenz des Hundes unter Beweis zu stellen.
In der Wissenschaft wird dieser Weg längst gegangen. In der privaten Hundehaltung und auch im Hundesport ist man vielerorts noch nicht so weit. Häufig reduziert sich die Hundeerziehung auf »Sitz«, »Platz«, »Fuß« und andere Übungen, die unter dem faden Ausdruck »Unterordnung« bekannt sind. Das dies nicht mehr zeitgemäß ist, wird in diesem Buch sehr gut dargestellt. Hunde sind zu weit höherer Leistung in der Lage! Die Trainingsschwierigkeit besteht darin, die Leistung aus dem Hund zuverlässig heraus zu kitzeln. Wie viel Spaß das machen kann, merkt man schon beim Lesen.
Durch die Grafiken und vielen Fotos wird die Nachvollziehbarkeit der Übungen noch weiter erleichtert. Wie bei einem guten Krimi möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, wenn man einmal damit angefangen hat. Zu spannend sind die dargestellten Ideen. Das Buch ist eine Herausforderung.
Schon beim ersten Durchblättern des Manuskripts haben mich Übungen gefesselt, die ich so schnell wie möglich mit meiner Hündin ausprobieren wollte. Ich muss gestehen, dass ich auch nach langjähriger Arbeit mit Hunden bei der Umsetzung bzw. bei den Resultaten manch einer der Übungen sprachlos war. Es ist faszinierend zu sehen, zu welcher Leistung ein Hund auch in abstrakten Fragestellungen fähig ist.
Gleichzeitig kann man wehmütig werden, wenn man an die Vergangenheit denkt und merkt, wie viele Umwege und auch Streits man sich und seinen Hunden erspart hätte, wenn man von Anfang an einen so modernen Weg der Ausbildung gegangen wäre.
Vertrauen in die Fähigkeiten des Hundes ist nicht ein Spleen eines Hundeliebhabers, sondern es ist eine wichtige Voraussetzung für ein gutes gemeinsames Arbeiten. Als Lehrer im Hund-Mensch-Team kommt einem die Aufgabe zu, die Talente des Schülers zu nutzen und ihm die Inhalte der Übungen zu vermitteln. In der Arbeit mit Hunden haben wir Schüler vor uns, die in aller Regel hoch motiviert sind. Sie wollen lernen, sie wollen Dinge erfahren. Sie legen all ihre Energie hinein, wenn sie gut angeleitet werden. Die Kunst des Hundetrainings besteht darin, einem Schüler, der nicht dieselbe Sprache spricht und der eine andere Weltvorstellung hat als wir selbst, die Inhalte so beizubringen, dass sie leicht nachvollziehbar sind.
In diesem Buch wird einmal mehr deutlich, dass man einen Hund nicht dominieren muss, um ihn zu Höchstleistungen zu bringen. Man muss ihn nur selbständig denken lassen. Erst wenn man sich auf dieses Abenteuer einlässt, erfährt man die ganze Wahrheit von Hunden. In dieser Art der Führung kommt es auf mentale Stärke, Geduld, Ruhe und Respekt vor dem anderen Lebewesen an, nicht auf Körperkraft, Lautstärke und Härte. Souveränität ist die Magie, nicht falsch verstandene Dominanz.
Durch den Charme von Vivianes Übungen fällt es leicht, sich ganz zurückzulehnen und den Vorschlägen zu folgen. Schon bei nur oberflächlicher Betrachtung der Hunde kann man erkennen, dass sie ganz in ihrem Element sind. Hier dürfen sie endlich mitdenken. Bei einer genaueren Beobachtung sieht man das freudige Blitzen in den Augen. Für die Tiere ist dieses Buch die perfekte Arbeitsanleitung um ganz Hund sein zu dürfen – auf inhaltlich hohem Niveau.
Faszinierend, interessant, motivierend, hunde-logisch. Wow! Viel Spaß!
Celina del Amo
Düsseldorf, November 2008
Einleitung
Es gibt sie immer mehr: wirklich gute Trainer! Und – wie Bob Bailey immer sagt – je besser die Trainer, desto »schlauer« ihre Hunde. Natürlich sind die Hunde nicht wirklich schlauer. Aber die Verständigung zwischen Mensch und Hund klappt auf einem so hohen Niveau, dass es immer wieder eine Freude ist, einem solchen Team zuzuschauen.
Für solche Menschen, die also wirklich Spaß am Training haben und die Grundlagen der Lerntheorie beherrschen und umsetzen können, ist dieses Buch gedacht.
Es soll solchen Teams neue Herausforderungen bieten. Denn mit einer gut funktionierenden Kommunikation können wir den Hunden Aufgaben stellen, die scheinbar an Wunder grenzen.
Die Aufgaben stellen auch einige Herausforderungen an die Hunde. In den meisten Fällen handelt es sich nicht um einfache Tricks, die man mal eben schnell trainieren kann. Vielmehr wird über ein geschicktes Training auch versucht, die kognitiven Fähigkeiten der Hunde zu erahnen. Inzwischen nimmt sich auch die Wissenschaft dieses Themas mehr und mehr an. Bis jetzt – denke ich – kommen wir aber eher an Grenzen in unseren Trainingsfähigkeiten als an die Leistungsgrenzen der Hunde. Sie helfen mit diesen Aufgaben also auch, schlaue Hunde zu trainieren, die dann wirklich mal zeigen können, zu was sie alles fähig sind. Wieder muss ich dazu Bob Bailey zitieren, der immer von seiner »garbage can science« (Mülleimer-Wissenschaft) erzählt, weil im wirklichen Leben eben nicht exakt wissenschaftlich gearbeitet wird. Lassen Sie uns also bei den ein oder anderen Aufgaben etwas garbage can science betreiben. Vielleicht können wir damit dennoch einen Beitrag zum besseren Verständnis der Hunde liefern.
Mit den gestellten Aufgaben werden also sowohl die Hunde als auch ihre Menschen in ihren Fähigkeiten herausgefordert und immer weiter geschult.
Seien Sie auch geduldig, wenn Sie die Aufgaben viele, viele Male wiederholen müssen. Denn teilweise müssen die Hunde wirklich erstaunliche Leistungen erbringen. Das braucht Zeit. Aber es lohnt sich! Ich kann auch nicht sagen, ob alle Hunde dazu in der Lage sind, alle Aufgaben bis zur schwierigsten Stufe zu lernen. Aber Sie werden auf alle Fälle viel von Ihren Hunden lernen.
Viel Spaß also beim Training und bei der Entdeckung, zu was unsere Hunde alles fähig sind.
Kommandoplan
Haben Sie mit Ihrem Hund den Spaß am Training entdeckt, ist es sinnvoll, wenn Sie sich einen Plan mit sämtlichen Kommandos machen. Da können Sie sich Wortsignale, aber auch Sichtzeichen notieren. Mit der Zeit werden Sie nämlich staunen, was da so alles zusammen kommt. So gelingt es Ihnen dann leicht, den Überblick zu behalten, was auch wieder der Verständigung mit dem Hund zugute kommt.
Zeichenerklärung
Aufgabe der Schwierigkeitsstufe 1
Aufgabe der Schwierigkeitsstufe 2
Aufgabe der Schwierigkeitsstufe 3
Der Beipackzettel: Risiken und Nebenwirkungen
Bevor Sie mit dem Lesen des Buches oder gar mit dem Trainieren beginnen, hier noch einige Dinge, über die Sie sich vorher Gedanken machen sollten:
Für wen ist dieses Buch geeignet?
Dieses Buch ist für alle geeignet, die Spaß am Training haben und die gewillt sich, sich auf das Abenteuer Hund einzulassen.
Was sind schlaue Hunde?
Die Bezeichnung »schlauer Hund« hat nichts mit einer Rasse zu tun. Man kann zum Beispiel nicht sagen, dass Border Collies schlauer als andere Hunde sind. Jeder Hund ist so »schlau«, wie es für seine Verwendungsart herausgezüchtet wurde. Jeder hat seine eigenen Spezialgebiete. Allerdings sind Hunde, die von klein auf in ihren Fähigkeiten gefordert werden, bestimmt experimentierfreudiger, verstehen ihren Menschen besser und lernen dadurch schneller.
Wie alt sollte der Hund sein?
Es gibt für diese Übungen keine Altersbeschränkung. Man kann schon mit einem acht Wochen alten Welpen beginnen oder mit Senioren-Hunden. Nur muss man entsprechend Rücksicht auf die Konzentrationsfähigkeit der Hunde nehmen.
Besondere Vorsicht bei der Durchführung der Übungen:
Achtung! Vielleicht werden diese Übungen Ihre Vorstellungen von Hunden verändern. Hunde, die zu solchen Leistungen fähig sind, kann man nicht mehr für dumm verkaufen. Vielleicht ist es dann nötig, einige althergebrachte Vorstellungen zu überdenken. Es ist so einfach, zu denken: »Hunde sind ziemlich dumm, ich muss nur höher pinkeln als sie und schon akzeptieren sie mich als Rudelchef und sind folgsam.« Solche Denkweisen kommen bestimmt ins Wanken, wenn man feststellt, was Hunde alles können und verstehen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Überlegen Sie sich vorher genau, ob Sie Ihrem Hund so viel beibringen wollen! Hunde sind nicht dumm. Und sie werden ihr Können unter Umständen auch in anderen Situationen verwenden. So haben wir bewusst das Beispiel »Tür zu« als Übung aufgenommen und nicht »Tür auf«. Und dennoch gab es Hunde, die die Tür anschließend öffnen konnten, nachdem sie erst einmal gelernt hatten, dass sie die Tür beeinflussen können.
Risiken bei der Kombination mit anderen Trainingsmethoden:
Bei der Ausbildung über die negative Verstärkung (man fügt z. B. einen Zug an der Leine zu und lässt den nach, wenn der Hund folgt) werden die Hunde in vielen Verhaltensweisen gehemmt. Sie trauen sich weniger. Das kann seine Vorteile haben.
Hunde, die über die positive Verstärkung ausgebildet werden, werden einfallsreich und kreativ. Damit muss man auch umgehen können.
Studien haben inzwischen schön gezeigt, wie man sich Kommandos »vergiften« kann, wenn man beide Trainingsweisen kombiniert.
Grundlagen
Allgemeine Trainingshinweise
Obwohl ich in der Einleitung erwähnte, dass Kenntnisse der Trainingsgrundlagen für dieses Buch vorausgesetzt werden, will ich doch auf einige wichtige Dinge noch einmal als Wiederholung hinweisen, weil sie für den Erfolg der später vorgestellten Aufgaben wirklich entscheidend wichtig sind.
Trainingsplan mit kleinen Trainingsschritten
Will man dem Hund etwas beibringen, ist es wichtig, sich einen Trainingsplan mit möglichst kleinen Trainingsschritten zurechtzulegen. Sie sollten sich genau klar machen, was das Trainingsziel ist, was Ihr Hund in dieser Hinsicht schon kann und schließlich, wie Sie von diesem Ausgangspunkt zum Ziel kommen.
In diesem Buch werden die Trainingsschritte für die einzelnen Aufgaben schon möglichst genau beschrieben. Allerdings muss man sich immer klarmachen, dass es nie nur einen Weg gibt. Es gibt immer verschiedene Möglichkeiten, wie man ein bestimmtes Verhalten trainieren kann. Und es gibt auch immer verschieden große Trainingsschritte. Sie werden hier schon möglichst klein vorgestellt. Man kann aber jeden Trainingsschritt immer noch weiter unterteilen und je nach den Anforderungen eines Hundes noch kleiner machen. Ziel sollte immer sein, dass der Hund Erfolg hat und dem Trainingsziel näher kommt.
Ampeltraining
Wenn Sie sich an die Prinzipien des Ampeltrainings halten, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Ampeltraining bedeutet, dass Sie in kleinen Trainingsschritten trainieren und immer so arbeiten, dass Sie in den Trainingsschritten auch weiter kommen. Dann sind Sie im grünen Bereich. Kommen Sie einmal nicht weiter, sollte bei Ihnen die gelbe Lampe angehen: Achtung, Achtung! Was stimmt hier nicht? Woran liegt es?
Haben Sie eine Idee, was der Fehler sein könnte, trainieren Sie weiter. Klappt es dann, sind Sie wieder im grünen Bereich und können so weiter machen. Klappt es auch diesmal nicht, sollte die Ampel auf Rot springen: Stopp! Machen Sie so nicht weiter! Überlegen Sie erst, wo der Fehler steckt. Wenn es Ihnen alleine nicht auffällt, besprechen Sie die Trainingssituation mit anderen und machen Sie wirklich erst weiter, wenn Sie Ihren Trainingsfehler gefunden und eine Idee haben, wie Sie weiter kommen.
Minutentraining
Kombinieren Sie das Ampeltraining mit dem Minutentraining, können Sie das Training noch effektiver gestalten. Minutentraining bedeutet, dass Sie wirklich nur minutenweise trainieren. Das muss nicht genau eine Minute sein, obwohl das für die meisten Aufgaben eine ganz gute Zeit ist. Wichtig ist, dass die Zeit recht kurz ist und dann eben der Aufgabe angepasst. Vielleicht könnte als Faustregel gelten, dass Sie die Zeit so wählen, dass Sie 6 bis 12 Wiederholungen einer Übung machen können. Stellen Sie sich dafür einen Timer und hören Sie wirklich auf, wenn die Zeit abgelaufen ist. Überlegen Sie sich, ob Sie weiter gekommen sind als im Durchgang zuvor. Dann sind Sie im grünen Bereich. Wenn nicht, verfahren Sie wie oben beim Ampeltraining beschrieben. Von solchen kurzen Übungssequenzen können Sie je nach Ausbildungsstand des Hundes 5 bis 10 hintereinander machen. Danach wird es Zeit für eine etwas längere Pause.
Trainingstagebuch
Zwischen den einzelnen Einheiten des Minutentrainings hat man sehr schön Zeit, ein Trainingstagebuch zu führen. Dort schreiben Sie auf, wie die Minute verlaufen ist. Was war gut? Was könnten Sie verbessern? Wie sehen Ihre Kriterien für die nächste Minute aus? Eine Trainingseinheit ist erst mit der Planung der nächsten Einheit beendet. Ein gut geführtes Trainingstagebuch hilft Ihnen, Ihr Training noch effektiver zu gestalten. Sie wissen immer, wo Sie in einer bestimmten Aufgabe dran waren, auch wenn Sie mehrere Tage nicht mehr daran gearbeitet haben. Zudem hilft Ihnen das, Fehler zu vermeiden oder sehr schnell zu bemerken, so dass sie sich gar nicht ins Training einschleichen können.
Im Anhang finden Sie Internetadressen zum Download einer Trainingstagebuch-Vorlage.
»Nein« ist tabu
Bemühen Sie sich, im Training nie »Nein« zu sagen. Dieses Wörtchen kommt uns zwar allzu leicht von den Lippen, aber es ist nicht wirklich hilfreich. Das gilt natürlich ganz besonders für die hier vorgestellten Aufgaben, wo ja gerade die Herausforderung darin besteht, den Hund zum Mitdenken zu bringen. Immer dann, wenn wir gerne »Nein« sagen wollen, haben wir es eigentlich nicht geschafft, ihm deutlich zu machen, was wir von ihm wollen. Und für unsere Unfähigkeit dürfen wir nicht den Hund bestrafen.
Auch ein Falsch-Signal ist in der Regel für den Hund nicht hilfreich. Es gibt da eigentlich nur ganz wenige Ausnahmen. Wenn der Hund wirklich etwas falsch macht, reagiert man am besten mit der kleinstmöglichen Belohnung, indem man 2 bis 3 Sekunden überhaupt nichts macht (s. S. 109).
Belohnung effektiv einsetzen
Machen Sie sich immer wieder Gedanken darüber, wie Sie Ihren Hund am besten belohnen können. Die Belohnung sollte nicht nur das Verhalten verstärken, das Sie gerade üben, sondern sollte Ihnen die Übung zusätzlich erleichtern. Belohnen Sie also z. B. nicht mit Bällchenwerfen, wenn der Hund ruhig arbeiten soll, außer vielleicht zwischendurch mal als Überraschung. Machen Sie sich auch Gedanken darüber, wo Sie den Hund belohnen. Oft bietet es sich an, ihn so zu belohnen, dass er wieder in einer guten Ausgangsposition für den nächsten Durchgang ist. Manchmal kann man ihn auch in der Position belohnen, wo man ihn gerne haben möchte.