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AUSSERDEM VON PANINI ERHÄLTLICH:

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Greg Rucka – ISBN 978-3-8332-3195-7

Star Wars: Verlorene Welten

(Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht)

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Star Wars: Shadow Games – Im Schatten

Michael Reaves – ISBN 978-3-8332-3158-2

Star Wars: CORUSCANT NIGHTS Band 1 – Im Zwielicht

Michael Reaves – ISBN 978-3-8332-2906-0

Star Wars: CORUSCANT NIGHTS Band 2 – Straße der Schatten

Michael Reaves – ISBN 978-3-8332-2983-1

Star Wars: CORUSCANT NIGHTS Band 3 – Schablonen der Macht

Michael Reaves – ISBN 978-3-8332-2984-8

William Shakespeares Star Wars: Fürwahr eine neue Hoffnung

Ian Doescher – ISBN 978-3-8332-2866-7

William Shakespeares Star Wars: Das Imperium schlägt zurück

Ian Doescher – ISBN 978-3-8332-3017-2

Nähere Infos und weitere Bände unter:

www.paninicomics.de

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von
Claudia Gray

Aus dem Englischen
von Timothy Stahl

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Deutsche Ausgabe 2015 Panini Verlags GmbH, Rotebühlstraße 87, 70178 Stuttgart.

Alle Rechte vorbehalten.

Titel der Amerikanischen Originalausgabe: »Star Wars: Lost Stars (Journey to A Force Awakens)« by Claudia Gray, illustrated by Phil Noto.

© & TM 2015 LUCASFILM LTD.

Deutsche Ausgabe 2015 by Panini Verlags GmbH, Rotebühlstraße 87,

70 178 Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten.

Geschäftsführer: Hermann Paul

Head of Editorial: Jo Löffler

Head of Marketing: Holger Wiest (email: marketing@panini.de)

Presse & PR: Steffen Volkmer

Übersetzung: Timothy Stahl

Lektorat: Robert Mountainbeau

Umschlaggestaltung: tab indivisuell, Stuttgart

Satz und E-Book: Greiner & Reichel, Köln

YDSWJT004E

ISBN 978-3-8332-3203-9

Gedruckte Ausgabe

ISBN 978-3-8332-3194-0

Findet uns im Netz:

www.paninicomics.de

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PaniniComicsDE

Dieses Buch ist dem Gedenken

an Karen Jones gewidmet,

die als Freundin und Fan

unvergleichlich war.

Wir dürfen uns glücklich schätzen,

dich gekannt zu haben.

Inhalt

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Prolog

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

29. Kapitel

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit,
weit entfernten Galaxis …

Acht Jahre nach dem Untergang der Alten Republik herrscht nun das Galaktische Imperium über die bekannte Galaxis.
Der Widerstand gegen das Imperium ist so gut
wie ausgeschaltet. Nur ein paar wenige tapfere Anführer
wie Bail Organa von Alderaan wagen es noch,
sich Imperator Palpatine offen entgegenzustellen.

Nach jahrelanger Auflehnung haben die vielen Welten im
Outer Rim kapituliert. Mit jeder Unterwerfung eines Planeten wird die Macht des Imperiums noch stärker.

Der abgelegene Gebirgsplanet Jelucan ist die bislang letzte Welt, über die der Imperator die Kontrolle erlangt hat.
Die Bewohner hoffen auf eine bessere Zukunft,
während sich hoch über ihren Köpfen die Imperiale
Flotte sammelt …

PROLOG

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Ein Schiff durchschnitt den schiefergrauen Himmel über ihnen, so schnell, dass es nicht mehr war als ein Lichtstreif und ein fernes Kreischen, das sich fast im Wind verlor.

„Das ist ein Shuttle der Lambda-Klasse!“ Thane Kyrell zeigte vor Aufregung hüpfend nach oben. „Hast du es gehört? Dalven, hast du es gehört?“

Sein älterer Bruder versetzte ihm einen Klaps und grinste spöttisch. „Du weißt doch gar nicht, wie die Schiffe aussehen. Dazu bist du viel zu klein.“

„Bin ich gar nicht. Das war ein Shuttle der Lambda-Klasse. Man kann es am Geräusch der Triebwerke erkennen …“

„Kinder, seid doch still“, sagte Thanes Mutter, ohne sich zu ihnen umzudrehen. Sie konzentrierte sich ganz darauf, den Saum ihres safrangelben Kleides anzuheben, damit er nicht durch den Staub schleifte. „Ich habe ja gesagt, wir hätten das Hovercraft nehmen sollen. Stattdessen marschieren wir wie das Gesindel aus dem Tal zu Fuß nach Valentia hinunter.“

„In den Hangars wird’s zugehen wie im Irrenhaus“, beharrte Thanes Vater Oris Kyrell mit einem verächtlichen Schnauben. „Tausende von Leuten wollen da anlegen, ob sie nun eine Reservierung haben oder nicht. Willst du den ganzen Tag mit Streitereien über Landegenehmigungen vergeuden? Nein, so ist es besser. Und die Jungs halten doch gut mit.“

Auf Dalven traf das zu. Er war zwölf Jahre alt, hatte lange Beine und war stolz darauf, seinen jüngeren Bruder zu überragen. Thane fiel die Wanderung auf den unebenen Pfaden den Berg hinab jedoch schwerer. Bislang war er kleiner als die meisten Jungen seines Alters. Die großen Füße und Hände, die auf seine zukünftige Körpergröße hindeuteten, waren momentan nur plump, sonst nichts. Sein rötlich blondes Haar klebte ihm auf der verschwitzten Stirn, und er wünschte, seine Eltern hätten ihn seine Lieblingsstiefel tragen lassen anstatt dieser glänzenden neuen, die bei jedem Schritt an seinen Zehen zwickten. Aber er hätte auch eine noch mühsamere Reise auf sich genommen, um endlich TIE-Jäger und -Shuttles zu sehen – echte Raumschiffe, nicht so was wie eine klobige alte V-171.

„Und das war ein Shuttle der Lambda-Klasse“, murmelte er und hoffte, dass Dalven es nicht aufschnappte.

Er schnappte es aber auf. Ein Ruck ging durch seinen älteren Bruder, und Thane wappnete sich. Dalven schlug ihn nie besonders fest, wenn ihre Eltern in der Nähe waren, aber diese leichteren Stöße und Hiebe waren oft nur Warnungen vor schlimmeren, die später folgten. Diesmal jedoch tat Dalven nichts. Vielleicht war er abgelenkt durch die Erwartung des Spektakels, das sie heute zu Gesicht bekommen würden – die Demonstration des Flugvermögens und der Kampftechniken von Schiffen der Imperialen Flotte.

Oder vielleicht schämte sich Dalven auch einfach nur, weil ihm klar geworden war, dass Thane das Schiff sehr wohl identifiziert hatte, was ihm selbst nicht gelungen war.

Er sagt, er will auf die Imperiale Akademie, dachte Thane, aber das will er nur, weil er glaubt, dass er dadurch wichtig wird. Aber Dalven kennt nicht jedes Schiff so wie ich. Er liest weder die Handbücher, noch übt er mit einem Gleiter. Dalven wird nie ein richtiger Pilot werden.

Aber ich schon!

„Wir hätten Thane mit dem Haushalts-Droiden zu Hause lassen sollen.“ Dalvens Stimme hatte einen mürrischen Ton angenommen. „Er ist zu klein für all das. In spätestens einer Stunde wird er quengeln, dass er zurückwill.“

„Werd’ ich nicht“, entgegnete Thane. „Ich bin alt genug. Stimmt’s, Mama?“

Ganaire Kyrell nickte geistesabwesend. „Natürlich bist du alt genug. Du hast im selben Jahr das Licht der Welt erblickt wie das Imperium, Thane. Vergiss das nie.“

Wie sollte er das vergessen, wo sie ihn heute doch schon mindestens fünfmal daran erinnert hatte? Das wollte er ihr auch sagen, aber das hätte ihm nur einen weiteren Klaps von Dalven eingetragen – oder schlimmer noch, eine neuerliche Schimpftirade seines Vaters, dessen Worte tiefer schnitten als jede Klinge. Er konnte schon spüren, wie sie ihn anstarrten und nur auf ein Anzeichen von Trotz oder Schwäche seinerseits warteten. Thane wandte sich ab, als schaute er hinunter in Richtung ihres Zieles, der Stadt Valentia, damit weder Vater noch Dalven seine Miene sahen. Es war immer besser, wenn sie nicht wussten, was Thane gerade dachte.

Wegen seiner Mutter sorgte er sich deswegen nicht. Sie nahm ihn ja ohnehin kaum wahr.

Der Wind zerrte an seinem blau und goldfarben bestickten Umhang, und Thane fröstelte. Andere Welten mussten wärmer sein. Strahlender, geschäftiger, in jeder Hinsicht interessanter. Das glaubte er, obwohl er in seinem ganzen Leben noch keinen anderen Planeten besucht hatte. Es war eine unmögliche Vorstellung, dass es in der unermesslichen Weite der Galaxis keinen lebenswerteren Ort geben könnte als diesen.

Jelucan war erst spät in der galaktischen Geschichte besiedelt worden, wahrscheinlich, weil niemand sonst so verzweifelt gewesen war, dass er auf einen nahezu unbewohnbaren Felsbrocken am äußersten Rand des Outer Rim aus gewesen wäre. Vor fast fünfhundert Jahren war eine Gruppe von Siedlern von einer anderen, gleichermaßen unbedeutenden Welt hierher verbannt worden. Sie hatten in irgendeinem Bürgerkrieg auf der falschen Seite gekämpft oder so ähnlich. Die Einzelheiten kannte Thane nicht. Seine Eltern hatten ihm nur erzählt, dass diese ersten Siedler in völliger Armut in den Tälern gehaust hatten und kaum in der Lage gewesen waren, ihr Überleben zu sichern.

Die wahre Zivilisation hatte erst später Einzug gehalten, vor hundert oder hundertfünfzig Jahren nämlich, mit der zweiten Welle von Siedlern, die freiwillig hierhergekommen waren und gehofft hatten, ein Vermögen zu machen. Sie hatten den Bergbau etabliert, galaxisweiten Handel getrieben und ein Leben nach modernen Maßstäben geführt – anders als die Bewohner der Täler, die sich kaum wie Leute von heute, sondern eher wie prätechnische Nomaden verhielten. Natürlich waren auch sie Jelucaner, aber sie waren unfreundlich und arrogant und kapselten sich ab.

Oder es war einfach so, dass die Talbewohner immer noch sauer waren, weil man sie auf diesen eisigen, schroffen Klotz von einer Welt quasi abgeschoben hatte. Wenn es so war, konnte Thane es ihnen nicht verübeln.

„Schade, dass der Imperator nicht selbst dabei sein kann“, sagte seine Mutter. „Wäre das nicht etwas gewesen, wenn wir ihn mit eigenen Augen hätten sehen können?“

Als ob der Imperator jemals hierherkommen würde. Thane hütete sich jedoch, diesen Gedanken laut auszusprechen.

Jedermann sollte Imperator Palpatine lieben. Jedermann behauptete, er sei der mutigste, intelligenteste Mensch in der Galaxis, er sei derjenige gewesen, der nach dem Chaos der Klonkriege Ordnung geschaffen habe. Thane fragte sich, ob das alles so stimmte. Zumindest stand fest, dass Palpatine das Imperium stark und sich selbst zum mächtigsten Mann darin gemacht hatte.

Thane war es eigentlich egal, ob der Imperator nett war oder nicht. Die Ankunft des Imperiums war jedenfalls gut, weil es seine Schiffe mitbrachte. Er wollte nichts weiter, als diese Schiffe sehen – und später dann lernen, sie zu fliegen.

Und schließlich würde er weit fort von hier fliegen und nie mehr zurückkommen.

„Ciena! Schau auf den Weg, sonst fällst du hin.“

Ciena Ree konnte nicht aufhören, in den grauen Himmel hinaufzustarren. Sie hätte schwören können, ein Shuttle der Lambda-Klasse gehört zu haben, und mehr als irgendetwas sonst wollte sie auch eines zu Gesicht bekommen. „Aber Mama – ich weiß, dass ich ein Schiff gehört habe.“

„Immerzu hast du nur Schiffe und die Fliegerei im Kopf.“ Ihre Mutter Verine lachte leise und hob ihre Tochter hoch, dann setzte sie Ciena auf den breiten Pelzrücken des Muunyaks, das sie bergauf in Richtung Valentia führten. „Spar dir deine Kräfte für die große Parade auf.“

Ciena grub ihre Hände in das zottige Fell des Muunyaks. Es roch angenehm nach Moschus und Heu. Nach zu Hause.

Als sie nach oben spähte, sah sie einen dünnen Streif in den Wolken – er war bereits dabei, sich aufzulösen, aber doch Beweis dafür, dass das Shuttle da gewesen war. Sie schauderte vor Aufregung, dann dachte sie daran, das geflochtene Lederarmband an ihrem Handgelenk anzufassen. Sie drückte das Leder zwischen den Fingern und flüsterte: „Sieh durch meine Augen.“

Jetzt konnte es ihre Schwester Wynnet auch sehen. Ciena lebte ihr Leben für sie beide, und das vergaß sie nie.

Ihr Vater musste sie gehört haben, denn sein Gesicht zeigte jenes traurige Lächeln, das bedeutete, dass er auch an Wynnet dachte. Aber er tätschelte seiner Tochter nur den Kopf und strich ihr eine widerspenstige schwarze Locke hinters Ohr.

Nach einer zweistündigen Wanderung, die nur bergauf geführt hatte, erreichten sie schließlich Valentia. Außer in Hologrammen hatte Ciena vorher noch nie eine richtige Stadt gesehen. Ihre Eltern verließen ihr heimatliches Tal kaum, und wenn sie es doch einmal taten, hatten sie Ciena nie mitgenommen – bis heute. Ihre Augen wurden groß, als sie den Anblick der Bauten in sich aufnahm, die in das helle Gestein der Steilwände gehauen waren – manche davon waren zehn oder fünfzehn Stockwerke hoch. Sie erstreckten sich entlang der Bergflanke, so weit Ciena schauen konnte. Rund um die in den Stein geschlagenen Wohnstätten standen Zelte und Sonnendächer, strahlend bunt gefärbt und mit Fransen oder Glasperlen verziert. Imperiale Flaggen flatterten an Masten, die man eigens in den Boden gerammt oder auf dem Stein errichtet hatte.

Auf den Straßen drängten sich mehr Leute, als sie in all den acht Jahren ihres Lebens zusammen gesehen hatte. Manche verkauften Essen oder Andenken an das große Ereignis – imperiale Banner oder kleine holografische Darstellungen des Imperators, der gütig lächelnd und durchscheinend über einer schillernden kleinen Scheibe stand. Die meisten jedoch schlenderten dieselben überfüllten Straßen entlang wie sie und ihre Familie, alle in Richtung der Zeremonie. Sogar ein paar Droiden rollten, schwebten oder schoben sich durch die Menge, allesamt glänzender und offensichtlich sehr viel moderner als der eine zerschrammte Schleif-Droide in ihrem Dorf.

Sie hätte diese Leute und Droiden allerdings noch viel faszinierender gefunden, wenn sie ihr nicht alle im Weg gewesen wären.

„Werden wir etwa zu spät kommen?“, fragte Ciena. „Ich möchte die Schiffe nicht versäumen.“

„Wir kommen nicht zu spät.“ Ihre Mutter seufzte. Sie hatte das heute schon so oft gesagt, und Ciena wusste, dass sie jetzt lieber still sein sollte. Doch dann legte Verine Ree ihre Hände auf die Schultern ihrer jungen Tochter, und so sanft, wie die Berührung auch war, das Muunyak wusste, dass es stehen zu bleiben hatte. Mamas ausgeblichener schwarzer Umhang umwehte ihren zu dünnen Körper, als sie sagte: „Ich weiß, du bist aufgeregt, mein Herz. Das ist der bislang größte Tag deines Lebens. Warum also solltest du nicht gespannt sein? Aber hab Vertrauen. Das Imperium wird auf uns warten, wenn wir den Berg hinaufgestiegen sind, wann immer das sein wird. In Ordnung?“

Das Lächeln ihrer Mutter gab Ciena das Gefühl, als wäre sie in ein Fleckchen voller Sonnenschein getreten. „In Ordnung.“

Es war egal, wann sie oben ankamen. Das Imperium würde immer, immer auf sie warten.

Wie Mama es versprochen hatte, erreichten sie die Koppel rechtzeitig. Doch während ihre Eltern die Unterbringungs- und Futtergebühr für einen Tag entrichteten, hörte Ciena das Gelächter.

„Die sind auf diesem dreckigen Muunyak zur imperialen Zeremonie geritten!“, johlte ein Junge im Teenageralter, dessen Vorfahren der zweiten Welle von Siedlern entstammten. Das dunkle Rot seines Umhangs erinnerte Ciena an eine offene Wunde. „Die werden hier mit ihrem Gestank alles verpesten.“

Ciena spürte, wie ihre Wangen warm und rot wurden, weigerte sich jedoch, noch länger zu den Kindern, die sie verhöhnten, hinzuschauen. Stattdessen tätschelte sie die Flanke des Muunyaks, und das Tier blinzelte ihr zu, geduldig wie immer. „Wir kommen dich später wieder holen“, versprach sie. „Du brauchst dich nicht einsam zu fühlen.“ Keiner Spöttelei irgendwelcher dummer großer Kinder wegen würde sie sich für das Tier schämen. Sie liebte es und seinen Geruch. Die blöden Zweitweller wussten nicht, was es hieß, seinen Tieren nah und verbunden zu sein. Oder dem Land.

Doch nun sah sie Hunderte von Zweitwellern in ihren langen Gewändern aus Seide und reich besticktem Stoff. Ciena blickte hinab auf ihr hellbraunes Kleid und kam sich schäbig vor. Bis jetzt hatte sie dieses Kleid immer gemocht, weil der Stoff nur ein wenig heller war als ihre Haut, und es gefiel ihr, dass beides zusammenpasste. Jetzt fielen ihr der ausgefranste Saum und die losen Fäden an den Ärmeln ins Auge.

„Gib nichts auf ihr Gerede.“ Das Gesicht ihres Vaters war angespannt und verkniffen. „Ihre Zeit ist vorbei, und das wissen sie auch.“

Paron“, flüsterte Cienas Mutter und umklammerte den Arm ihres Mannes. „Nicht so laut.“

Er fuhr weniger lautstark, aber mit noch größerem Stolz fort: „Das Imperium respektiert harte Arbeit. Absolute Loyalität. Die Werte des Imperiums entsprechen den unseren. Diese Zweitweller haben nichts anderes im Kopf, als sich die eigenen Taschen vollzustopfen.“

Das hieß Geldmachen. Ciena wusste das, weil ihr Vater es oft sagte, und zwar immer über die Zweitweller, die auf den höchsten Bergen lebten. Sie verstand nicht, was so schlecht daran sein sollte, Geld zu machen. Aber andere Dinge waren wichtiger … vor allem Ehre.

Ciena und jeder andere Bewohner der jelucanischen Täler stammte von Loyalisten ab, die nach dem Sturz ihres Königs von ihrer Heimatwelt vertrieben worden waren. Allesamt hatten sie sich für das Exil entschieden, anstatt die Treuepflicht gegenüber ihrem Anführer zu brechen. So hart das Leben auf Jelucan auch war, so unverändert ihre Arbeit und Not seither auch gewesen waren, das Volk der Täler war immer noch stolz auf die Wahl seiner Vorfahren. Wie jedes andere Kind in ihrem Dorf war Ciena in dem Wissen aufgewachsen, dass ihr Wort zu halten ihre Pflicht war und ihre Ehre der einzige Besitz, der wirklich zählte.

Sollten die Zweitweller doch herumstolzieren mit ihren neuen Kleidern und ihrem glänzenden Schmuck. Cienas schlichten Umhang hatte ihre Mutter eigenhändig gewebt und die Wolle dafür aus dem Pelz ihres Muunyaks gesponnen. Ihr Lederarmband wurde, während sie wuchs, immer wieder neu geflochten und verlängert, damit sie es ihr Leben lang ums Handgelenk tragen konnte. Sie besaß wenig, aber alles, was sie hatte, und alles, was sie tat, war von Bedeutung und Wert. Das begriff das Volk von den Bergen nicht.

Als könnte er die Gedanken seiner Tochter lesen, fuhr Paron Ree fort: „Wir haben jetzt andere Möglichkeiten. Bessere. Das haben wir doch schon gesehen, nicht wahr?“

Cienas Mutter lächelte und schlang ihren blassgrauen Schal fester um ihr Haar. Vor drei Tagen erst hatte man ihr einen Posten als Aufsicht in der nahen Mine angeboten – die Art von Autoritätsposten, die die Zweitweller gern unter sich vergaben. Aber jetzt hatte das Imperium das Sagen. Alles würde sich ändern.

„Du wirst mehr Auswahlmöglichkeiten haben, Ciena. Du hast die Chance, mehr zu tun. Mehr zu sein.“ Paron Ree lächelte streng, aber unverkennbar stolz auf seine Tochter nieder. „Die Macht lenkt all das.“

Soweit Ciena durch die wenigen Hologramme, die sie je gesehen hatte, wusste, glaubten die meisten Leute in der Galaxis nicht mehr an die Macht, jene Energie, die es einem ermöglichte, eins mit dem Universum zu werden. Selbst sie fragte sich manchmal, ob es je so etwas wie einen Jedi-Ritter gegeben haben konnte. Die beeindruckenden Geschichten, die man sich über tapfere Helden mit Lichtschwertern erzählte, die den Willen anderer beeinflussen und Gegenstände schweben lassen konnten … das waren doch gewiss nur Legenden.

Doch die Macht musste es geben, denn sie hatte das Imperium nach Jelucan geführt, auf dass es ihrer aller Zukunft veränderte. Für alle Zeit.

„Volk von Jelucan, der heutige Tag ist sowohl ein Ende als auch ein Anfang“, sagte der hochrangige offizielle imperiale Gast der Feier, ein Mann namens Großmoff Tarkin.

(Ciena wusste, dass es sich dabei um seinen Titel und seinen Namen handelte, aber sie war sich nicht sicher, ob sein Titel Großmoff und sein Name Tarkin war – oder ob er Moff Tarkin hieß und er wirklich sehr groß war. Sie würde später danach fragen, wenn keine Zweitweller mehr in der Nähe waren, die sie wegen ihrer Unwissenheit auslachten.)

Tarkin fuhr fort: „Heute endet Ihre Abgeschiedenheit vom großen Rest der Galaxis. Stattdessen beginnt für Jelucan eine neue, glorreiche Zukunft, indem Ihre Welt ihren rechtmäßigen Platz im Imperium einnimmt!“

Applaus und Jubel erfüllten die Luft, und Ciena klatschte mit all den anderen mit. Doch ihre scharfen Augen entdeckten ein paar Leute, die still blieben – ältere zumeist, die noch vor den Klonkriegen geboren worden sein mussten. Sie standen schweigend und ernst da und wirkten eher wie Trauergäste bei einer Beerdigung oder einer öffentlichen Entehrung. Eine blasse Frau mit silbrigem Haar senkte den Kopf, und eine Träne rann über ihre Wange. Ciena überlegte, ob sie womöglich einen Sohn oder eine Tochter gehabt hatte, der oder die in den Kriegen gefallen war. Dann mochte der Anblick all dieser Soldaten sie an ihren Verlust erinnern und sie traurig stimmen an diesem freudigen Tag.

Denn es waren viele Soldaten da – Offiziere in zackigen schwarzen oder grauen Uniformen und Sturmtruppen in glänzenden weißen Rüstungen. Und es schienen annähernd so viele Schiffe wie Soldaten zu sein: kantige TIE-Jäger so schwarz wie Obsidian, Angriffskreuzer vom gleichen Grau wie der Granit der Berge, und hoch oben im Orbit funkelten wie der Südstern am Morgen ein paar Pünktchen, bei denen es sich, wie sie wusste, in Wirklichkeit um Sternenzerstörer handelte. Es hieß, jeder einzelne Sternenzerstörer sei größer als ganz Valentia. Zwei- oder dreimal so groß.

Allein der Gedanke daran ließ Cienas Herz vor Stolz anschwellen. Jetzt war sie Teil des Imperiums – nicht nur ihr Planet, sondern auch sie selbst. Das Imperium regierte die ganze Galaxis. Die Schlagkraft der Imperialen Flotte übertraf die einer jeder anderen Streitmacht der gesamten Geschichte. Der Anblick der Schiffe, die über ihr in präziser Formation dahinflogen, ohne auch nur ein einziges Mal von ihren vorgeschriebenen Bahnen abzuweichen, ließ sie bis ins Innerste erbeben.

Das war Stärke, Größe, Erhabenheit. Das war die Art von Ehre und Disziplin, die man sie zu schätzen gelehrt hatte, in einem Maße jedoch, das sie sich nie hätte träumen lassen. Nichts konnte schöner sein als das, dachte sie.

Es sei denn, sie könnte eines Tages wirklich selbst eines dieser Schiffe fliegen.

Großmoff Tarkin sprach weiter, sagte etwas über Separatistenwelten, was allen einen Moment lang Unbehagen einzuflößen schien, aber dann fuhr er fort damit, wie großartig das Imperium sei und wie stolz alle sein mussten. Ciena jubelte, wenn die anderen jubelten, aber da war sie schon ganz auf das nächststehende Schiff konzentriert, ein Shuttle genau wie jenes, das sie am Himmel zu sehen geglaubt hatte. Wenn sie es sich nur einmal aus der Nähe hätte ansehen können …

Vielleicht ergab sich nach der Zeremonie eine Gelegenheit dazu.

Als die Ansprachen und die Musik ein Ende fanden, mussten die Kyrells zu einem Privatempfang mit hohen Offiziellen, und sie trugen Dalven auf, Thane im Auge zu behalten. Sie hatten die Worte noch nicht ganz ausgesprochen, da schätzte Thane im Stillen bereits ab, wie lange es wohl dauern würde, bis Dalven ihn stehen ließ, um sich mit seinen Freunden herumzutreiben. Fünf Minuten, dachte er. Fünf oder sechs.

Dieses Mal hatte er Dalven überschätzt – er entledigte sich seines kleinen Bruders nach nur drei Minuten.

Aber Thane konnte auf sich selbst aufpassen. Und wichtiger noch war, dass er auf eigene Faust viel näher an den imperialen Hangar herankommen konnte.

Obwohl die meisten der imperialen Schiffe zu ihren Sternenzerstörern zurückgerast waren – oder zu einer der neuen Einrichtungen, die auf den Hochebenen im Süden gebaut wurden –, befanden sich doch noch ein paar im imperialen Hangar. Das nächststehende war ein Shuttle der Lambda-Klasse, genau wie das, von dem Thane überzeugt war, es zuvor am Himmel gesehen zu haben.

Sicher, auf den Schildern stand „Zutritt verboten“. Aber manche Leute glaubten ja, kleine Kinder könnten keine Schilder lesen. Thane ging davon aus, dass er noch jung genug war, um mit dieser Ausrede durchzukommen, sollte man ihn erwischen.

Er wollte sich das Schiff ja nur einmal aus der Nähe ansehen … und es vielleicht berühren, nur einmal.

Also schlich er sich hinter die Bühne, die man für die Ansprachen am heutigen Tag aufgebaut hatte, dann schlüpfte er darunter. Thane musste zwar den Kopf einziehen, aber er konnte den ganzen Weg bis zum Hangar darunter entlanglaufen. Als er wieder zum Vorschein kam, lächelte er vor Stolz, doch dann sah er zu seiner Enttäuschung, dass er nicht der Einzige gewesen war, der diese Idee gehabt hatte. Auch etliche andere Kinder, die er aus der Schule kannte, hatten sich in der Nähe versammelt – etwas ältere Jungen, die er nie gemocht hatte –, und dann noch ein fremdes Mädchen, ein mageres Ding in abgetragener Kleidung, die verriet, dass sie aus den Tälern stammte. Neben dem kräftigen Purpurrot und Gold der Kleidung der Jungen fühlte Thane sich von ihrem braunen Kleid an Herbstlaub erinnert, das im Begriff war, vom Baum zu fallen.

„Gesocks wie du hat hier nichts verloren“, schnauzte Mothar Drik. Das Grinsen auf seinem breiten Gesicht war noch gemeiner als sonst.

Das ehrfürchtige Lächeln verschwand vom Gesicht des Mädchens, als es den Blick von dem Shuttle löste und auf ihre Peiniger richtete. „Ich wollte mir nur das Schiff angucken. Genau wie ihr.“

Mothar machte eine obszöne Geste. „Scher dich zurück in deinen Saustall und miste ihn aus. Da gehörst du hin.“

Das Mädchen gab nicht klein bei. Stattdessen ballte es die Fäuste. „Wenn ich ausmisten wollte, müsste ich mit dir anfangen.“

Thane lachte laut auf. Da erst entdeckten ihn ein paar der anderen Jungen. Einer von ihnen sagte: „Hey, Thane, willst du helfen, den Müll rauszubringen?“

Damit meinten sie, dass sie das Mädchen aus den Tälern vermöbeln wollten. Sie waren zu sechst, das Mädchen allein – ein Verhältnis, wie es nur Fieslingen gefiel.

Unter einem Vater wie Oris Kyrell aufzuwachsen, hatte Thane vieles gelehrt. Er hatte gelernt, wie streng und hart Regeln durchgesetzt werden konnten. Er hatte gelernt, dass die Reaktion seines Bruders auf die Grausamkeit ihres Vaters darin bestand, seinerseits ebenso grausam, wenn nicht sogar noch grausamer zu Thane zu sein. Er hatte gelernt, dass es nicht darauf ankam, wer nun eigentlich recht hatte und wer nicht – weil die Regeln von demjenigen festgelegt wurden, der den Stock in der Hand hielt.

Und vor allem hatte er gelernt, Fieslinge zu hassen.

„Oh ja“, erwiderte Thane. „Ich bring den Müll raus.“ Und damit stürmte er geradewegs auf Mothar los.

Der Idiot wusste gar nicht, wie ihm geschah – die Luft entwich ihm mit einem überraschten Wuff!, als er schwer auf den Rücken krachte. Thane landete ein paar Treffer, bevor ihn jemand von Mothar herunterzerrte, und als er sah, wie einer der anderen Jungen nach seinem Kragen griff, machte er sich auf die unausweichliche Faust im Gesicht gefasst … Aber da warf sich das magere Mädchen auf seinen Angreifer und riss den Arm des Jungen nach hinten. „Lass ihn in Ruhe!“, schrie sie.

Zwei gegen sechs war immer noch kein tolles Verhältnis, aber das Mädchen kämpfte mit harten Bandagen. Thane wusste, dass das auch auf ihn selbst zutraf, vor allem, weil er dank Dalven bereits gelernt hatte, wie man einen Hieb einsteckte und trotzdem weitermachte. Doch sie wurden in eine Ecke gedrängt, Thane hatte schon eine blutige Lippe, und die ganze Sache würde kein gutes Ende nehmen …

„Was geht hier vor?“

Alle erstarrten. Nur fünf Meter entfernt stand Großmoff Tarkin, umgeben von imperialen Offizieren und weiß gerüsteten Sturmtruppen. Bei ihrem Anblick gab Mothar Fersengeld, und seine Speichellecker folgten ihm auf dem Fuße. Somit standen Thane und das Mädchen allein da.

„Nun?“, fragte Tarkin und trat ohne Eile näher. Das Gesicht mit den scharf geschnittenen, blassen Zügen hätte in einen Quarzkristall eingeätzt sein können.

Das Mädchen trat vor. „Es ist meine Schuld“, sagte sie. „Die anderen Jungen wollten mich verhauen, und er hat versucht, sie davon abzuhalten.“

„Das war sehr dumm von dir“, wandte sich Tarkin an Thane. Er schien amüsiert zu sein. „Dich in einen Kampf zu stürzen, den du verloren hättest? Lege dich nie mit einer Übermacht an, Bursche. Das nimmt kein gutes Ende.“

Thane überlegte schnell. „Heute habe ich es Ihretwegen getan.“

Tarkin schmunzelte. „Dann wusstest du also, dass in Kürze eine noch größere Übermacht zur Stelle sein würde? Ein hervorragender strategischer Gedanke. Gut gemacht, mein Junge.“

Damit waren sie jetzt vom Haken, doch das Mädchen aus den Tälern schien das nicht zu wissen. „Ich hätte nicht im Hangar sein dürfen“, sagte sie mit gesenktem Kopf. „Ich habe eine Regel gebrochen. Aber ich wollte nichts Unredliches tun. Ich wollte nur die Schiffe sehen.“

„Natürlich“, erwiderte Tarkin und beugte sich ein wenig zu ihnen hinab. „Das verrät mir, dass ihr neugierig auf die Galaxis jenseits von Jelucan seid. Und ihr zwei seid hiergeblieben, als die anderen Kinder davonrannten. Das sagt mir, dass ihr tapfer seid. Nun möchte ich sehen, ob ihr auch klug seid. Was für ein Schiff haben wir hier?“

„Ein Shuttle der Lambda-Klasse!“, antworteten sie wie aus einem Mund, dann blickten sie einander an. Das Mädchen zeigte ein zaghaftes Lächeln, genau wie Thane.

„Sehr gut.“ Tarkin wies mit einer Hand auf das Schiff. „Möchtet ihr einen Blick hineinwerfen?“

War das sein Ernst? Es war sein Ernst. Thane konnte sein Glück kaum fassen, als einer der Sturmtruppler die Luke für sie öffnete. Er rannte mit dem Mädchen hinein, wo alles schwarz und glänzend und von Hunderten von Lämpchen beleuchtet war. Man zeigte ihnen das Cockpit, und sie durften sich sogar in die Pilotensessel setzen. Großmoff Tarkin stand hinter ihnen, starr wie ein Fahnenmast, und seine Stiefel glänzten so strahlend wie das polierte Metall rings um sie her.

„Zeigt mir die Höhenkontrolle“, sagte er. Sie deuteten beide umgehend darauf. „Ausgezeichnet. Und die Andock-Führung? Das wisst ihr also auch. Ja, ihr seid beide sehr gescheit. Wie heißt ihr?“

„Ich bin Thane Kyrell.“ Er fragte sich, ob Großmoff Tarkin seinen Nachnamen kennen würde. Seine Eltern behaupteten, dass die imperialen Obrigkeiten sie gut kannten. Doch Tarkins Miene zeigte weiterhin nur vage Neugier.

Das kleine Mädchen sagte: „Ich heiße Ciena Ree, Sir.“

Sir. Er hätte auch daran denken sollen, Tarkin mit „Sir“ anzusprechen. Aber wenigstens schien es Tarkin nicht zu kümmern. „Würdet ihr nicht auch eines Tages gern in den Dienst des Imperiums treten und Schiffe wie dieses fliegen? Dann wärt ihr vielleicht Captain Kyrell und Captain Ree. Wie würde euch das gefallen?“

Thanes Brust schwoll vor Stolz. „Das wäre das Allerbeste, was mir je passieren könnte, Sir.“

Tarkin wandte sich leise lachend zu einem der jungen Offiziere um, die hinter ihm standen. „Sehen Sie, Piett? Wir sollten nie zögern, die Peitsche einzusetzen, wenn es nötig ist – aber es gibt Momente, da ist die Verlockung noch effektiver.“

Thane hatte keine Ahnung, was das bedeutete, und es war ihm auch egal. Ihm war nur klar, dass er sich kein ruhmreicheres Schicksal mehr vorstellen konnte, als ein Offizier in der Imperialen Flotte zu werden. Und aus dem Grinsen auf Cienas Gesicht schloss er, dass sie dasselbe empfand.

Sie flüsterte: „Wir werden viel lernen müssen.“

„Und das Fliegen üben.“

Enttäuschung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als sie betrübt sagte: „Ich habe kein Schiff zum Üben, und unser Simulator ist schon sehr alt.“

Natürlich hatte man in den Tälern keine guten Simulatoren, und wahrscheinlich hatte nur einer von fünfzig Angehörigen des Talvolks ein eigenes Schiff. Thane fühlte mit ihr, bis ihm etwas einfiel. „Dann kannst du ja zum Üben zu mir kommen.“

Cienas Miene hellte sich auf. „Wirklich?“

„Na klar.“ Viele Manöver ließen sich nur mit einem Copiloten durchführen. Er würde einen Partner brauchen, wenn er so gut fliegen lernen wollte, dass man ihn eines Tages in die Imperiale Sternenflotte aufnähme.

Außerdem wusste Thane schon jetzt eines – trotz all ihrer Unterschiede würden er und Ciena Ree Freunde werden.