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Sylvia Löhken

30 Minuten

Intro, Extro
oder Zentro?

© 2016 SAT.1 www.sat1.de Lizenz durch ProSiebenSat.1

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen

Lektorat: Dr. Sandra Krebs, GABAL Verlag GmbH, Offenbach

© 2016 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2016 erschienenen Buchtitel »30 Minuten Intro, Extro oder Zentro?« von Dr. Sylvia Löhken, © 2016 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autorin noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-707-1

ISBN epub: 978-3-95623-368-5

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

imageAlle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

imageZahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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imageEin Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Nach innen oder nach außen gewandt?

Der „andere kleine Unterschied“ und seine Auswirkungen

Die biologischen Wurzeln der Persönlichkeit

Der Unterschied im Nervensystem

2. Akku oder Windrad?

Parkplatzsorgen im Hirn

Längere Leitungen und ihre Vorteile

Intros, Extros und Energiemanagement

3. Sicherheit oder Anreiz?

Die Vorsichtszentrale

Die Belohnungszentrale

Andere Stärken – andere Hürden

4. Welche Menschendosis?

Kontakt heißt „mit Berührung“

Netzwerken mit Persönlichkeit

Begegnungen mit dem anderen Typus

5. Holzkohlegrill oder Lagerfeuer?

Der wärmende Holzkohlegrill: Beständigkeit

Das lodernde Lagerfeuer: Aufmerksamkeit

Warum die Welt Intros, Extros und Zentros braucht

6. So finden Sie Ihren eigenen Weg!

Ihr Testergebnis

Die starken Seiten der Zentros

Die große Kunst: das Leben artgerecht gestalten

Fast Reader

Die Autorin

Weiterführende Literatur

Vorwort

Introvertiert, extrovertiert – diese Begriffe kennen Sie bestimmt schon. Die Unterscheidung kommt in so gut wie jedem Persönlichkeitstest vor. Zu Recht: Denn sie ist ähnlich wichtig wie die Differenzierung zwischen männlich und weiblich.

Aber Hand aufs Herz: Wissen Sie, worin genau sich „Intros“ und „Extros“ unterscheiden? Und was die Unterschiede für uns selbst und den Umgang mit anderen bedeuten?

Dieses Buch gibt Antworten auf diese Fragen. Sie finden auf den nächsten Seiten alle wichtigen Merkmale, die uns zu Intro-, Extro- oder Zentrovertierten machen.

Dabei endet jedes Kapitel mit sechs Aussagen, die Sie am besten direkt nach dem Lesen bewerten. Am Ende Ihrer Lektüre finden Sie die Auswertung, und wenn Sie dieses Buch aus der Hand legen, dann kennen Sie Ihre intro- und Ihre extrovertierten Persönlichkeitsanteile genau.

Quasi nebenbei erfahren Sie auch einige weiterführende Aspekte: Bedeutet introvertiert zwingend auch schüchtern? Und haben Extros wirklich die besseren Karrierechancen? Welche Stärken haben Intros und Extros?

Ein spannendes Thema sind auch zentrovertierte Persönlichkeiten: Als „Zentro“ sind Sie viel mehr als bloß die neutrale Ausprägung in der Mitte. Deshalb finden Sie zu Ihrer Persönlichkeit einen eigenen Abschnitt. Das ist mir wichtig, weil es über die Stärken und auch die Stolperfallen und Bedürfnisse der gleichermaßen Intro- wie Extrovertierten bisher viel zu wenig zu lesen gibt.

Am Ende profitieren alle davon, wenn wir wissen, was wir beruflich und privat brauchen, um „artgerechte“ Bedingungen für das zu schaffen, was uns wichtig ist. Das habe ich selbst (Intro image) im Leben mit meiner Familie und im Austausch und der Zusammenarbeit mit Kollegen immer wieder erfahren. Wenn Sie nach der Lektüre mehr wissen wollen, könnte vielleicht eines meiner umfangreicheren Bücher zum Thema passen. Ganz hinten finden Sie genaue Informationen, sodass Sie den für Sie passenden Stoff zum Weiterlesen leicht entdecken.

Und los geht es – ich hoffe, Sie finden viele Impulse, die Sie zu einer besseren Kommunikation mit sich selbst und Ihren Mitmenschen begleiten.

Alles Gute auf Ihrem ganz eigenen Weg wünscht Ihnen

Ihre Sylvia Löhken

1.Nach innen oder nach außen gewandt?

Wahrscheinlich halten Sie dieses Buch in der Hand, weil Sie etwas mehr über sich erfahren wollen. Oder Sie wollen einen anderen Menschen besser verstehen, der wichtig für Sie ist. Womöglich sind Sie auch einfach neugierig und wollen die Unterschiede zwischen Intros und Extros auf den Punkt gebracht kennenlernen.

Welcher von diesen drei Gründen auch immer Ihrer ist: Ich glaube, Sie sind an der richtigen Stelle. Denn intro- und extrovertiert sind Eigenschaften, die unsere Persönlichkeiten tief prägen und die sich im Laufe des Lebens nur wenig verändern. Doch die meisten Menschen haben nur unklare Vorstellungen von diesen wichtigen Persönlichkeitsmerkmalen.

In diesem Kapitel erfahren Sie, warum unsere Persönlichkeit sehr handfeste physische Grundlagen hat und was es bedeutet, als Intro, Extro oder Zentro auf die Welt zu blicken.

1.1Der „andere kleine Unterschied“ und seine Auswirkungen

Unsere Persönlichkeit ist eines der komplexesten Puzzles überhaupt. Und so viel auch inzwischen bekannt ist über das, was einen Menschen in seiner Einzigartigkeit ausmacht: Es wird doch unmöglich sein, eine einzelne Person vollkommen zu entschlüsseln und ihr Denken, Fühlen und Handeln vorauszusagen. Das ist gut so!

Ebenso gut ist es, dass wir bestimmte Ausprägungen aufweisen, die wir leicht verstehen können. Sie helfen uns, andere zu verstehen, die ganz anders „ticken“ als wir selbst. Und sie helfen uns auch, einen Zugang zu uns selbst zu bekommen. Für uns alle gilt: Wir werden mit bestimmten Anlagen geboren. Aber wir sind dann noch nicht „fertig“. Erst unsere Entwicklung, die uns mit anderen Menschen in unserer Familie und in unserem Umfeld heranreifen lässt, formt unser Gehirn aus und macht uns zu den Menschen, die wir sind. Unser biologisches Erbe und unsere soziale Umgebung prägen uns also gleichermaßen und sind deshalb in unserer Persönlichkeit untrennbar miteinander verbunden.

Wir wirken mit dem, was uns ausmacht

Ob wir eher intro- oder eher extrovertiert sind, ist dabei eine sehr wichtige Frage, die den inneren Kern unserer Persönlichkeit berührt.

Wenn Sie eine Intro sind, haben Sie deshalb bestimmte Bedürfnisse, bestimmte Stärken und auch bestimmte Hürden. Wenn Sie ein Extro oder ein Zentro sind, natürlich ebenfalls. Wörtlich bedeutet introvertiert „nach innen gewandt“, extravertiert (oder extrovertiert) heißt „nach außen gewandt“.

Carl Gustav Jung prägte den Unterschied zwischen intro- und extrovertierten Persönlichkeitstypen vor fast 100 Jahren. Ihm zufolge ist jeder Mensch auf einer Intro-Extro-Skala angesiedelt, das heißt, er besteht aus einer Mischung verschiedener Eigenschaften, die uns in ihrer Summe eher zu Intros oder eher zu Extros machen. Dabei gibt es eine Verteilung: Die meisten Menschen haben eine Ausprägung mit einem leichten Übergewicht zur einen oder zur anderen Seite. Das erkennen Sie in der nachstehenden Grafik daran, dass die Kurve in der Mitte ansteigt und zu den Enden der Skala hin abflacht. Es gibt also mehr gemäßigte als ausgeprägte Intros und Extros.

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Wenn Sie in der Mitte der Skala liegen, sind Sie ambi- oder zentrovertiert. Ambivertiert heißt: „nach beiden Seiten gewandt“. Ich selbst bevorzuge den neueren Begriff „zentrovertiert“, also „der Mitte zugewandt“. Trifft diese Beschreibung auf Sie zu, können Sie mit beiden Persönlichkeitstypen, den Intros wie den Extros, gut umgehen, weil Sie selbst eine ausgewogene Mischung aufweisen. Dazu später mehr.