Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg
Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen
Lektorat: Sandra Klaucke
© 1998 GABAL Verlag GmbH, Offenbach,
4., aktualisierte Auflage 2012
Das E-Book basiert auf dem 2012 erschienenen Buchtitel “30 Minuten Business-Etikette” von Brigitte Ruhleder, ©2012 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
Hinweis:
Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-446-9
ISBN epub: 978-3-86200-775-2
Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.
In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.
• Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.
• Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen. |
• Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.
Vorwort
1. Über Takt und Stil
Moderne Umgangsformen
Ist Takt erlernbar?
2. Sicheres und gutes Auftreten
Die richtige Körperhaltung
In allen Situationen angemessen gekleidet
Von Kopf bis Fuß die richtige Kleidung
3. So machen Sie gekonnt Konversation
Titel und Anrede
Die Begrüßung
Worüber reden Sie?
4. Stilsicher im Berufsalltag
Der korrekte Umgang mit Kollegen
Die Frau im Beruf
Umgang mit Telefon, Fax, Handy & Co.
Visitenkarten
5. Beruflich unterwegs
Reisen ins Ausland
Ausländer bei uns
Höfliches Verhalten als Verkehrsteilnehmer
6. Einladungen und Restaurantbesuche
Stilsicher im Restaurant
Vom Umgang mit Alkohol und Zigaretten
Das angemessene Trinkgeld
Das passende Gastgeschenk
Fast Reader
Wo Menschen miteinander leben, entstehen Konflikte. Gerade auch im Berufsleben, das vielen täglich Höchstleistungen abfordert, arbeitet man eng mit anderen Menschen zusammen. Je gereizter und gestresster der Einzelne ist, desto leichter gerät er auch mit Kollegen oder Vorgesetzten in Konflikt. Auch mit den besten Vorsätzen läßt sich dies nie ganz vermeiden, doch höfliche Umgangsformen und ein gepflegter Stil bezüglich Wortwahl und Tonlage nehmen vielen Auseinandersetzungen ihre Schärfe. Mit guten Manieren geht vieles leichter, und ein Lächeln bewirkt meist mehr als die Demonstration von Stärke und Überlegenheit. Nicht der Standpunkt macht es, sondern die Art, wie man ihn vertritt. Natürlich sollten Sie eine eigene Meinung haben und auch vertreten, doch es kommt auf das Wie an. Mit Freundlichkeit und Höflichkeit kommt man weiter. Schon der große Philosoph Schopenhauer meinte: „Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag wohl nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.“
Dieser Ratgeber vermittelt Ihnen die aktuellen Empfehlungen für korrektes Benehmen und berücksichtigt dabei besonders die Situation der Berufstätigen: Wie geht man korrekt mit dem Handy um? Wie verhält man sich auf Geschäftsreisen? Ist man als Frau im Beruf dennoch Dame mit gewissen Vorrechten vor männlichen Kollegen oder gilt hier – unabhängig vom Geschlecht – die hierarchische Reihenfolge? Wie reagiert man auf Klatsch im Büro? In sechs Kapiteln erfahren Sie alles über korrekte Umgangsformen im Beruf – von der richtigen Kleidung über die korrekte Begrüßung bis zum adäquaten Verhalten auf Geschäftsreisen und beim Businesslunch.
Über diese konkreten Benimmregeln hinaus leistet das Buch noch mehr: Es vermittelt ein Gefühl für Takt und Stil. Herzlichkeit, Freundlichkeit und Feingefühl im Umgang mit anderen sind die Eckwerte für gutes Benehmen. Leben wir diese wirklich, verzeiht man uns den Griff zum falschen Besteck eher. Gute Manieren haben immer und überall zwei Voraussetzungen: wir müssen den eigenen Egoismus überwinden und uns in Rücksichtnahme und in der Achtung unserer Mitmenschen üben. Schon Friedrich Schiller hatte gefordert: „Das erste Gesetz des guten Tones: Schone fremde Freiheit. Das zweite: Zeige selbst Freiheit.“
Das, was wir als gutes Benehmen annehmen, sollte auch wirklich zu unserem Wesen gehören, sonst wirkt es aufgesetzt und peinlich. Übertrieben devote Manieren sind nicht mehr zeitgemäß. Natürlichkeit und situationsgerechtes Verhalten verschaffen uns Sympathien. Betrachten Sie Benimmregeln daher als Eckwerte, die den Umgang von Menschen miteinander regeln. Haben Sie in einer konkreten Situation das Gefühl, aus einem bestimmten Grund abweichend handeln zu wollen, können Sie ruhig Ihrer Intuition folgen. Wer die Benimmregeln kennt, kann sie hin und wieder auch ein wenig lockerer handhaben! Wer dagegen nicht weiß, wie man sich korrekt verhält, muss sich an einzelnen Vorschriften festhalten.
Ihre Daseinsberechtigung haben höfliche Manieren immer. Wer sich über sie hinwegsetzt, bezahlt nicht selten mit Einsamkeit und Isolation. In fast allen Kulturen werden Verstöße gegen die Regeln des Umgangs stärker bestraft als solche gegen Gesetze. Wer sich bewusst über sämtliche Gebote hinwegsetzt, wird fast immer ausgegrenzt. Wer jedoch auf andere zugehen kann, wer Herzlichkeit und eine positive Grundeinstellung besitzt, echtes Interesse am anderen zeigt und sich in Toleranz übt, dem steht die Welt offen.
Gehen wir doch nicht immer davon aus, dass unsere Ansicht die einzig richtige ist. Jeder hat seine eigene Wahrheit, wir alle urteilen nach verschiedenen Erfahrungswerten und sind durch Kindheit, Jugend und sozialen Hintergrund unterschiedlich geprägt. Bleiben wir offen für neue Eindrücke und Ansichten, und bemühen wir uns, die Gründe zu hinterfragen, die den anderen zu seinem Handeln veranlassen. Das hält jung, sorgt für geistige Frische und Lebensfreude.
Wir kommen um die Erkenntnis nicht herum, dass es auf unserer Erde ständig enger wird. Die Nischen für Einzelgänger und Originale werden rarer, und die Konflikte häufen sich. Wir sind mehr und mehr aufeinander angewiesen, denn im Zeitalter der Technik regieren in fast allen Bereichen unseres Lebens die Spezialisten. Wir haben nicht die Wahl, auf die Hilfe und Unterstützung anderer einfach zu verzichten und so zu leben, wie es uns gefällt. Damit das Miteinander einigermaßen funktionieren kann, brauchen wir Verhaltensregeln, die uns auch die Wünsche und Erwartungen der anderen berücksichtigen lassen.
Jeden Tag haben wir Probleme zu bewältigen, beruflich wie auch privat. Wir sollten sie nicht noch unnötig durch schlechte Umgangsformen verschärfen. Frei möchten wir sein und leben, wie es uns gefällt. Doch die Freiheit, die auch anderen zusteht, dürfen wir darüber nicht vergessen! Deshalb sollten wir uns stets so verhalten, dass andere sich durch uns nicht brüskiert, gestört oder belästigt fühlen. Ein höflicher Mensch fällt nirgendwo unangenehm auf!
Management Institut Ruhleder
Bismarckstraße 64
38667 Bad Harzburg
Tel.:05322/9672-0 Fax:05322/2047
Was verstehen wir unter „Stil“? Was gilt als guter, was als schlechter Stil? Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass die in unserer Kindheit erworbenen Umgangsformen ein Leben lang Gültigkeit haben. Die Sitten ändern sich – heute, in unserer schnellebigen Zeit, sehr viel rascher noch als früher. Die Frage ist also, was ist zeitgemäß? Welche Regeln und Vorschriften können wir getrost vergessen, und welche sind neu hinzugekommen?
Gute Umgangsformen zu haben bedeutet gewiss nicht, sinnentleerte Regeln und strenge Vorschriften aneinanderzureihen. Wir haben heute, im Gegensatz zu den Zeiten des alten Freiherrn von Knigge (1751–1796), die Qual der Wahl und die Freiheit der Entscheidung. Zu seiner Zeit waren die einzelnen Schichten der Gesellschaft streng voneinander getrennt. Jede Schicht hatte ihre eigenen Regeln, ja sogar Bekleidungsvorschriften. Doch vieles von dem, was unser Ahnherr des guten Tons in seinem Werk „Über den Umgang mit Menschen“ (1788) geschrieben hat, gilt bis heute. So war er beispielsweise der Ansicht: „Das Geheimnis des guten Benehmens besteht darin, sich geltend zu machen, ohne andere unerlaubt zurückzudrängen.“ Wie schön wäre es, wenn alle dies immer beherzigen würden!
Höfliches Benehmen signalisiert meinem Mitmenschen: Ich achte und respektiere dich. Außerdem zeige ich dir, wie ich selbst gern behandelt werden möchte. Hätten wir keine Umgangsformen, so würde stets das Recht des Stärkeren gelten. Freiheit ohne Grenzen geht immer auf Kosten der Freiheit der anderen. Wirklich höfliche, souveräne, gebildete Menschen behandeln alle gleichermaßen freundlich. Alle, ohne Ausnahme – niemand ist Mensch zweiter Klasse!