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Nr. 382

 

Sohn der Sonne

 

Der Geheimnisvolle greift ein

 

von Horst Hoffmann

 

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Der Flug von Atlantis-Pthor durch die Dimensionen ist erneut unterbrochen worden. Der Kontinent, der unbeeinflussbar auf die Schwarze Galaxis zusteuerte, wurde durch den Korsallophur-Stau gestoppt. Pthor ist nun umschlossen von Staub und planetarischen Trümmermassen, die von einem gewaltigen kosmischen Desaster zeugen, das sich in ferner Vergangenheit zugetragen haben muss.

Die Zukunft sieht also nicht gerade rosig aus für Atlan und seine Mitstreiter. Alles, was sie gegenwärtig tun können, ist, die Lage auf Pthor zu stabilisieren und eine gewisse Einigkeit unter den verschiedenartigen Clans, Stämmen und Völkern herbeizuführen.

Die angestrebte Einigkeit der Pthorer ist auch bitter nötig, denn Pthor bekommt es mit den Krolocs zu tun, den Beherrschern des Korsallophur-Staus.

Während das Auftauchen von krolocischen Spähern auf Pthor Atlan umfassende Vorbereitungen gegen eine drohende Invasion treffen lässt, sind Razamon, der Berserker, und Balduur, der Odinssohn, im Stau selbst unterwegs, um die Lage zu sondieren.

Als die beiden Männer bei ihrer abenteuerlichen Mission auf die Eripäer stoßen, die Nachfahren jener, die die kosmische Katastrophe überlebten, erhoffen sie sich von ihnen Hilfe gegen die Krolocs. Doch bald erkennen die Pthorer, dass die Eripäer mehr Schwierigkeiten haben, als sie zu meistern imstande sind.

Den Eripäern selbst zu helfen vermag nur einer: der SOHN DER SONNE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Razamon, Balduur und Pona – Die Pthorer und die Eripäerin sollen geheimnisvolle Morde aufklären.

Gurankor – Regierungschef der Eripäer.

Waaylon – Gurankors Vertrauter.

Woolsar – Leiter einer Organisation von Fanatikern.

Nurcrahn – Der Großvater eines Dreiäugigen.

1.

Im Hexenkessel von Zaardenfoort

 

Irsocca presste ihren Sohn fest an den Körper. Tirsoth zitterte. Seine drei Augen versuchten, in Irsoccas Gesicht zu lesen. Sie redete beruhigend auf ihn ein, doch immer wieder versagte ihr die Stimme.

Das Grölen der fanatisierten Eripäer, die ins Muuke eingedrungen und auf der Suche nach dem Dreiäugigen waren, wurde immer lauter. An ihrer Absicht bestand kein Zweifel. Sie würden ihn lynchen, sobald er ihnen in die Hände fiel. Irsocca hörte, wie sie die unteren Räume durchstöberten und die Einrichtung zerschlugen.

Was war aus ihrem Volk geworden? Waren die mysteriösen Todesfälle auf Zaardenfoort noch Entschuldigung für das blindwütige Vorgehen ihrer Artgenossen?

Die Tochter des auf Aarl verhafteten Lichtfürsten Nurcrahn packte den Griff des Messers fester. Sie hatte es hinter Tirsoths Rücken aus dem Ärmel des Umhangs gezogen. Tirsoth würde keinen Schmerz spüren, und für Irsocca hatte das Leben ohne Nurcrahn, ohne Pona und ihren Sohn allen Sinn verloren. Sie würden Farthor und Jacca folgen, den ersten Opfern des Fluches, der auf der Familie des Lichtfürsten zu lasten schien.

Die Schreie kamen näher. Eine Stimme war aus den anderen besonders deutlich herauszuhören. Der Mann peitschte die anderen auf. Vermutlich einer der »Streiter des Lichts«, dachte Irsocca, der Geheimbündler, die gnadenlos Jagd auf alle Wesen machten, die dunkle Hautfarbe hatten – Wesen, die daran geglaubt hatten, auf den Welten der Eripäer Hilfe und freundliche Aufnahme zu finden.

Die Meute erreichte den oberen Teil des Muukes. Gleich würde sie Tirsoths Gefängnis erreicht haben. Die organischen Wände stellten für sie kein Hindernis dar.

Es war heller Tag, und das Licht der Sonne Sirkh-Prelljaddum fiel durch die Öffnung in der Decke genau auf Tirsoths Gesicht. Irsocca erschauerte, als sie langsam die Hand mit dem Messer hob und die Spitze auf den Rücken des Siebenjährigen richtete.

Tirsoths Blick!

Irsocca glaubte, in einer fremden Welt zu versinken. Tirsoth war plötzlich völlig ruhig, und er sah sie an, als ob er ganz genau wüsste, was die Stunde geschlagen hatte.

»Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte er leise. »Was immer auch geschehen mag, es hat seinen Sinn.«

Irsoccas Hand zitterte. Sie starrte Tirsoth an. War dies noch das Kind, das sie großgezogen hatte? Unterschwellig hatte auch sie Angst vor den Dreiäugigen.

Ein Triumphschrei. Die organische Wand hinter ihr teilte sich. Irsocca fuhr herum und sah die hasserfüllten Gesichter der Eripäer. Einen Augenblick war sie wie gelähmt. Dann presste sie Tirsoth mit einer Hand an sich, während sie mit der anderen zum tödlichen Stoß ausholte.

Da geschah etwas Unfassbares.

Die Öffnung in der Decke des Muukes zog sich ruckartig zusammen. Es wurde dunkel. Die Lynchwütigen schrien in Panik auf. Dunkelheit war für Eripäer tödlich, wenn sie ihr längere Zeit über ausgesetzt waren. Irsocca hörte, wie die Eindringlinge kehrt machten und nach draußen drängten, ins Licht der Sonne. Sie wollte aufspringen und ebenfalls hinaus, doch Tirsoth hielt sie fest. Das Messer lag auf dem Boden. Irsocca zerrte an den Händen des Kindes, ohne freizukommen. Tirsoth schien die Kraft eines erwachsenen Mannes zu besitzen.

Nurcrahns Tochter war nahe daran, den Verstand zu verlieren. Schon griff der Schwindel nach ihr. Sie hatte Atemnot. Irsocca besaß nicht mehr die Kraft, sich gegen das grausame Schicksal aufzulehnen. Sie fiel auf den weichen Boden und blieb reglos liegen, bis das Licht der Sonne wieder auf ihr Gesicht fiel.

Die Öffnung war wieder vorhanden. Es war, als ob sie einen bösen Traum geträumt hätte.

Die Fanatiker waren verschwunden. Die Wand des Raumes hatte sich geschlossen.

Tirsoth lag am gegenüberliegenden Ende ebenfalls auf dem Boden und starrte sie aus seinen drei Augen verständnislos an. Irsocca konnte wieder klar denken. Sie wusste nicht, was dies alles zu bedeuten hatte, und glaubte an ein Wunder. Wenn Tirsoth sie nicht zurückgehalten hätte ...

»Wer immer du wirklich bist«, brachte sie halblaut hervor. »Was immer sich hinter dir versteckt, ich danke dir.«

Tirsoth schien nicht zu begreifen. »Ich wäre jetzt draußen und in ihrer Gewalt«, sagte sie. »Und du wärest ...« Irsocca biss sich auf die Lippen.

»Ich habe nichts getan«, erklärte der Dreiäugige.

»Du hast mich zurückgehalten, als ich ...«

Tirsoth schüttelte den Kopf.

»Ich habe nichts getan, Mutter. Du hast mich zurückgehalten, als ich vor Angst hinauslaufen wollte.«

»Aber ...«, Nurcrahns Tochter richtete sich auf. Das Licht brachte die Kraft schnell zurück.

Irsocca lief auf ihren Sohn zu und nahm weinend seine zierlichen Hände.

Sie verstand gar nichts mehr.

 

*

 

Noch bevor die Meute neuen Mut fassen und einen zweiten Versuch unternehmen konnte, den Dreiäugigen herauszuholen, erschienen die Schweber am Himmel. Es waren acht. Sie landeten vor dem Muuke. Dutzende von schwerbewaffneten Eripäern sprangen heraus, zum Teil Männer von Aarl, Raumfahrer, die direkt dem Eripäer Gurankor unterstellt waren, wie an den Emblemen auf den Uniformen zu sehen war. Die anderen kamen von Luukh, der Hauptstadt des Kontinents Luuk, dessen Lichtfürst offiziell noch immer Nurcrahn war.

Innerhalb weniger Minuten war das Muuke abgeriegelt.

»Geht nach Hause«, forderte der Befehlshaber der Soldaten die Zaardenfoorter auf. »Der Eripäer wird in Kürze zu euch sprechen. Und eine Erklärung abgeben.«

»Ha!«, rief jemand aus der Menge. »Selbst Gurankor hat nicht das Recht, einen Dreiäugigen zu schützen!«

»Es wird eine Verhandlung geben«, erklärte der Offizier. Auf seinen Wink hoben die Raumfahrer ihre Waffen. Den Ordnungskräften aus Luukh war anzusehen, dass sie nur mit halbem Herzen gegen die Aufgebrachten einschritten.

Dies waren Bilder, wie man sie auf Zaardenfoort nicht gesehen hatte, solange die Bewohner des dritten Planeten sich zurückerinnern konnten. Widerwillig zogen die Eripäer sich zurück, wobei eine deutliche Trennung zwischen jenen stattfand, die sich hatten mitreißen lassen, und den anderen, die sie aufgehetzt hatten und für ihre Zwecke ausnutzten. Diese Rädelsführer beschimpften die Soldaten lauthals, beschuldigten sie, mit dem Verräter Nurcrahn und seiner Familie zu paktieren, und drohten an, sich Tirsoth später zu holen. Sie versuchten, die Mitläufer zurückzuhalten, doch diese hatten viel zu großen Respekt vor Gurankor und verstreuten sich bald in alle Winde.

Niemand wurde verhaftet, obwohl sich dem Eripäer hier eine Möglichkeit bot, führende Köpfe der »Streiter des Lichts« ergreifen zu lassen. Nicht zuletzt Nurcrahn war es zu verdanken, dass das schändliche Treiben dieser Organisation in vollem Umfang auch auf Aarl, der Hauptwelt der Lichtung, bekannt geworden war. Die anderen drei Lichtfürsten hatten sich offensichtlich gescheut, dem Eripäer Bericht zu erstatten. Die Bewohner Zaardenfoorts wollten ihre Probleme selbst lösen. Deshalb hatten sie auch abgelehnt, dass Wissenschaftler und Spezialisten von Aarl auf ihre Welt kamen, um die geheimnisvollen Todesfälle zu untersuchen.

Diese waren letztlich ausschlaggebend für die Hysterie auf allen vier Kontinenten Zaardenfoorts gewesen. Immer wieder hatte man Eripäer tot in ihren Muukern aufgefunden. Da es unvorstellbar war, dass ein Eripäer zum Mörder wurde, mussten die anderen herhalten – jene, die sich vor langer Zeit aus allen Teilen des Korsallophur-Staus in die Lichtung geflüchtet hatten, um den Krolocs zu entgehen.

Diese Flüchtlinge waren nie besonders zuvorkommend behandelt worden. Sie lebten zumeist in Gettos zusammengepfercht oder als Bedienstete bei den großen Familien. Sie waren dunkel, und die Eripäer fürchteten alles Dunkle. Der Grund dafür mochte in der fernen Vergangenheit ihres Volkes liegen oder in dem Umstand, dass sie dem Licht eine fast religiöse Verehrung entgegenbrachten. Es stand für die Lichtung – dem einzigen Ort im Stau, der noch nicht von den Krolocs beherrscht wurde. Nur hier konnten die Eripäer in relativer Sicherheit leben. Doch die Frage war, wie lange noch.

Diejenigen auf Zaardenfoort, die sich nicht von der Hysterie anstecken ließen, fragten sich bange, ob die jüngsten Ereignisse nicht erste Anzeichen dafür waren, dass die eigentliche Gefahr nicht von den Krolocs ausging, sondern von den Eripäern selbst.

Die »Streiter des Lichts« hätten niemals in kürzester Zeit zu einer solch großen Organisation werden können, wäre nicht der geistige Nährboden dafür auf Zaardenfoort vorhanden gewesen.

Das Gefühl, in der Lichtung eingesperrt zu sein, die immer heftiger werdenden Angriffe der Krolocs – all das verunsicherte die Eripäer und ließ viele die alten Ideale ihrer Rasse vergessen.

Wieso, fragten sich die Besonnenen, griff der Eripäer Gurankor nicht ein? Er, der Mächtige und Geheimnisumwitterte, musste doch erkennen, welch fatale Entwicklung sich anbahnte.

Gurankor schien aber weiterhin passiv bleiben zu wollen. Die militanten Traditionalisten zogen von Nurcrahns Muuke ab, ohne daran gehindert zu werden. Die organische Behausung der Familie des Lichtfürsten wurde abgeriegelt. Man konnte es auch so betrachten, dass Irsocca und ihr dreiäugiger Sohn, dessen Existenz auf der letzten Regierungssitzung bekannt geworden war, unter Arrest standen.

Überall warteten die Zaardenfoorter in ihren Muukern auf die angekündigte Rede des Eripäers. In den Nachrichten war von neuen Vorstößen der Krolocs an der Peripherie der Lichtung die Rede, und es gab einen weiteren Todesfall. Ein vierjähriges Kind war von seinen Eltern erstickt aufgefunden worden. Sie waren unter denjenigen gewesen, die Nurcrahns Muuke stürmen wollten. Als sie zurückkehrten, machten sie die schreckliche Entdeckung.

Wieder war keine Spur von Gewalteinwirkung zu erkennen.

Der Dreiäugige!, sagten sich die Eripäer. Er hat schuld!

Der Planet Zaardenfoort würde nicht zur Ruhe kommen, bevor nicht die mysteriösen Todesfälle geklärt waren. Davon hing das Schicksal seiner Bewohner ab – und vielleicht mehr.

2.

An Bord der Raumstation Prudnier

 

Razamon konnte nicht fassen, was er gerade gehört hatte.

»Warten Sie, Gurankor!«, rief er und machte einen weiteren Schritt auf den großen Bildschirm der Zentrale zu. Doch schon verschwamm das Bild des Eripäers. Zwei Raumsoldaten packten den Pthorer. Ein anderer richtete eine Waffe auf ihn.

Nurcrahn und Pona als vermeintliche Agenten der Krolocs verhaftet!

»Das kann doch nur ein übler Scherz sein«, sagte Razamon mit tonloser Stimme.

»Allmählich habe ich von diesen so genannten Scherzen genug«, knurrte Balduur, ebenfalls von Bewaffneten umringt.

Heftor, der Kommandant der Raumstation, erschien in Razamons Blickfeld und sah ihm triumphierend in die Augen.

»Ich hatte also doch Recht«, sagte er. Zu den Soldaten gewandt, befahl er: »Bringt sie in ihre Zelle zurück. Ihr habt gehört, was der Eripäer sagte. Sie werden von einem Kreuzer abgeholt und nach Aarl gebracht, wo über sie zu Gericht gesessen wird.«

Da brach es aus Razamon heraus. Zu lange hatte er Heftors Arroganz ertragen müssen. Zu lange war er gegen Mauern aus Ignoranz und Borniertheit angerannt. Er wusste nicht, was hier gespielt wurde, aber er war nicht mehr bereit, auf Gefühle Rücksicht zu nehmen. Von Pona hatte er erfahren, dass die Eripäer unter ihrer unbekannten und somit unbewältigten Vergangenheit litten. Deshalb hatte er bisher geschwiegen. Vielleicht war aber nun das, was er während seiner unfreiwilligen Zeitreise erlebt hatte, das einzige, mit dem er Heftor und Gurankor von seiner und Balduurs »Unschuld« überzeugen konnte.

»Eure dreiäugigen Vorfahren waren schon besessen; aber immer noch verdammt viel klüger als ihr!«, schrie der Atlanter Heftor an. »Sie waren durch ihre Mutation gezeichnet und konnten letztlich nicht anders handeln, als sie es getan haben. Aber sie waren menschlich, verstehen Sie? Freundlich und nicht so stur wie Sie!«

Im nächsten Augenblick bereute er schon wieder, dass er mit der Wahrheit herausgerückt war. Heftor ließ seine Waffe fallen und starrte ihn entsetzt an. Der sonst so selbstsichere Kommandant der Weltraumstation begann zu zittern.

»Was wissen Sie über die Dreiäugigen?«, fragte er kaum hörbar.

Auch die Soldaten waren außer sich. Die Eripäer, die hinter den Kontrollen saßen, drehten sich um und schienen nicht fassen zu können, was sie eben gehört hatten.

Was habe ich getan?, durchfuhr es Razamon. Sein Zorn war verflogen. Er sah die Hilflosigkeit der Eripäer und gewann in diesem Augenblick einen Eindruck des grausamen Schicksals, unter dem dieses Volk litt.

»Was wissen Sie?«, wiederholte der Kommandant mit krächzender Stimme.

Es hat keinen Sinn, zu schweigen, dachte Razamon. Ich habe den Anfang gemacht, und früher oder später werden sie die Wahrheit über sich erfahren müssen. Daran, dass die Eripäer die Nachkommen der Eshtoner waren, konnte kein Zweifel mehr bestehen.

»Vor langer Zeit durchstreifte ein Volk mit einem riesigen Sternenschwarm das Weltall«, sagte er. »Diese Wesen nannten sich Eshtoner. Sie besaßen ursprünglich zwei Augen wie ihr, ein drittes entwickelten sie im Lauf der Evolution unter den für sie fremden Lebensbedingungen im Schwarm.« Razamon erzählte die Geschichte der Eshtoner, soweit sie ihm bekannt war. Er verschwieg aber vorsichtshalber, auf welche Weise er seine Informationen erhalten hatte. Ein Zeitabenteuer würden die Eripäer ihm kaum abnehmen. Er sagte aus, dass die Eshtoner im Lauf der Zeit unfähig wurden, sich in der vierten Dimension zu orientieren, ohne jedoch bereits in der Lage zu sein, sich in der fünften Dimension zurechtzufinden. Die Folge war, dass sie beschlossen, die von einigen Wissenschaftlern entdeckten Dimensionskorridore zu erschließen, wo sie ihrer Meinung nach hingehörten. Razamon verzichtete darauf, seine Versuche, das Unheil abzuwenden, zu schildern, und beschränkte sich aufs Wesentliche.

»Und so manövrierten sie mit der Energie vieler Sonnen den Schwarm in einen Dimensionskorridor«, schloss er. »Dort jedoch waren die Sonnen und ihre Planeten artfremde Materie. Der Zusammenstoß mit Materie innerhalb des Dimensionskorridors löste die Katastrophe aus. Übrig blieb das, was Sie den Korsallophur-Stau nennen: Trümmer und Staubmassen.«

Es dauerte fast eine Minute, bevor Heftor die Sprache wiederfand.

»Das ist nicht wahr! Sie lügen! Die Krolocs haben Ihnen diese Geschichte erzählt, damit Sie uns vernichten!«

Vernichten? War die Konfrontation mit der Realität so schrecklich für die Eripäer, dass sie daran zerbrechen mussten?

Razamons Mitleid mit Heftor wuchs. Gegen seinen inneren Widerstand fragte er:

»Glauben Sie uns immer noch nicht? Woher sollten die Krolocs von der Katastrophe wissen? Sie lebten als Parasiten auf den Welten der Eshtoner. Damals waren sie nicht mehr als Ungeziefer. Sie überlebten das Unglück ebenso wie Sie. Wer kann wissen, welchem Umstand es zuzuschreiben ist, dass sie Intelligenz entwickelten und Sie anscheinend in Ihrer Entwicklung überholten, so dass sie nun dabei sind, Sie ...«