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Nr. 391

 

Tod den Dreiäugigen

 

Die neue Erfindung der Eripäer

 

von Horst Hoffmann

 

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Als Atlantis-Pthor auf seinem Weg durch die Dimensionskorridore den Korsallophur-Stau erreichte, wurde der fliegende Kontinent jäh gestoppt. Von kosmischem Staub und planetarischen Trümmermassen umgeben, konnte der »Dimensionsfahrstuhl« seinen unkontrollierbaren Flug zur Schwarzen Galaxis und den dort lauernden Gefahren nicht mehr fortsetzen.

Doch auch der Korsallophur-Stau enthielt tödliche Gefahren, wie sich alsbald erwies. Der fliegende Kontinent und seine Bewohner bekamen es mit den kriegerischen Krolocs zu tun, den Beherrschern des Staus. Diese spinnenähnlichen Intelligenzen sahen in dem so plötzlich aufgetauchten Weltenbrocken ein Objekt, das es zu erobern und ihrem Herrschaftsbereich einzuverleiben galt.

Dass die Invasion der sieggewohnten Krolocs dennoch in dem Moment misslang, da die Streitkräfte Pthors bereits ihre Waffen niederzulegen begannen, lag nur an der rechtzeitigen Rückkehr Atlans und dem Einsatz der GOL'DHOR, des goldenen Raumschiffs.

Nun, nach der Kapitulation der Krolocs, erfolgt ein weiterer Einsatz der GOL'DHOR. Es geht um das zukünftige Schicksal der Eripäer, die nach dem verderblichen Motto handeln: TOD DEN DREIÄUGIGEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Knitor – Ein Wissenschaftler macht eine umwälzende Erfindung.

Gurankor und Tirsoth – Die Dreiäugigen sollen hingerichtet werden.

Razamon und Balduur – Die Pthorer greifen erneut in das Schicksal der Eripäer ein.

Waaylon – Der Eripäer erlangt das Leben ohne Ende.

Sie hassen uns, weil wir drei Augen haben. Ich habe Angst, aber nicht um mich. Gurankor wird zu verhindern wissen, dass man herausfindet, wer ich wirklich bin.

Doch was würde geschehen, falls man Gurankor selbst als Dreiäugigen entlarvt?

Ich habe Angst.

Sie würden ihn in ihrem grenzenlosen Wahn töten, und es gäbe niemanden von unserer Art mehr, der die Geschicke unseres Volkes lenken kann. Die Zivilisation der Eripäer würde innerhalb weniger Jahrzehnte untergehen. Es wäre das Ende.

Wann endlich wird man aufhören, Andersartige zu hassen?

Wann endlich dürfen wir leben wie alle anderen?

Wann endlich werden wir nicht mehr mit ansehen müssen, wie Neugeborene ermordet werden, nur weil sie ein drittes Auge auf der Stirn haben?

Irgend etwas wird bald geschehen – etwas Furchtbares. Ich fühle es. Du, der du die Macht hattest, das All zu erschaffen und alle, die darin leben, gib, dass ich mich täusche.

Aus den geheimen Aufzeichnungen des siebenjährigen Tirsoth – geschrieben wenige Tage vor der Katastrophe.

 

1.

 

Irgendwo auf Aarl. Ein riesiges Labor viele Meter unter der Planetenoberfläche. Eine Gruppe von Wissenschaftlern und Gurankor, der Eripäer.

Gurankors größtes Geheimnis war sein hinter einem künstlichen Hautläppchen verborgenes drittes Auge. Wie all seine Vorgänger im Amt des mächtigsten Mannes der Lichtung gehörte auch er zu jenen, die die Eripäer mehr fürchteten als alles andere. Der Grund dafür lag weit zurück. Es waren Dreiäugige gewesen, die für das grausame Schicksal der Eripäer verantwortlich waren. Im Lauf der Zeit war die Erinnerung an die genauen Umstände verlorengegangen. Nur Gurankor, Waaylon, sein Vertrauter, und inzwischen auch Tirsoth wussten, was sich damals ereignet hatte.

Das zweitgrößte Geheimnis des Eripäers war das Gerät, das nun in der Mitte des großen Laborraums stand. Niemand außer den hier arbeitenden Wissenschaftlern und ihm selbst wusste von den Forschungen, die vielleicht entscheidend für die Zukunft der Lichtung sein konnten. Gurankor hatte an ihrem Erfolg gezweifelt. Doch ein Blick ins Gesicht von Knitor, der die Arbeiten leitete, zeigte ihm, dass er sich getäuscht hatte.

»Sie haben es tatsächlich geschafft?«, fragte er.

»Deshalb bat ich Sie hierher«, antwortete der Wissenschaftler. Knitor gab sich keine Mühe, seinen Stolz zu verbergen. Er deutete auf das würfelförmige Gerät mit knapp zwei Metern Kantenlänge. Mehrere Aufsätze und wie Antennen herausragende Stäbe schufen ein bizarres Bild. »Dieses Aggregat wird es uns möglich machen, uns im Stau ebenso wendig zu bewegen wie die Krolocs. Mehr noch: Die Schiffe, deren Antrieb damit versehen wird, werden den Spaccahs überlegen sein. Sie können nicht nur mit der Geschwindigkeit des Gegners innerhalb der Materiewolken operieren, sondern ebensolche Manöver fliegen wie hier in der Lichtung.«

»Einen Augenblick«, unterbrach Gurankor den Redefluss des Wissenschaftlers. »Selbst die Durchdringungsenergie, über die die Krolocs verfügen, kann keine Flüge mit der hier möglichen Geschwindigkeit gestatten. Die Staubmassen lassen sich nicht einfach aus der Welt schaffen.«

Knitor lächelte.

»Natürlich nicht. Aber ich sagte ja, dass unser Prinzip dem der Durchdringungsenergie überlegen ist.«

»Sie machen es sehr spannend.«

Knitor zuckte die Schultern. Er lächelte.

»Sie gaben uns freie Hand, auch als ich Sie bat, mir keine Fragen nach der Natur des neuen Antriebs zu stellen. Wir mussten in Ruhe arbeiten können, und ein Misserfolg wäre leichter zu ertragen gewesen. Niemand hätte uns Phantasterei vorwerfen können.«

»Ein neuer Antrieb«, murmelte Gurankor. Er schien überrascht.

»Sie haben also doch schon Spekulationen angestellt«, sagte Knitor. »Es handelt sich nicht um einen neuen Antrieb im eigentlichen Sinn. Der Antrieb unserer Schiffe wird lediglich modifiziert, wie ich schon andeutete. Das neue Aggregat ist in der Lage, um jedes Schiff, um jeden Körper, also auch zum Beispiel Planetoiden, ein Feld zu erzeugen, in dem jedes Hindernis praktisch nicht mehr existent ist. Vereinfacht ausgedrückt, wird es für die Dauer der Berührung desintegriert, um sofort nach Passieren des Schiffs wieder am alten Platz zu sein.«

Was nun folgte, waren Erklärungen, die Gurankor kaum etwas sagten. Er begriff aber, dass Knitor ihm keine Märchen erzählte. Die Erregung des Eripäers wuchs mit jeder Minute. Er war unfähig, den Blick vom Aggregat zu nehmen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, welche Möglichkeiten sich seiner Rasse offenbarten.

Sollte die Erfindung der Wissenschaftler um Knitor sich in der Praxis bewähren, war die entscheidende Wende im Kampf gegen die Krolocs in Sicht. Ein uralter Albtraum würde sein Ende finden. Es war zu phantastisch. Immer noch versuchte Gurankor, die aufkommende Euphorie zu unterdrücken.

»Ich verstehe Ihre Zweifel«, sagte Knitor. »Wir alle hatten sie, bis die ersten positiven Testergebnisse vorlagen. Die Versuche wurden allerdings hier in der Lichtung angestellt.«

»Sie baten mich um ein Schiff«, murmelte Gurankor. »Ich gab es Ihnen, ohne zu wissen, was Sie damit vorhatten. Aber ich weiß, dass es zweimal in den Raum startete. Ich selbst gab die Einwilligung zu den Flügen.«

»Es waren die ersten Testflüge der GIRSITH. Der Antrieb wurde vorher mit dem Aggregat versehen. Wir legten uns selbst Hindernisse in den Weg und flogen im wahrsten Sinn des Wortes durch sie hindurch.«

»Die Flüge waren als Inspektionsflüge der angeblich beschädigten GIRSITH deklariert«, sagte Gurankor.

Knitor nickte.

»Natürlich können wir erst Gewissheit haben, nachdem wir den modifizierten Antrieb im Korsallophur-Stau selbst getestet haben.«

»Jetzt, da die Krolocs uns so gut wie eingekreist haben?«

»Sie sind über die Positionen ihrer Flotten informiert«, widersprach Knitor. »Es sollte Stellen geben, an denen wir in den Stau eindringen können. Ich bin sicher, dass wir es mit jeder verfolgenden Spaccah aufnehmen können. Doch wie gesagt – Gewissheit haben wir erst nach dem Versuch.«

Gurankor nickte. Er wusste, dass die Zeit drängte. Zwar hatten die Krolocs bei ihrem Angriff auf Damaukaaner, den sonnennächsten Planeten, eine empfindliche Schlappe erlitten, doch das warf sie nicht für lange zurück. Es verstärkte eher ihren Hass auf die Eripäer.

Gurankor sah sich vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt. Wenn die GIRSITH vernichtet wurde, war nichts gewonnen. Man würde wieder von vorne anfangen müssen.

»Es gibt mittlerweile bereits mehrere Aggregate«, erklärte Knitor, als hätte er die Gedanken des Eripäers gelesen. »Andere Schiffe können damit ausgerüstet werden.«

Gurankor gab sich einen Ruck.

»Also gut. Versuchen wir es. Ich selbst werde an dem Flug teilnehmen.«

Knitors Gesicht verriet Erschrecken.

»Aber das ist zu gefährlich. Sollte Ihnen etwas zustoßen ...«

»Ich vertraue Ihnen und Ihren Leuten. Wir werden nur wenig in den Stau eindringen, gerade so weit, wie die Geschütze der Einheiten reichen, die ich an der Peripherie zusammenziehen lassen werde.«

Gurankor konnte nicht ahnen, dass er im Begriff war, den größten Fehler seines Lebens zu machen.

Vorerst erwartete ihn eine freudige Überraschung. Als er in die Zentralstadt Yardanso und zum Regierungssitz Gnosier zurückkehrte, erhielt er die Nachricht, dass sich die Krolocs von allen Positionen rund um die Lichtung zurückzogen.

 

*

 

Was zunächst nur mit Unglauben aufgenommen wurde, bestätigte sich.

Die Krolocs verschwanden in den Tiefen des Korsallophur-Staus. Für die Eripäer war diese Entwicklung unverständlich. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt wissen, dass sie den Rückzug der Spinnenartigen der Niederlage der Krolocs über Pthor und Atlans Diktat, die Eripäer ein für allemal in Frieden zu lassen, zu verdanken hatten.

Fest stand, dass nach zwei Tagen keine einzige Spaccah mehr zu orten war.

Regierungssitzungen fanden statt. Man beschloss, vorerst abzuwarten. Die Mehrheit der Kabinettsmitglieder glaubte an eine Falle.

Für Gurankor jedoch bot die jüngste Entwicklung Gelegenheit, mit der GIRSITH tiefer als vorgesehen in den Stau vorzudringen.

Weitere zwei Tage später startete das Schiff.

Ein Verband von schwerbewaffneten Einheiten begleitete die GIRSITH bis zur Peripherie der Lichtung. Gurankor hatte den Schiffen Anweisung erteilt, dort Warteposition zu beziehen. Sobald Spaccahs geortet wurden, würde die GIRSITH den Stau verlassen.

Die wenigen Eingeweihten auf Aarl, unter ihnen nun auch Waaylon, der dritte Dreiäugige, der den Bürgerkrieg auf Zaardenfoort verhindern konnte, hielten den Atem an, als die GIRSITH in den kosmischen Staubmassen des Staus verschwand. Über Relaisschiffe wurden hochgradig verschlüsselte Nachrichten gefunkt. Noch sollte die Öffentlichkeit nicht erfahren, worum es ging. Falsche Hoffnungen hätten sie nur von ihren eigenen Problemen abgelenkt und unaufmerksam werden lassen.

Noch glaubte Gurankor, nach einem Erfolg vor die Eripäer hintreten und die frohe Botschaft überbringen zu können.

Die GIRSITH flog tiefer in den Stau ein – und Gurankor dem Verderben entgegen. Außer ihm befanden sich die Besatzung und der größte Teil von Knitors Mitarbeitern an Bord. Knitor selbst kontrollierte die Funktion des Zusatzaggregats im Überwachungsstand der Antriebskammern.

Das Schiff kam nur noch langsam voran, gerade so, als ob es sich durch zähen Brei bewegte, der den Flug abbremste und kaum noch Manöver erlaubte. Ein Spaccah-Verband hätte leichtes Spiel mit der GIRSITH gehabt.

»Ich aktiviere das Aggregat«, drang Knitors Stimme aus den Lautsprechern der Zentrale.

Der Countdown. Der Kommandant des Schiffes saß angespannt vor den Steuerungsinstrumenten, bereit, sofort zu reagieren. Sollte Knitor Recht behalten, so würde die GIRSITH gleich einen Satz nach vorne machen, wie von einem mächtigen Katapult abgeschossen.

Genauso geschah es. Der Kommandant reagierte blitzschnell. Innerhalb weniger Minuten hatte er den Flug des Schiffes unter Kontrolle. Die GIRSITH glitt durch den Stau, als gäbe es keine Materiewolken. Erste Wendemanöver. Niemand in der Zentrale wagte zu sprechen. Nur Knitors tiefe Atemzüge waren aus den Lautsprechern zu hören.

Es dauerte Minuten, bis Gurankor Worte fand.

»Wissen Sie, was das für uns bedeutet?«

Er hatte die Worte geflüstert. Dennoch drehten die Männer, die bis jetzt voller Unglauben auf die Kontrollen gestarrt hatten, sich zu ihm um. Der Unglaube verwandelte sich in Entsetzen, als sie Gurankor ansahen.

Einige schrien. Andere fuhren aus ihren Sesseln auf und rannten in Panik aus der Zentrale.

»Was soll das?«, fragte Gurankor verwirrt. »Soeben haben wir ...«

»Ja!«, schrie der Funkoffizier, der sich als letzter umgedreht hatte und nun ebenfalls aufgesprungen war. Er hatte seine Waffe in der Hand und zielte auf die Stirn des fassungslosen Eripäers. »Soeben haben wir erkannt, dass wir von einem Monstrum regiert wurden!«

Die Stimme des Mannes überschlug sich. Gurankor war zu überrascht, um sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen zu können. Es war Knitor, der ihm das Leben rettete. Der Wissenschaftler stürmte in die Zentrale und schlug dem Offizier die Waffe aus der Hand.

»Was hat das zu bedeuten, Knitor?«, fragte Gurankor.

»Das fragen Sie noch?« Das Gesicht des Wissenschaftlers glich einer Maske. Seine Miene drückte tiefste Abscheu aus. »Wie konnten wir uns so täuschen lassen – all die Jahre.«

Plötzlich begriff der Eripäer. Er trat vor einen Bildschirm, der von einem Scheinwerfer so angestrahlt wurde, dass er Reflexe warf und als Spiegel wirkte.

Gurankor sah sich – den Dreiäugigen.

Auf seiner Stirn hatte es zu leuchten begonnen. Das dritte Auge zeichnete sich deutlich unter dem transparent gewordenen schützenden Hautlappen ab.

Ein Nebeneffekt des neuen Antriebs!, durchfuhr es den Eripäer.

Knitor redete wieder.

»Betrachten Sie sich als Gefangener, Gurankor«, hörte der Eripäer. Knitors Stimme schien von weither zu kommen. Der Mann hatte Mühe, sich zu beherrschen. Die Hand mit der nun ebenfalls gezogenen Waffe zitterte. »Ich könnte Sie töten. Niemand würde mir einen Vorwurf machen. Doch das wäre zu einfach. Sie werden sich auf Aarl zu verantworten haben und verurteilt werden.« Seine Stimme senkte sich und wurde zu einem Flüstern. »Wie konnten Sie uns so täuschen?«, fragte er wieder.

Gurankor antwortete nicht. Es hatte keinen Sinn mehr. Die Angst vor den Wesen seiner Art war viel zu tief in den »normalen« Eripäern verwurzelt. Man würde ihn nicht einmal anhören.

Gurankor hatte ausgespielt. Alles war verloren. Er dachte an Tirsoth. Der Knabe würde niemals seine Nachfolge antreten können. Ohne die Fähigkeiten der Dreiäugigen, gewisse Vorgänge innerhalb der Dimensionskorridore zu erfassen und sich darauf einzustellen, war die eripäische Zivilisation verloren.

Gemischte Gefühle bewegten den bisher mächtigsten Mann der Lichtung. Resignation und der drängende Wunsch, die Wahrheit herauszuschreien, den Verblendeten zu sagen, dass sie alle von Dreiäugigen, vom Volk der Eshtoner, abstammten, dass in Wirklichkeit die Zweiäugigen eine Rückentwicklung durchgemacht hatten.

Es hatte keinen Sinn.

Gurankor blieb nicht anderes übrig, als sich in sein Schicksal zu fügen. Man würde ihn zum Tode verurteilen. Seine einzige Hoffnung war Waaylon.

Niemand außer Waaylon, Tirsoth und den beiden Pthorern wusste von seiner Dreiäugigkeit. Und Waaylon würde seine Schlüsse aus dem Vorgefallenen ziehen und sich hüten, jemals ein mit dem neuen Aggregat ausgerüstetes Raumschiff zu besteigen.

Razamon und Balduur befanden sich nicht mehr innerhalb der Lichtung.

Gurankor machte sich keine übertriebenen Hoffnungen. Auch Waaylon musste nun mehr als vorsichtig sein. Er konnte das ihm zur Verfügung stehende Instrumentarium, das ihm erlaubt hatte, auf Zaardenfoort als »Lichterner« aufzutreten, nicht mehr ohne weiteres ausnützen.

Als Gurankors Vertrauter würde er sich vorerst im Hintergrund halten müssen. Zwar kannten ihn nur wenige Eripäer. Waaylon hatte sich vor und nach den Ereignissen auf Zaardenfoort im Hintergrund gehalten. Doch alle Eripäer, die mit Gurankor zusammengearbeitet hatten, würden verdächtigt werden, ebenfalls zu den »Monstren« zu gehören.

Knitor hob die Waffe und schoss. Der Lähmstrahl machte Gurankor bewegungsunfähig.

Die Kroloc-Gefahr mochte tatsächlich gebannt sein. Nun waren es die Eripäer selbst, die im Begriff standen, sich den Garaus zu machen.

2.

 

Ich trauere, ich der letzte Eshtoner. Nicht um mich, sondern um die Eripäer.

Was ist aus den Nachkommen der stolzen Eshtoner geworden?

Ich habe etwas auszudrücken. Schmerz, Trauer und Bestürzung. Ich wende mich an euch, Waaylon und Tirsoth, obwohl ich weiß, dass ihr mich nicht hören könnt.

Niemand kann es. Für euch bin ich nur einer unter vielen, die ihr aufgenommen habt und beherbergt. Zwar ein Eripäer, wie ihr glaubt, aber ein uralter Mann – von eurer Gesellschaft ausgestoßen.

Niemand kennt meine Gefühle. Gurankor ist entmachtet. Er und ihr hattet die Möglichkeit, einen neuen Anfang zu machen. Du bist krank, Waaylon. Du wirst bald sterben.

Und du, Tirsoth?

Um Gurankors Erbe anzutreten, hättest du noch viele Jahre lernen müssen.

Wie lange habe ich diese Entwicklung kommen sehen? Jahrhunderte oder Jahrtausende?

Ich hoffte, ich könnte eingreifen. Doch das würde für euch ebenso den Tod bedeuten wie für Waaylon. Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht.

Ich werde das Ende überleben, aber ihr seid am Ende eures Weges angelangt.

Gurankor, auch du kannst mich nicht hören. Ich darf nichts tun. Der Preis wäre zu hoch.

3.

 

In den Außenbezirken von Yardanso: der Permanente Markt und Tirsoth.