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Thomas Reich

Chantal

Liebling der gesamten Mannschaft





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Titelseite

Chantal

Liebling der gesamten Mannschaft


 

 

 

 

Thomas Reich

 

Text 2016 © von Thomas Reich

Coverphoto © https://www.flickr.com/photos/susmiatinamin/6734619465/

 

Impressum: Thomas Reich

Bachenstr. 14

78054 Villingen-Schwenningen

 

Über das Buch:

 

Chantal schließt mit ihren Freundinnen eine unmoralische Wette ab: Bis zum Ende der Saison alle Spieler der Fußballmannschaft flachzulegen. Alle Mittel sind erlaubt, auch die besonders Schmutzigen. Wie will sie in weniger als zwei Monaten elf Stollenhengste bezwingen? Das geile Rennen gegen die Zeit beginnt!

Wanderpokal

Die Tribüne war ein Betonklotz aus den fünfziger Jahren. Zu deren grauen Treppen Männer und Jünglinge in den Zwanzigern und Dreißigern über den Rasen dribbelten. Steigende Temperaturen und strahlender Sonnenschein hatten die Dorfbewohner aus ihren Häusern getrieben. Würden unsere Jungs die verhassten Ziegenmelker des Nachbarorts vernichtend auf dem Feld besiegen? Vögel zwitscherten in den Bäumen, die Balz hatte begonnen. Bald würden mühsam geflochtene Nester die Baumkronen zieren. Den Büschen juckten die Knospen. Lustvoll aufzubrechen und sich den Bienen und ihrem Stachel hinzugeben. Es raschelte im Unterholz, Mutter Natur konnte kaum noch an sich halten. Die Unruhe übertrug sich auf den Menschen. Der Frühling war da! Hinaus zur Tür, uns hinein ins Geschehen. Chantal und ihre Freundinnen hatten Schnaps und Zigaretten in die Handtaschen gepackt. Einsames Relikt aus Zeiten, wo dies noch heimlich und verboten war. Und ihre Eltern ihnen Stubenarrest aufgebrummt hätten. Für ihre Zügellosigkeit. Für ihr freches Mundwerk. Oder weil sie sich an keine Konvention hielten.


*


Da waren sie nun: Bella, das streng katholisch gehütete Pflänzchen mit dunklem Teint und den stillen Augen einer Büßerin. Ihre duftige Blüte wartete darauf, vom Richtigen gepflückt zur werden. Bis dahin hielt sie ihre Schatzdose fest verschlossen. Bella war wählerisch und hatte die Hoffnungen vieler notgeiler jungen Männer enttäuscht. Steter Tropfen höhlt das Bein. Irgendwann würde die Unerschütterliche nachgeben. Da waren sich alle sicher.

Janine hatte gut reden, sie war ja schon in festen Händen. Raue Hände, die fest zupacken konnten. Ihr Freund arbeitete als Klempner im Nachbarort. Der wusste durchaus ein Rohr zu verlegen. Bei Frischverliebten klingelten jeden Abend die Glocken. Ihr blasses Pflänzchen wurde regelmäßig begossen. Janine schwebte im siebten Himmel. Weil sie endlich einen Kerl gefunden hatte, der auch ihre Sommersprossen liebte. Heute hatte sie Pascal zuhause gelassen. Weil er mit Fußball überhaupt nichts anfangen konnte, und lieber die Playstation hütete.

Zu guter Letzt Chantal, das Beste aus zwei Welten. Sie war ein rassiger Mischling mit dem rotem Schmollmund einer Europäerin und den sanften asiatischen Mandelaugen einer kambodschanischen Kinderbraut. Beim Lachen zeigte sie schneeweiße Zähne und ein neckisches Zungenpiercing. Man hätte sich die schmutzigsten Dinge vorstellen können. Doch mit Männern hatte Chantal bisher wenig am Hut gehabt. Ihre herausfordernde Sexualität war reine Koketterie. Ein Funke würde kommen, dieses trockene Holz zu entzünden. Lichterloh würde sie dereinst in Flammen stehen.

Als unangefochtene Anführerin dieser bunten Clique war es Chantals Idee gewesen, das Spiel zu besuchen. Ihr Dorfleben kannte nur wenige Höhepunkte sozialen Miteinanders, und die waren rar gesät. Man konnte bei den Landfrauen einsteigen wie Chantals Mutter, und Kuchen backen nach alter Rezeptur. Oder Gemeindearbeit betreiben und in Gott allein aufgehen. Nie die Sünde gekannt zu haben als durch die Erzählungen christlicher Selbstkasteiung. Und dann das Vereinsleben: Männerchöre, Frauenchöre, Modellbautreffen und Kegelfreunde, Turnvereine für jede nur erdenkliche Sportart. Man kam nicht daran vorbei, sich in mindestens einer Verbindung einzuschreiben. Auch zwei oder drei. Ehe man es sich versah, lebte man nur noch für die Vereine und war fest ins kleinbürgerliche Leben einer Dorfgemeinschaft integriert. Der Gedanke ängstigte Chantal. Manchmal stand sie an der großen Straße und sah den vorbeifahrenden Autos lange nach. Sie trugen fremde Nummernschilder, und das bedeutete die Welt. Dieses große glitzernde Ding, was sie aus dem Fernsehen kannte.

„Ist es nicht eine Pracht? Sieh dir das Zusammenwirken ihrer Muskeln an unter den schweißfeuchten Trikots. Am liebsten würde ich zu ihnen steigen und es ihnen ablecken.“

„Chantal, beherrsch dich! Die Leute gucken ja schon...“

„Was meinst du, welche Hausfrau auf der Tribüne es insgeheim an der Pflaume juckt? Brauchst mir nicht zu erzählen sie kämen mit, weil sie ach so sportbegeistert sind.“

„Sie unterstützen unsere Mannschaft. Ihre Brüder und Söhne, die auf dem Feld stehen.“

„Genau. Andere Mütter haben auch schöne Kinder...“

Chantal schubberte auf der glatten Holzbank. Die feurigen Worte hatten ihre Lust erst richtig angefacht. Entgegen aller Erwartungen war sie genauso jungfräulich wie ihre Freundin Bella; hatte aber nicht vor diesen Umstand ewig mit sich herumzuschleppen. Sie war wissbegierig und verdorben durch die Phantasien, die in ihrem Inneren schwelten wie ein Moorbrand. Und ihr den Torf versengten.

„Ich gehe mir eine Bratwurst holen. Heiß, knackig und lang. Wer möchte noch?“

Errötend winkten ihre Freundinnen ab. Das war ihnen doch zu viel Schamlosigkeit auf einmal. Hüftschwingend glitt Chantal durch die Bankreihen, Köpfe drehten sich und blieben an dem weichen Stoff hängen, der ihren Schenkeln schmeichelte. Wenn die Sonne günstig stand, konnte man einen Blick auf ihren Schlüpfer werfen. Zartrosa schimmerte er durch das Gewebe. Dahinter lag ein sorgsam gepflegtes Büschel dunkler Haare, viel krauser als die frisch gehobelten Kupferspäne auf ihrem Kopf. Sie dachte ja nicht daran, ihren Schritt zu glätten. Kein Mann der Welt hätte sie dazu bewogen. Einmal hatte sie es probiert. Das Plätteisen hatte ihr die Schamlippen verbrannt wie zwei Toastscheiben und sie schreiend ins Badezimmer getrieben, wo Chantal unter der Dusche ihr Muschilein kühlte.


*


Die Imbissbude war ein überdachtes Zelt auf der freien Rasenfläche. Auf orangeroten Bänken stapelten Gasgrill und Bierfass, Spülkörbe und Pappteller zum Einmalgebrauch. Der Fettdunst sammelte sich unter der Zeltplane und kondensierte auf den Gesichtern der Küchenmannschaft, die aus Beiköchen vom Hotel OCHSEN und Fleischermeistern der Metzgerei Schwanen bestand. Vom Bratenfett eingeölte Adonisse mit unter aufgerissenen T-Shirt-Säumen hervorspringenden Muskelpaketen. Bis zur Halbzeit würden noch etliche Spielzüge vergehen. Lange anstehen musste Chantal nicht. Der Kerl der sie bediente, war ihr vom Einkaufen in der Metzgerei wohl bekannt. Simon war ein Bulle von Kerl mit haarigen Pranken, die es ihr bestimmt ordentlich besorgt hätten. Wenn so einer dich fingert, dann kann er auch gleich seinen Schinkenspieker ausfahren. Bei solch stattlichen Wurstfingern! Trotz seines machohaften Aussehens und der schwarzen Wolle, die ihm aus dem Kragen wucherte, war er sanftmütig und einfältig wie ein Ochse.

„Na, hungrig?“

„Und wie. Ich brauche unbedingt eine Wurst.“

Sie lehnte sich so weit über den Tresen, dass sie die Wärme der Grillkohle spüren konnte. Ihr Ausschnitt lag prall und fest vor Simons Nase. Noch näher, und das Fett hätte ihre Nippel frittiert. Sie konnte seine stählerne Grillzange zittern sehen.

„Soll ich dir draufspritzen? Senf oder so?“

„Nein, danke. Ich bin sicher deine Wurst ist scharf genug.“

Chantal ließ den Imbissbudenmann mit einem gewaltigen Ständer unter seiner Kochschürze zurück. Sie hatte nicht einmal gezahlt. Das waren die Vorteile, die ein gut gebauter Körper wie der ihre einbrachte.


*


Vom Spiel hatte sie einen wichtigen Entscheidungstreffer verpasst, aber das war nicht so schlimm. Sie konnte davon in der Lokalpresse nachlesen. Die Käseblätter waren voll der Nichtigkeiten, die die kleinen Menschen so umtrieben. Brände, Unfälle, Sportereignisse, bauliche Maßnahmen im historischen Dorfkern. Eigentlich war Chantal nur wegen der sexy Spieler gekommen.

„Was hast du denn mit dem armen Kerl gemacht?“

„Meine Reize spielen lassen. Solltest du auch mal tun.“

Auf der Punktetafel wurde das vorläufige Ergebnis mit 3:2 angezeigt. Also würden unsere Jungs den Nachbarn zeigen, wer die Regionalklasse für sich gewann.

„Wenn ich wollte, könnte ich Jeden da unten vernaschen. Einfach so.“

Selbstgefällig schnippte Chantal mit dem Finger.

„Nie im Leben.“

„Du hast eine große Klappe, aber nie einen richtigen Prügel drin gehabt.“

„Und wenn schon. Ich bin ein Naturtalent.“

„Warum wetten wir nicht?“

„Na schön. Bis zum Ende der Saison habe ich mit allen Spielern gefickt.“

„Niemals. Ein paar von denen sind sogar verheiratet.“

„Grund vielleicht, Hindernis nein. Ich erhöhe meinen Einsatz noch: Nicht nur dass ich mit Allen schlafen werde, am Ende stehe ich selbst auf dem Feld und spiele mit.“

„Gemischte Gruppen bei uns auf dem Dorf? Die Wette verlierst du haushoch.“

„Gewinne ich, verabschiedet sich Bella von ihren Idealen und springt mit dem nächstbesten Bock in die Kiste, der ihr über den Weg läuft. Egal wie alt oder hässlich.“

„Abgemacht. Und verlierst du, bedeckst du ein Jahr lang deine körperlichen Reize und schaust keinen Mann mehr an in dieser Zeit.“

„Das ist hart.“

„Nicht so hart wie ein Schwanz.“

„Wohl wahr.“

„Darauf einen Sekt. Prösterchen!“

Chantal hatte vergessen, wie geräumig Bellas Handtasche war. Sogar an Plastikgläser hatten sie gedacht. Des Teufels Pakt mit langem Schwanz wurde stilvoll begossen.

Das Runde muss ins Schlitzige

Während brave Christen in die Messe gingen, verbrachte Chantal den Sonntag mit der Ausarbeitung ihrer Strategie. Ihr großes Maul hatte sie in Schwierigkeiten gebracht, nun musste es sie wieder aus der Bredouille heraus boxen. Eine Mannschaft bestand aus elf Spielern. Bis Saisonende waren es noch fünf Wochen. Grob über die Pflaume gepeilt, müsste sie etwa mit zwei Spielern pro Woche schlafen, wollte sie ihr Pensum erreichen. Plus noch den Torwart gerechnet. Obwohl sie weder vom Tuten noch vom Blasen eine Ahnung hatte. Höchstens mal einen geilen Film im Netz gesehen. Chantal saß mächtig tief in der Scheiße.

So kokett und verführerisch sie auch war, sie konnte die Jungs nicht einfach vom Feld reißen und ins nächste Gebüsch zerren. Männer bekamen Angst vor dominanten Frauen. Chantal musste sie in Aufmerksamkeit wiegen. Sie musste sie anhimmeln und kichern wie ein Schulmädchen. Sie musste sie verehren wie Götzenbilder. Sie musste ihnen glauben machen, sie wären die mächtigen Verführer. Und wo ging das am Besten? Sie musste in ihrer Nähe bleiben. Bei jedem Spiel, bei jedem Training, selbst in der Stadt konnte sie ihnen nachstellen. Natürlich hätte sie eine Abkürzung nehmen können. Sich eine rote Geschenkschleife umbinden und splitternackt in den Duschräumen warten. Unter das heiße Seifenwasser springen, sobald sie vom Grün zurückkehrten. Aber das wäre wie Kegeln gewesen in den düsteren Räumen unter dem OCHSEN: Mit einem Schlag konnte man fast alle Kegel treffen, und der verdammte Kranz blieb trotzdem stehen. Sie würde fünf in die klebrige Falle locken oder acht, niemals aber alle zugleich. Und nach der Aktion konnte sie die feigen Auskneifer vergessen. Die würden sie nie bespringen!


*


Chantal biss die Zähne zusammen und und zog Lippenstift darüber. Helles Puder unter den Augen und graue Schatten darum machten ihre Augen kindlich groß wie bei einer Animefigur. Männer standen auf verdorbene Schulmädchen. Oder ältere Frauen mit mehr Erfahrung, die ihnen die Lolita gaben. Ein wenig Rouge auf die Wangen, und sie konnte das Training von der Besucherbank aus verfolgen. Ihr Outfit war eng und figurbetont, ohne nuttig zu wirken. Chantal war gekommen, die Spieler zu beobachten und ihre Züge zu studieren. Um im geeigneten Moment in die Bresche zu springen, und ihre Beine zur Blutgrätsche zu spreizen. Sie war nicht alleine gekommen.

„Guten Tag die Damen. Würden Sie mich durchlassen?“

Abschätzig wurde sie von oben bis unten gemustert. Sie war neu hier, keine Frage. Vielleicht Raffaels aktuelle Flamme? Man hatte sie noch nie hier oben gesehen. Was bewegte ein einfaches Mädchen aus der Dorfgemeinschaft, alleine zum Stadion zu gehen? Und noch dazu so stark geschminkt, als ginge sie zu einem Date? Ein sehr femininer Duft kroch Chantal aus jeder Ritze. Schwer und sinnlich. Ein Parfüm für besondere Anlässe. Die anderen Spielerfrauen spuckten vor ihr aus.

„So eine wie dich brauchen wir hier nicht.“

Ihr Urteil fiel vernichtend aus. Dabei kannten sie Chantal kaum. Bis auf wenige flüchtige Augenblicke, wenn sie ihr zufällig auf der Straße begegnet waren.

„Du verdirbst uns nur unsere Männer.“

„Ich bin ein Fan! Nicht mehr und nicht weniger.“

„Groupie trifft es wohl eher.“

Chantal ließ sich von den grünäugigen Hexen nicht verscheuchen. Es wäre ja noch schöner gewesen, wenn sie so schnell klein beigegeben hätte. Welchen Fehler hatte sie denn begangen? Sich fein gemacht bevor sie das Haus verließ? Wer mochte ihr das zum Vorwurf machen?

„Wer hat Kekse?“

„Was?“

„Ihr habt mich richtig verstanden. Ob jemand Kekse dabei hat.“

Kerstin, die Ehefrau von Benedikt, streckte schüchtern die Hand wie ein Grundschüler. Um den Gegner aus dem Konzept zu bringen, genügte es ihm Sand in die Augen zu streuen. Chantal packte die Thermoskanne der Versöhnung aus. Zum Glück hatte sie an alles gedacht. Auch mit ihren Erzrivalinnen Frieden zu schließen, stand auf der Agenda des Außenministers. Einen Nichtangriffspakt zu schmieden. Der das Papier nicht wert war, auf dem er geschrieben wurde.

„Mag jemand Früchtetee?“

„Gerne. Sabine, reichst du mir mal die Tupperdose da hinten? Da ist noch Kuchen vom Sonntag drin.“

Endlich vertrauten sie ihr. Aber eine von ihnen würde sie nie werden. Wozu auch? Ihr Ziel war ja nicht einen dieser Saftstrotze zu heiraten, sondern ihm die Ehefrau auf Zeit zu spielen. Süßere Stunden als unter der jahrelangen Knechtschaft der Ringe. Sie würde vorsichtig sein müssen, damit ihr die Spielerfrauen nicht die Augen auskratzten. Sie witterten die Bedrohung für die Standfestigkeit ihrer Beziehung. Wenn Chantal die Standfestigkeit ihrer Männer auf Sack und Nille testete.


*


In der ersten Woche legte sie nicht einen Fußballer flach. Janine und Bella zogen erwartungsgemäß über sie her.

„Du wirst in Sackleinen gehüllt, als das unfickbare Mädchen.“

„Klappe halten, noch ist die Saison nicht rum!“

„Warum tust du dir das an? Du könntest dir einen netten Freund suchen. Dich verloben. Heiraten und Kinder kriegen. So wie alle Frauen früher oder später im Dorf.“

„Ihr tickt ja wohl nicht richtig. Ich bin jung und will meinen Spaß haben!“

„Noch vier Wochen.“

„Nachher ist Training. Ich ziehe mir wohl besser einen knappen Rock an.“

Die Mädels hatten recht. Wie wollte sie die Spieler zwischen ihre Schenkel treiben? Chantal ging zum Frontalangriff über.


*


Einer ihrer liebsten Spieler war der Kroate Zoran. Ein Hüne vor dem Herrn mit einem gewaltigen Paket in der Hose, soweit sie das beurteilen konnte. Und Chantal sah wirklich genau hin. Wenn sie rannten, wenn sie hüpften. Wie ihre langen Schläuche bei jeder Bewegung schaukelten. Über Form und Dicke ließ sich wenig sagen. Dazu waren die Pakete unter dem schwarzen Stoff zu gut verdeckt. Den ganzen Nachmittag verbrachte sie damit, über den Inhalt ihrer Hosen zu rätseln. Was bedeutete ein gut gefülltes Päckchen? Hatte sein Träger eine Monsterkeule, oder nur die dicksten Eier der Welt und ein kümmerliches Würstchen dazu? Verträumt hing ihr Blick an ihnen, während sie beim Aufwärmtraining schnaufend ihre Runden drehten.

„Alles klar bei dir, Mädel?“

„Ging mir noch nie besser.“

Zoran scherte aus, und trabte vor ihr wie ein ungestümer Gaul. Während seine Kollegen brav dem Trainer folgten, hatte er andere Dinge im Kopf. Das gab er auch offen und unverblümt zu.

„Was hältst du davon, wenn wir in den Büschen da hinten zum Ficken verschwinden?“

Chantal grinste. Männer konnten so einfach sein. Wackle hier ein bisschen, zeig da ein bisschen, und sie springen dich an wie läufige Hunde.

„Wenn du dich traust.“

Früher hatte sie die karge Landscholle gehasst, auf der sie das Licht der Welt erblickte. Jetzt aber war sie froh um die üppig blühende Natur, die zwei Sünder wie sie und Zoran vor den zudringlichen Blicken der Öffentlichkeit verbarg. Als erstes zog sie an den bunten Bändern, die das verspätete Weihnachtsgeschenk verschnürten. Ein Fleischriese fiel ihr entgegen, dick und geädert. Zumindest hoffte sie auf einen Fleischriesen. Dieses Ungetüm hätte sie im erigierten Zustand plattgemacht. Zaghaft zog sie seine Vorhaut zurück und schnupperte an der pflaumenförmigen Eichel, die ihr sofort angenehm im Mund lag. Sein verschwitzter Sack, der schwer gegen ihr Kinn polterte, roch nach fernen Gewürzen, Nelke und Zimt.

„Bist du der Weihnachtsmann?“

„Hä?“

„Nicht wichtig.“

Eine Intelligenzbestie war Zoran bestimmt keine. Aber mit dem märchenhaften Knüppel aus dem Sack brauchte er das nicht. Chantal hatte sich geirrt. Es war doch ein Blutpimmel. Mit Mühe und Not bekam sie die Lippen darum gespannt. Sie würde es bestimmt bereuen, aber da hatte sie die Kondome auch schon ausgepackt.

„Fick mich, großer Junge. Fick mich hier in einem dreckigen Gebüsch zwischen Getränkedosen und Zigarettenkippen.“

Zoran puhlte unsanft mit seinem groben Fingernagel in ihrer Möse. Wohlige Schauer liefen Chantal über den Rücken. Er hätte sie mit Gewalt nehmen können und leichte Schläge verpassen. Sie hätte es devot genossen.

„Du bist verdammt eng. Eigentlich suche ich ein Luder, was besser eingeritten ist und mit meinem Kaliber umzugehen weiß.“

„Frag nicht lange und steck ihn endlich rein.“

Chantal drückte ihm die kleine Packung in die Hand und beugte sich nach vorne. Fand stabile Äste, die sie gut greifen konnten. Spürte Zorans Eichel, die neckisch ihre Schamlippen rieb. Er spuckte sich auf die Hand und schob einen Finger in sie hinein, dann zwei. Weitete sie für den großen und schrecklichen Zauberer von Oz. Schnüffelte an ihrem Ausgang wie ein Hund. Dann spürte sie seine Eichel, und dachte zu zerreißen. Dick und prall begehrte sie um Einlass. Der Vergleich von vorhin mit der Pflaume hinkte, eine Kartoffel traf es wohl besser. Zentimeter um Zentimeter bohrte sich das Ungetüm in ihre heiligste Schatulle. Presste die Wände zusammen und brachte Chantal dazu, winselnd vor ihm davon zu kriechen.

„Keine Chance Baby, du hast den Ritt gewollt. Nun ertrag ihn wie eine Hure!“

Seine rauen Worte brachten sie dazu, ihre Schenkel weiter zu spreizen. Endlich schlug das U-Boot an der Kaimauer an. Weiter als bis zum Gebärmutterhals ging es nicht, egal wie sehr er auch drücken mochte. Und er drückte gewaltig.

„Jetzt bin ich ganz drin. Wie fühlt es sich an, du kleine Schlampe?“

„Er ist gigantisch... so wie du.“

„Du wirst um Gnade betteln.“

„Nein, bitte nicht.“

„Das könnte jetzt ein bisschen wehtun.“

„Siehst du, du willst es auch.“

„Zoran, wo bleibst du? Das Spiel fängt an.“

„Ich komme gleich.“

Zoran jagte eine Kaskade unbarmherziger Stöße durch ihren Körper, Chantal wurde von diesem Riesen durchgeschüttelt wie eine Lumpenpuppe. Bis er endlich seinen Saft verspritzte und grunzend in ihren Rücken biss.