Copyright: © Junfermann Verlag 2007

4., überarb. Auflage 2016

Covergestaltung / Reihenentwurf: Christian Tschepp

Coverfoto: © bellestock/Fotolia.com

Satz & Digitalisierung: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn

Alle Rechte vorbehalten.

Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2016

ISBN der Printausgabe: 978-3-95571-495-6

ISBN dieses E-Books: 978-3-95571-543-4 (EPUB), 978-3-95571-544-1 (MOBI), 978-3-95571-545-8 (PDF).

Vorwort zur Neuauflage 2016

Das Thema Präsentieren ist ein echtes Phänomen. Trotz unzähliger Bücher, die sich damit beschäftigt haben, und reichlich Schulungsangeboten treten doch immer wieder ähnliche Fragen auf. Darum veröffentlichte ich 2007 die Erstauflage dieses Buches, in dem ich einige häufig gestellte und besonders praxisrelevante Fragen aufgegriffen und jeweils ein Lösungsangebot dazu „gestrickt“ habe.

Seit der ersten Auflage dieses Buches wurde das Präsentieren nicht neu erfunden. Dennoch sind die Anforderungen an eine gute Präsentation im Detail gestiegen – und mit ihnen die Relevanz der Fragen, die mir immer wieder gestellt und die in diesem Buch gebündelt beantwortet werden.

Ich beobachte im Wesentlichen zwei Trends. Zum einen den Trend zur Verdichtung: Redner sollen immer mehr Information in immer kürzerer Zeit vermitteln können. Diese Entwicklung speist sich aus mehreren Veränderungen unserer Arbeits- und Lebenswelt. Zum einen haben wir heute Zugriff auf eine unüberschaubare Flut an Informationen – mehr, als wir überblicken, beurteilen und verdauen können. Parallel dazu wird die Arbeit immer komplexer. Unsere Aufgabenfelder werden zugleich spitzer und umfangreicher. Sie setzen immer mehr Kompetenzen voraus, und immer mehr davon sind Wissenskompetenzen mit vielfältigen Überschneidungen.

Viele Menschen leiden deshalb an einer kognitiven Müdigkeit. Sie sind überfordert von all den Botschaften, mit denen sie täglich bombardiert werden. Dadurch wird die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer, die Toleranz für Überflüssiges immer niedriger. Die Gedanken gehen heute schneller auf Wanderschaft als früher. Es ist schwieriger geworden, die Aufmerksamkeit der Menschen zu binden und zu halten – auch und gerade der Menschen, vor denen wir als Präsentierende sprechen.

Dadurch sind die Anforderungen an Struktur und Prägnanz weiter gestiegen: Wir erwarten von einem Redner, dass er uns über sein Thema ins Bild setzt, ohne uns zu überfrachten. Eine gute Präsentation ist zugleich eine Übung in Vollständigkeit wie in Beschränkung. Sie ordnet ein, priorisiert, schlägt eine Bresche durch die Informationsflut zu jedem Thema. Verdichtung bedeutet also: die Informationen, auf die es wirklich ankommt – und zwar so, dass sie ankommen.

Der zweite Trend hält schon länger an: Die Erwartungen an den Unterhaltungswert sind weiter gestiegen. Mit Kommunikationstrends wie dem Content Marketing oder dem Corporate Storytelling hat sich in vielen Unternehmen die Überzeugung Bahn gebrochen, dass man Menschen eher über Geschichten und Nutzwert erreicht und bindet denn über nackte Zahlen, Daten und Fakten. Anschauliche Bilder und fesselndes Storytelling sind deshalb heute unverzichtbare Bestandteile einer erfolgreichen Präsentation. Das gilt intern, wenn zum Beispiel eine Strategie oder eine Projektidee präsentiert werden sollen. Und es gilt extern, wenn es Kunden von einem Produkt, einer Dienstleistung oder dem eigenen Unternehmen zu überzeugen gilt.

Dieser Trend ist der Grund, warum Baumärkte den Schöpfer im Manne ansprechen, anstatt mit der Langlebigkeit einer Motorsäge zu protzen. Warum Kosmetikfirmen wahlweise die Prinzessin, die Mutter oder die Entscheiderin in der Frau ins Visier nehmen, anstatt über Hautalterung zu sprechen. Warum Autobauer ein Bild vom idealen Leben inszenieren, anstatt PS-Zahlen für sich sprechen zu lassen. Ersteres bleibt hängen, Letzteres nicht.

Beide Trends gehen Hand in Hand: Ein Publikum mit kürzerer Konzentrationsspanne ist auch ein Publikum, das sich schneller langweilt. Das gilt bei Präsentationen im Unternehmenskontext genauso wie in der Werbung.

Die Herausforderung, die sich jedem Vortragenden stellt, hat sich durch diese Trends noch zugespitzt. Wenn es um wirkliche Überzeugungsarbeit geht, reicht es schon lange nicht mehr, nur solide zu präsentieren. Es gilt vielmehr, die Präsentation ein wenig anders zu gestalten als die anderen, ohne dabei in nichtssagendes Show-Business zu verfallen, bei dem das Wichtigste in den Hintergrund rückt: die Inhalte. Es ist heute wichtiger denn je, einen glaubwürdigen Weg zu finden, um in Erinnerung zu bleiben.

In diesem Punkt hat sich nämlich nicht das Geringste verändert: Eine starke Präsentation lebt von ihrer Substanz. Bei aller Kürze und aller Unterhaltung ist die seriöse Basis eines Themas durch nichts zu ersetzen. Auch nicht durch grandioses Infotainment oder eine glänzende Visualisierung. Schon gar nicht durch Charisma. All das hilft, all das sind Wirkverstärker. Doch der Kern einer gelungenen Präsentation ist und bleibt ein solides Know-how. An dieser Konstante in der Kunst des Präsentierens ist seit der Antike nicht zu rütteln – und dabei wird es auch bleiben.

Dasselbe gilt für die Grundidee dieses Buches: Ich glaube, dass allen Uni-Kursen und Management-Trainings zum Trotz das Präsentieren von Ideen und Konzepten noch lange nicht so gut gelingt, wie es könnte. Den Hauptgrund sehe ich darin, dass wir unsere Zuhörer leicht überfordern, anstatt sie zu entlasten und bei ihren Bedürfnissen zu packen. Dafür müssen wir aber in der Lage sein, sie abzuholen. Und das ist der Knackpunkt, an dem viele Präsentationen scheitern: Wir vergessen leicht, dass wir schon Experten sind in dem, worüber wir referieren – unsere Zuhörer dagegen oft (noch) nicht. Wir verlieren sie, weil wir es verpassen, uns ihnen anzunähern und sie in unsere Überlegungen einzubeziehen. Wir setzen zu viel voraus und geben den Menschen zu wenig Anknüpfungspunkte.

Wenn Menschen über längere Zeit tief in ihre Materie eingetaucht sind – und das sind wir als Präsentierende in aller Regel –, vergessen wir, wie es ohne all das Wissen war. Wir verlieren das Gefühl dafür, wann wir uns verständlich und anschaulich ausdrücken und wann nicht. Deshalb greifen wir nicht zur einfacheren Formulierung, zum erklärenden Bild, zur fesselnden Geschichte. Stattdessen werfen wir mit Fachbegriffen, Zahlen und Statistiken um uns, die nur dem Zweck dienen, uns selbst als Experten in Szene zu setzen. Diese Strategie geht nicht auf: Wen wir nicht verstehen, dem vertrauen wir nicht.

Das bedeutet: Wir berauben uns unseres eigenen Wirkungspotenzials, wenn wir unsere Fühler nicht in Richtung Publikum ausstrecken.

Dieses Buch soll Ihnen einige Ideen geben, wie Sie Ihre Präsentation wirkungsvoller und verständlicher gestalten können. Die Antworten sind aus zahllosen verschiedenen Präsentationen, Reden und Vorträgen entstanden, die ich bei meiner Arbeit als Kommunikationstrainer gesehen, begleitet und selbst gehalten habe. Aus all diesen Praxisbeispielen aus dem ‚echten Leben‘ habe ich die wichtigsten Dos und Don’ts des professionellen Präsentierens abgeleitet. Neben den praktischen Tipps kommt es mir darauf an, ein Bewusstsein zu schaffen für den messbaren Mehrwert einer guten Präsentation.

Dabei habe ich etwas versucht, was ich auch allen Präsentierenden ans Herz lege: sich kurz fassen. Wenngleich Redundanzen gut für das Verständnis sein können, wollte ich sie mit Blick auf die zahlreichen Präsentations-Bücher am Markt doch möglichst gering halten. Wundern Sie sich also bitte nicht, wenn einige Grundlagen wie beispielsweise eine PowerPoint-Einführung für Anfänger hier ausgeblieben sind.

Einen kurzen Dank kann ich Ihnen nicht ersparen: Ich danke Waltraud, Andrea, Christina und Theo, ohne die mein Leben als Trainer und somit auch dieses Buch nicht möglich gewesen wären.

Nun wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Lektüre, einige gute Impulse und natürlich schon im Voraus viele Präsentations- und Redeerfolge! Wann immer Sie Fragen haben oder auch nur von Ihren Präsentationserlebnissen berichten wollen, kommen Sie doch einfach auf mich zu! Meine Kontaktdaten finden Sie am Ende des Buches.

Kommen Sie gut an!

Ihr René Borbonus

6. Die Leute fesseln mit gutem Stil

„Äh, also in meiner heutigen Präsentation geht es darum, dass …“ Kommt Ihnen so ein mitreißender Präsentationstext bekannt vor? Mussten Sie auch schon mal circa zwei Minuten nach Präsentationsbeginn mit der ersten Gähnattacke kämpfen? Damit sind Sie nicht allein – leider, denn das ist durchaus vermeidbar. Ein guter und vor allem fesselnder Vortragsstil bedarf nicht vieler Mittel. Wohlgewählte Worte, eine ‚schlanke‘ Sprache ohne überflüssige Füllwörter und auch der Stimme ein wenig Beachtung zu schenken genügt oft schon, um aus einem 0-8-15-Vortrag eine spannende Rede zu machen.

Warum ist ein guter Sprachstil in meiner Präsentation so wichtig?

„Bitte bleiben Sie nicht unangeschnallt!“

„Es ist hier nicht erlaubt, eine Zigarette zu entzünden, daran zu ziehen und den Qualm auszuatmen.“

„Rauchen kann dazu führen, dass Sie vorzeitig aus dem Leben scheiden.“

Wären Sie überrascht, solche Warnungen oder Verbotsschilder zu lesen? Mit Sicherheit! Aber warum? Obwohl jeder dieser Sätze im Grunde genau die gleiche Bedeutung hat wie die Hinweise „Bitte anschnallen!“, „Rauchen verboten“ und „Rauchen tötet“, besitzen sie nicht die Kraft und Präzision, die Warnungen und Verbotsschilder benötigen, um ihre Wirkung zu entfalten. Die Erklärung: Es ist ganz einfach der falsche Sprachstil.

Guter Stil verlangt danach, dass Sie Ihre Botschaft unabhängig von den verbalen Inhalten an die Bedürfnisse Ihres Publikums anpassen. Ihre Inhalte brauchen ein Transportmittel, damit sie ihren Weg ins Bewusstsein Ihrer Zuhörer finden. Dieses Transportmittel ist die Sprache. Wählen Sie Ihre Worte deshalb sorgfältig. Sagen Sie nichts einfach irgendwie. Wägen Sie ab, mit welchem Wort und welcher Wendung Sie Ihre Argumente am besten vermitteln können. Sonst laufen Sie Gefahr, dass auch Ihre besten Ideen am Publikum vorbeirauschen.

Ziel ist, dass Sie es Ihren Zuhörern so einfach wie möglich machen, Ihren Gedankengängen zu folgen. So sichern Sie sich im Verlauf Ihrer Rede die Aufmerksamkeit Ihres Publikums. Vergessen Sie nie: Ihr Sprachstil ist Ihr verbaler Fingerabdruck. Ein guter, zur Situation passender Sprachstil zeugt von Respekt dem Zuhörer gegenüber. Redner, die etwas zu sagen haben, verwenden Worte, die etwas sagen.

Wie kann ich einen guten Stil entwickeln?

Ganz einfach: Sorgen Sie dafür, dass jedes Ihrer Worte zählt. So wie eine Zeichnung keine überflüssigen Striche und eine Maschine keine überflüssigen Teile haben sollte, sollte Ihre Rede keine überflüssigen Wörter oder Sätze enthalten. Das heißt jedoch nicht, dass alle Sätze möglichst kurz und knapp sein sollen oder keine Einzelheiten enthalten dürfen – es sollte nur jedes Wort sinnvoll gewählt sein.

Das bedeutet auch: Plaudern Sie nicht einfach los in der Hoffnung, dass sich Ihr Publikum den Sinn schon selbst zusammenreimt. Als Erstes müssen Sie ganz klar für sich entscheiden, was Sie mit Ihren Worten sagen und erreichen wollen. Dann erst können Sie Ihre Rede daraufhin zuschneiden. Das Wichtigste: Bleiben Sie stets selbstkritisch und prüfen Sie Ihr Redemanuskript mehrmals mit zeitlichem Abstand. Als kleine Hilfestellung stelle ich mir bei der Bearbeitung meiner Manuskripte immer folgende Fragen:

Ein hilfreiches Zitat hinsichtlich der optimalen ‚Fülle‘ einer Präsentation stammt von Antoine de Saint-Exupéry: „Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“ Eine Formel, die nirgends mehr Gültigkeit besitzt als in einer Präsentation.

Niemand fühlt sich von abstrakten, verallgemeinernden Wendungen angesprochen. Wenn ich beispielsweise in einem Vortrag höre, dass sich die Bevölkerung in den nächsten Jahren mit höheren Lebenshaltungskosten abfinden muss, dann finde ich das für einen kurzen Moment schade, bevor ich unterm Tisch weiter meine E-Mail tippe. Wenn ich jedoch höre, dass ich mir im nächsten Sommer ganz gewiss meinen Segelurlaub abschminken kann, da die Inflation dafür sorgen wird, dass jeder Euro meines Einkommens nur noch 50 Cent wert ist, spitze ich meine Ohren.

Fazit: Wählen Sie immer eine eindeutige, klare Sprache und bleiben Sie konkret. Das ist der beste Weg, um sich die Aufmerksamkeit Ihres Publikums zu sichern.

Wie gehe ich konkret vor, wenn ich meine Präsentation oder meine Rede ausformuliert habe?

Ein guter Redestil ist ein entscheidender Wirkungsfaktor, durch den Sie es schaffen können, eindrucksvoll in Erinnerung zu bleiben. Doch einen guten Redestil zu entwickeln kostet Zeit und Mühe. Die eigentliche Arbeit beginnt in dem Moment, wenn die erste Niederschrift beendet ist. Warum? Nun, einen guten Stil können Sie nur erreichen, wenn Sie Ihren Text immer wieder auf Fehler durchsehen und ihn unermüdlich verbessern. Schon Theodor Fontane schwor auf diese Methode: „Drei Viertel meiner ganzen literarischen Tätigkeit ist überhaupt Korrigieren und Feilen gewesen. Und vielleicht ist drei Viertel noch zu wenig gesagt.“

Doch die Kunst des Feilens will gelernt sein, denn niemand kann bei einer Durchsicht auf alle Fehler gleichzeitig achten. Daher rate ich Ihnen, in zwei Stufen vorzugehen:

  1. Zunächst sollten Sie den Sprachmüll herausfiltern. Meist finden sich zahlreiche Dinge, die alles andere als wirkungsvoll sind, weil sie der Verständlichkeit im Wege stehen. Wenn wir unsere Zuhörer mit einer Rede bewegen, überzeugen, ja sogar begeistern wollen, brauchen wir ihre volle Aufmerksamkeit. Dies erreichen wir am besten, wenn wir eine verständliche Sprache sprechen.
  2. Danach gilt es, Ihre Rede mit einigen Finessen aufzuwerten. Eine anschauliche und bildhafte Sprache bringt das Gehirn auf Trab und sorgt für Abwechslungsreichtum. Doch auch hier kommt es auf ein gesundes Maß an. Mit Geschichten und Anekdoten machen Sie Ihre Zuhörer neugierig. Wenn Sie es aber übertreiben und Ihr Publikum mit Zitaten überhäufen, könnte manch einer sich fragen, ob es vielleicht an mangelnder Erfahrung oder Kompetenz liegt, dass Sie ständig auf Autoritäten zurückgreifen anstatt auf eigene Thesen.

Warum sollte ich Substantivierungen vermeiden und stattdessen Verben gebrauchen?

In der Grundschule lernen Kinder Verben als sogenannte „Tuworte“ kennen, denn diese Wortart beschreibt etwas, das getan wird – eine Aktion. Das Besondere an Verben: Überall, wo etwas getan wird, kann ich etwas sehen. Und überall, wo ich etwas sehen kann, kann ich auch etwas fühlen. Verben haben daher stets eine bessere und intensivere Wirkung als Hauptwörter, weil sie eher ein Bild bzw. ein Gefühl vermitteln.

Denken Sie stattdessen nur einmal an solche monströsen Hauptwort-Konstrukte wie Kommunikationskonzept, Berufszugangsvoraussetzung, Serviceorientierung, Entbürokratisierung oder gar Krankenkassenkostendeckungsgesetzesvorlage. Da passiert überhaupt nichts in den Köpfen Ihrer Zuhörer, und schon gar nicht in deren Herzen. Daher gilt: Wann immer es geht, wählen Sie einen verbalen Sprachstil – Ihr Publikum wird es Ihnen danken.

Konkrete Dinge wie etwa der Stuhl, die Wohnung, das Auto sowie abstrakte Begriffe wie beispielsweise Ungerechtigkeit, Idee, Liebreiz sind reine, klassische Hauptwörter – Substantive jedoch wie etwa Entsendung, Bearbeitung, Motivierung sind aus Verben gebildet und drücken eigentlich eine Handlung aus. Zwingt man eine Handlung auf diese Weise in ein Hauptwort, bricht man dem Satz das Rückgrat. Die Folge: Er wird langweilig und schwunglos. Ein Übermaß solcher Hauptwörter kennzeichnet den Hauptwortstil, der stets erdrückend und mühsam wirkt. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele, die Ihnen zeigen sollen, wie einfach sich ein nominaler Stil in einen verbalen umformen lässt.

Nominaler Stil: Nach Ankunft und Besichtigung der Verhältnisse war mir die Erringung des Sieges möglich.

Verbaler Stil: Ich kam, sah und siegte.

Nominaler Stil: Aufgrund der Erhöhung der Preise und der Abnahme der Bezahlbarkeit seitens der Verbraucher müssen wir die Initiative ergreifen.

Verbaler Stil: Die Preise sind erhöht worden. Die Verbraucher können das nicht mehr bezahlen. Wir müssen etwas tun.

Nominaler Stil: die Kunst der Verständlichkeit des Schreibens

Verbaler Stil: die Kunst, verständlich zu schreiben

Ein einfacher Trick, mit dem Hauptwortanhäufungen keine Chance mehr haben: Bei Sätzen, in denen mehrere Wörter auf -heit, -keit, -ung, -ive, -ät, -ion, -ismus, -is, -tum, -schaft und -nahme enden, sollten Sie misstrauisch werden.

Unglücklich gewählt sind oft auch Substantive mit abstrakter Bedeutung wie Bereich, Sektor, Gebiet, Umfeld, Ebene und Raum. Bereich ist übrigens eines der häufigsten Füllwörter. Unschwer daran zu erkennen, dass Deutschland schon lange nicht mehr nur in Bundesländer, Bezirke, Kreise und Gemeinden gegliedert ist, sondern vor allem in Bereiche: den Arbeitsbereich, den Freizeitbereich, den Eingangsbereich, den Schlafbereich, den Fahrzeugbereich usw.

Schmerzenin der Schulter,Schmerzen im Schulterbereich.im Schulbereichin der Schule.