Zum Buch:

Chloe Mills ist endlich am Ziel: Die ehemalige Praktikantin macht richtig Karriere. Sehr zum Missfallen von ihrem Ex-Chef und Lover, dem schönen Bastard Benett Ryan. Der würde nämlich viel lieber heiße Nächte mit ihr verbringen, als tagsüber mit ihr am Konferenztisch zu sitzen. Wenn sie auf dem Tisch säße, am besten nackt, wäre das natürlich etwas anderes … Kurzum: Bennett reicht es und er zwingt Chloe, sich mit ihm eine Auszeit zu nehmen. Nur sie beide allein, in einer Villa in Frankreich, jede Menge Zeit, ein großes Bett – und eine Frage, die das Idyll jäh zerstören könnte …

Die lang ersehnte Fortsetzung von „Beautiful Bastard“ – zum ersten Mal im Print!

Zu den Autorinnen:

Hinter Christina Lauren steht das Autorinnenduo Christina Hobbs und Lauren Billings. Beide sind bekennende Liebesroman-Fans und schreiben seit 2009 gemeinsam. Getrennt durch den US-Staat Nevada, telefonieren sie mehrmals täglich miteinander und sind sich einig, dass die allerschönste Nagellackfarbe Rubinrot ist. Wenn sie die Wahl hätten, würden sie nur eins tun: den ganzen Tag vom San Clemente Pier in Kalifornien aus aufs Meer blicken.

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder
auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich
der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Alle handelnden Personen in dieser Ausgabe sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

Christina Lauren

Beautiful

Beautiful Bitch

Beautiful Bombshell

Beautiful Beginning

MIRA® TASCHENBUCH



MIRA® TASCHENBÜCHER

erscheinen in der HarperCollins Germany GmbH,

Valentinskamp 24, 20354 Hamburg

Geschäftsführer: Thomas Beckmann

Copyright © 2016 by MIRA Taschenbuch

in der HarperCollins Germany GmbH

Titel der amerikanischen Originalausgaben:

Beautiful Bitch

Copyright © 2013 by Lauren Billings und Christina Hobbs

erschienen bei: Gallery Books, New York

Beautiful Bombshell

Copyright © 2013 by Lauren Billings und Christina Hobbs

erschienen bei: Gallery Books, New York

Beautiful Beginning

Copyright © 2013 by Lauren Billings und Christina Hobbs

erschienen bei: Gallery Books, New York

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in
 any form. This edition published by arrangement with the original publisher,
Gallery Books, a division of Simon & Schuster, Inc., New York.

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner GmbH, Köln

Umschlaggestaltung: büropecher, Köln

Redaktion: Maya Gause

Titelabbildung: Simon & Schuster; Phil Date/Istock

ISBN eBook 978-3-955-76685-6

www.mira-taschenbuch.de

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Bei MIRA Taschenbuch sind bisher folgende Titel

von Christina Lauren erschienen:

Beautiful Bastard-Serie

Beautiful Bastard (Beautiful Bastard # 1)

Beautiful Stranger (Beautiful Bastard # 2)

Beautiful Bitch (Beautiful Bastard # 3, Novelle)

Beautiful Bombshell (Beautiful Bastard # 4, Novelle)

Beautiful Player (Beautiful Bastard # 5)

Beautiful Beginning (Beautiful Bastard # 6, Novelle)

Beautiful Beloved (Beautiful Bastard # 7, Novelle)

Beautiful Secret (Beautiful Bastard # 8)

Wild Seasons-Serie

Sweet Filthy Boy – Weil du mir gehörst (Wild Seasons #1)

Dirty Rowdy Thing – Weil ich dich will (Wild Seasons #2)

Christina Lauren

Beautiful Bitch

Roman

Aus dem Amerikanischen von
Mette Friedrichs

Für die Leserinnen und Leser, die mehr wollten: Dies hier ist für euch. Ja, für euch.

EINS

Meine Mutter sagte immer, ich solle eine Frau finden, die mir in jeder Hinsicht ebenbürtig ist. „Verlieb dich nicht in eine, die sich dir vollkommen unterwirft. Verlieb dich in die Powerfrau, die genauso furchtlos ist wie du. Such nach der Frau, für die du ein besserer Mensch sein willst.“

Meine ebenbürtige Partnerin hatte ich definitiv gefunden: eine Frau, die mir das Leben zur Hölle machte und die einzig dafür lebte, mich zu bekämpfen. Eine Frau, deren Mund ich am liebsten zukleben … und gleichzeitig ebenso sehr küssen wollte.

Meine Freundin, meine ehemalige Praktikantin, Miss Chloe Mills. Beautiful Bitch.

So zumindest hatte ich sie gesehen, damals, als ich noch ein Idiot war und blind dafür, wie hoffnungslos ich mich bereits in sie verknallt hatte. Mit hundertprozentiger Sicherheit hatte ich die Frau gefunden, für die ich ein besserer Mensch sein wollte; ich hatte mich in die Furchtlose verliebt. Nur dass ich sie an den meisten Tagen keine zwei Minuten für mich allein hatte.

Mein Leben: Endlich hatte ich mein Mädchen gefunden, bekam es aber nie zu Gesicht.

In den vergangenen zwei Monaten war ich fast ununterbrochen unterwegs gewesen, um Büroräume für die Niederlassung der Ryan Media Group zu suchen, die wir in New York aufbauen wollten. Chloe hatte mich nicht begleitet; und während unser letztes gemeinsames Wochenende hier in Chicago – als solches schon eine Rarität – angefüllt gewesen war von Freunden, Sonnenschein und Entspannung, hatte mir die Zeit allein mit ihr bei Weitem nicht ausgereicht. Wir waren das gesamte Wochenende über unter Leuten gewesen, von morgens bis weit nach Mitternacht, waren nachts dann in meine Wohnung zurückgetorkelt und hatten es kaum geschafft, unsere Klamotten auszuziehen, bevor wir leisen, schläfrigen Sex gehabt hatten.

Obwohl unser nächtliches Liebesspiel inzwischen sogar noch intimer und animalischer geworden war – und uns deshalb kaum noch Zeit zum Schlafen blieb –, bekam ich einfach nicht genug. Ich wartete weiterhin darauf, dass es sich so anfühlte, als hätten wir uns niedergelassen oder aneinander gewöhnt. Aber das trat einfach nicht ein. Stattdessen sehnte ich mich unentwegt nach ihr. Montags war es am schlimmsten. Montags hatten wir beide ein Meeting nach dem anderen, und die kommende Arbeitswoche schien sich endlos vor mir auszudehnen: öde und Chloe-los.

Als ich den vertrauten Rhythmus ihrer Absätze hörte, sah ich von dem Drucker auf, vor dem ich gerade auf ein paar Dokumente wartete. Als hätte sie meine stummen Gebete gehört, kam Chloe Mills auf mich zu. Sie trug einen schmalen Rock aus roter Wolle, einen taillierten blauen Pulli und Absätze, die – offen gestanden – außerhalb des Schlafzimmers nicht zugelassen sein sollten. Als ich Chloe heute Morgen verlassen hatte, um mich auf meinen Acht-Uhr-Termin vorzubereiten, hatte nichts als ein schwacher Lichtstrahl, den der Sonnenaufgang durchs Schlafzimmerfenster hereingeschickt hatte, ihren Körper bedeckt.

Ich unterdrückte ein Lächeln und versuchte, nicht allzu verzweifelt dreinzuschauen. Keine Ahnung, warum ich mir die Mühe machte. Sie konnte eh jeden meiner Gesichtsausdrücke lesen.

„Wie ich sehe, hast du die magische Maschine gefunden, die alles, was auf deinem Bildschirm steht, zu Papier bringt“, rief sie. „In Tinte.“

Ich schob eine Hand in meine Hosentasche, spielte mit dem Kleingeld darin und spürte, wie allein aufgrund ihres neckenden Tonfalls etwas Adrenalin durch meine Adern schoss. „Ehrlich gesagt hab ich dieses wunderbare Gerät bereits an meinem ersten Tag hier entdeckt. Mir hat bloß diese himmlische Ruhe gefallen, wenn du aufgestanden bist und dein Büro verlassen hast, um meine Ausdrucke zu holen.“

Mit einem breiten Grinsen und einem Funkeln in den Augen kam sie auf mich zu. „Arschloch.“

Scheiße, ja. Komm zu mir, Süße. Zehn Minuten im Kopierraum? In zehn Minuten könnte ich dich problemlos glücklich machen.

„Heute Abend bist du mit einer ausgiebigen Trainingseinheit dran“, flüsterte sie mir zu, als sie, ohne langsamer zu werden, meine Schulter tätschelte und dann an mir vorbei weiter den Flur entlangging.

Ich starrte auf ihren Hintern, mit dem sie jetzt leicht wackelte, und wartete darauf, dass sie zurückkommen und mich noch ein wenig quälen würde. Sie tat es nicht. Das war’s? Das ist alles, was ich bekomme? Ein Klaps auf die Schulter, ein kurzes, verbales Vorspiel und ein Hinternwackeln?

Trotzdem, heute Abend: der erste Abend seit Wochen ganz für uns allein.

Wir liebten uns mittlerweile seit über einem Jahr – und vögelten noch länger miteinander –, und dennoch hatten wir seit San Diego nicht mehr als ein Wochenende nur für uns gehabt.

Seufzend nahm ich meine Unterlagen aus dem Drucker. Wir brauchten Urlaub.

In meinem Büro warf ich die Unterlagen auf den Schreibtisch und starrte auf den Monitor, der zu meiner Überraschung einen beinahe leeren Terminkalender anzeigte. Die Woche zuvor hatte ich krankhaft viele Überstunden gemacht, um so bald wie möglich zu Chloe zurückkehren zu können. Abgesehen von der Buchhaltung, die mich früh am Morgen schon in die Zange genommen hatte, sah mein Tag heute also reichlich unverplant aus. Chloe dagegen hatte auf ihrem neuen Posten eindeutig schwer zu schuften.

Ich vermisste es, sie als meine Praktikantin um mich zu haben. Ich vermisste es, sie herumzukommandieren. Und ich vermisste es wirklich, von ihr herumkommandiert zu werden.

Zum ersten Mal seit Monaten konnte ich in meinem Büro sitzen und einfach gar nichts tun. Ich schloss die Augen, und binnen Sekunden zogen Hunderte von Gedanken an mir vorbei: der Blick auf die leeren New Yorker Büros, kurz bevor ich zum Flughafen gefahren war. Die Vorstellung, all mein Hab und Gut in Kisten zu packen. Die wesentlich angenehmere Vorstellung, diese Kisten mit Chloe in einer neuen, gemeinsamen Wohnung auszupacken. Und gleich darauf schlugen meine Gedanken ihre Lieblingsrichtung ein: Chloe nackt vor mir, in jeder nur erdenklichen Position.

Was mich zurück zu einer meiner liebsten Erinnerungen von Chloe und mir brachte: der Morgen nach ihrer Präsentation. Wir hatten uns endlich eingestanden, dass wir keine Hass-Fick-Beziehung mehr führten, sondern tatsächlich mehr voneinander wollten. In dieser hitzigen und angespannten Atmosphäre war es dann zu einem unserer größten Streits gekommen. Ich hatte sie seit Monaten nicht gesehen und war deshalb bei ihrer Präsentation vor dem Stipendienausschuss aufgekreuzt, um zu beobachten, wie sie das Ding rockte. Und genau das hatte sie getan.

Danach war jedoch trotz all der Sachen, die wir uns schon oben im Sitzungsraum gesagt hatten, noch so viel mehr zu sagen gewesen. Unsere Wiedervereinigung hatte sich noch so neu angefühlt, und ich war mir nicht sicher gewesen, wie wir eigentlich zueinander standen.

Als wir draußen waren, auf dem Bürgersteig, starrte ich sie an: ihre Augen, ihre Lippen, ihren Hals, der noch immer etwas rot war von den harten Küssen, die ich erst vor Minuten dort platziert hatte. Bei der Art, wie sie hinauflangte und mit ihrem Finger über die Stelle rieb, an der ein kleiner Knutschfleck zu sein schien, schoss der Gedanke wie ein elektrischer Reiz von meinem Hirn zu meinem Schwanz: Nett, diese Wiedervereinigung. Aber jetzt ist es an der Zeit, sie nach Hause zu schaffen und in die Matratze zu vögeln.

Ich war mir allerdings nicht sicher, ob wir da derselben Meinung waren.

Draußen im Tageslicht sah Chloe aus, als würde sie gleich umfallen. Kein Wunder. So wie ich Chloe kannte, hatte sie vermutlich die letzten zweiundsiebzig Stunden nonstop an ihrer Präsentation gearbeitet, ihr den letzten Schliff gegeben, ohne sich auch nur ein einziges Mal schlafen zu legen. Aber ich hatte sie so lange nicht gesehen … Würde ich mich lange genug zusammenreißen können, um sie nach Hause gehen und sich ausruhen zu lassen? Falls sie ein Nickerchen machen musste, könnte ich ja auch in ihrer Nähe bleiben und darauf warten, bis sie wieder aufwachte, oder? Ich könnte mich neben sie legen, mich damit beruhigen, dass sie wirklich da war und wir wirklich wieder zusammen waren, und einfach bloß … was? Ihr Haar berühren?

Scheiße aber auch. Bin ich schon immer so ein gruseliger Typ gewesen?

Chloe schlang sich ihre Laptoptasche über die Schulter, und diese Bewegung riss mich aus meinen Gedanken. Doch als ich wieder scharf sehen konnte, bemerkte ich, dass Chloe in die Ferne blickte, Richtung Fluss.

„Alles in Ordnung?“, fragte ich und bückte mich ein wenig, um ihr in die Augen zu schauen.

Sie nickte, zuckte aber leicht zusammen, als wäre sie ertappt worden. „Es geht mir gut. Bin nur überwältigt.“

„Ein bisschen kriegstraumatisiert?“

Ihr erschöpftes Lächeln rührte mich tief in meinem Herzen. Die Art, wie sie sich die Lippen leckte, bevor sie etwas sagte, rührte allerdings an etwas anderem, weiter unten. „Die Vorstellung, dass ich dich heute nicht sehen würde, hat mich so traurig gemacht. Heute Morgen hab ich den gesamten Weg zwischen deinem Gebäude und hier daran gedacht, wie schräg es ist, dass ich das hier ohne dich tun würde, oder ohne Elliott oder sonst jemanden von Ryan Media. Und dann bist du hierhergekommen, und natürlich hast du mich genervt, aber du hast mich auch zum Lachen gebracht …“ Sie legte den Kopf schief, musterte mein Gesicht. „Die Präsentation war genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe, und dann die Jobangebote … und du. Du hast mir gesagt, dass du mich liebst. Du bist hier.“

Sie legte die Hand flach auf meine Brust. Ich wusste, dass sie fühlen konnte, wie mein Herz gegen meine Rippen hämmerte. „Mein Adrenalinspiegel senkt sich langsam, und ich muss einfach …“ Sie zog ihre Hand zurück und wedelte damit in der Luft herum, bevor sie sie sinken ließ. „Ich bin mir nicht sicher, wie der Abend ablaufen wird.“

Wie der Abend ablaufen wird? Ich konnte ihr genau sagen, wie er ablaufen würde. Wir würden reden, bis es dunkel war, und danach würden wir vögeln, bis die Sonne wieder aufging. Ich streckte einen Arm nach ihr aus, legte ihn um ihre Schulter. Himmel, sie fühlte sich gut an.

„Lass das nur meine Sorge sein. Ich fahre dich erst mal nach Hause.“

Diesmal schüttelte sie den Kopf, ernster als zuvor. „Es ist okay, wenn du zurück zur Arbeit musst, wir können …“

Ich starrte sie finster an und knurrte: „Sei nicht albern. Es ist beinahe vier. Ich gehe nicht mehr ins Büro. Mein Wagen steht hier, und da steigst du sofort ein.“

Ihr Lächeln wurde um die Mundwinkel herum hart. „Da ist er ja wieder, der herrische Bennett-Bastard. Jetzt gehe ich ganz sicher nicht mit dir mit.“

„Chloe, ohne Witz. Ich lasse dich bis Weihnachten keine Sekunde mehr aus den Augen.“

Sie blinzelte in die frühabendliche Juni-Sonne. „Bis Weihnachten? Das hört sich für meinen Geschmack ein wenig zu sehr nach ‚Sexsklave im Keller‘ an.“

„Wenn du so was nicht magst, dann ist diese Beziehung vielleicht doch zum Scheitern verurteilt“, neckte ich sie.

Sie lachte, erwiderte aber nichts darauf. Stattdessen starrte sie mich aus ihren dunkelbraunen Augen ruhig und unergründlich an.

Was das anging, war ich vollkommen aus der Übung. Ich versuchte, meinen Frust zu verbergen.

Während ich meine Hände auf ihre Hüften legte, beugte ich mich vor, um ihr einen kleinen Kuss mitten auf die Lippen zu geben. Scheiße, ich brauchte mehr. „Lass uns gehen. Kein Keller. Nur wir.“

„Bennett …“

Ich unterbrach sie mit einem weiteren Kuss, fühlte mich auf paradoxe Weise von dieser kleinen Meinungsverschiedenheit beruhigt. „In meinen Wagen. Jetzt.“

„Bist du dir sicher, dass du nicht hören willst, was ich zu sagen habe?“

„Absolut. Sobald ich meinen Kopf zwischen deinen Beinen platziert habe, kannst du so viel reden, wie du willst.“

Chloe nickte und folgte mir, als ich ihre Hand nahm und sie sanft in Richtung Parkplatz zog, lächelte aber die ganze Zeit über geheimnisvoll.

Auf der Fahrt zu ihrer Wohnung ließ sie die Fingerspitzen an meinem Schenkel hinauf- und hinabwandern, lehnte sich zu mir herüber und leckte meinen Hals, fuhr mit der Hand über meinen Schwanz und erzählte von dem kleinen roten Höschen, das sie heute Morgen angezogen hatte, um ihr Selbstvertrauen damit etwas aufzubauen.

„Wird es dein Selbstvertrauen zerstören, wenn ich es dir vom Leib reiße?“, fragte ich und beugte mich vor einer roten Ampel für einen Kuss zu ihr hinüber. Der Fahrer hinter mir hupte genau in dem Moment, als es gerade gut wurde: als ich sanft in ihre Lippen biss, als ihre Laute meinen Mund und meinen Kopf und – verdammt noch mal – meine gesamte Brust erfüllten. Ich konnte es kaum noch erwarten, dass sie endlich nackt unter mir lag.

Im Fahrstuhl nach oben zu ihrer Wohnung wurde es wild. Sie war hier, heilige Scheiße, sie war hier, und ich hatte sie so sehr vermisst. Wenn es nach mir ginge, würde diese Nacht drei Tage dauern. Sie schob ihren Rock über die Hüften, und ich hob sie an, stellte mich zwischen ihre Beine und presste meinen schmerzenden Schwanz gegen sie.

„Ich werde dich so dermaßen oft kommen lassen“, sagte ich.

„Mmm, versprochen?“

„Versprochen.“

Ich stieß meine Hüften gegen sie, und sie keuchte auf, flüsterte: „Okay, aber erst …“

Der Aufzug gab mit einem Gong zu verstehen, dass wir angekommen waren, und sie schlüpfte hinaus. Mit einem zögernden Blick strich sie ihren Rock hinunter und ging vor mir über den Flur auf ihr Apartment zu.

Mir wurde flau im Magen.

Seit unserer Trennung war ich nicht mehr hier gewesen. Seit ich den Wachmann überredet hatte, mich hinaufzulassen, damit ich mit ihr reden konnte. Statt mit ihr hatte ich damals allerdings die ganze Zeit mit der Außenseite ihrer Tür gesprochen. Mir war seltsam beklommen zumute. Ich wollte nichts weiter, als die Erleichterung über unsere Wiedervereinigung zu spüren; ich wollte nicht an all das denken, was wir in den letzten Monaten verpasst hatten. Um mich abzulenken, beugte ich mich vor, saugte an der Haut unterhalb von ihrem Ohr und machte mich hinten am Reißverschluss ihres Rocks zu schaffen, während sie mit den Schlüsseln herumhantierte.

Sie öffnete die Tür, drehte sich zu mir um. „Bennett …“, begann sie, aber ich schubste sie hinein und gegen die nächste Wand, brachte sie mit meinem Mund zum Schweigen. Fuck, sie schmeckte gut, eine Mischung aus dem Zitronenwasser, das sie getrunken hatte, und diesem vertrauten Geschmack, den sie immer besaß: sanfte Minze und noch sanftere, hungrige Lippen. Meine Finger spielten neckend an ihrem Reißverschluss herum, doch dann warf ich jegliche Finesse über Bord, riss ihn auf und schob den Stoff zu Boden, nur um gleich darauf nach ihrem Blazer zu greifen. Warum zum Teufel hat sie den noch an? Warum hat sie überhaupt was an?

Unter ihrem dunkellilafarbenen Kleid wurden ihre Nippel hart, als ich sie anstarrte, und ich begann, einen mit meiner Fingerspitze zu umkreisen. Sie rang stumm nach Luft, und da sah ich ihr in die Augen.

„Das habe ich vermisst. Dich habe ich vermisst.“

Ihre Zunge lugte hervor, befeuchtete ihre Lippen. „Ich dich auch.“

„Verdammt, ich liebe dich.“

Als ich ihren Hals küsste, hob und senkte sich ihre Brust unter den beschleunigten Atemzügen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das hier unterbrechen oder auch nur das Tempo drosseln sollte. Sollte ich sie hier nehmen, hart und schnell, oder sollte ich sie zur Couch tragen oder zu einem Stuhl, mich vor sie knien und sie einfach schmecken? Ich hatte über all das schon dermaßen lange nachgedacht – hatte mir jedes Szenario ganz genau vorgestellt –, dass ich in diesem Moment ein bisschen paralysiert von der Wirklichkeit war, von Chloes leibhaftiger Anwesenheit.

Ich brauchte das. Ich musste die Töne hören, die sie von sich gab, musste ihre Haut fühlen, musste mich in der Geborgenheit ihrer Hand verlieren, die sie um mich legte, musste zusehen, wie ihr der Schweiß auf die Stirn trat, während sie mich ritt, mir zeigte, wie sehr sie mich ebenfalls vermisst hatte. Ich würde es daran bemerken, wie ihr Rhythmus ins Stocken geriet, wenn sie kurz davor war, oder sie würde mich umklammern, wenn ich leise ihren Namen flüstern würde, so wie sie es immer gemocht hatte.

Meine Finger zitterten, als ich vorsichtig den obersten Knopf ihrer Bluse öffnete. Irgendwo in der zunehmend schrumpfenden Masse meines Hirns wurde registriert, dass ich die Knöpfe der Bluse nicht kaputt machen wollte, die sie für die Verteidigung ihrer Diplomarbeit getragen hatte.

Ich wollte auch dies würdigen. Sie würdigen.

„Bennett?“

„Mmm?“ Ich löste einen weiteren Knopf, strich über die Mulde an ihrer Kehle.

„Ich liebe dich“, sagte sie mit weit aufgerissenen Augen und umfasste meine Oberarme. Ich zögerte, mein Atem stockte. „Aber … was ich dir gleich sage, wird dir ganz und gar nicht gefallen. Du wirst es hassen.“

Ich war noch mit dem Ich liebe dich beschäftigt. Mein Grinsen geriet ein bisschen außer Kontrolle. „Was …? Was immer du mir zu sagen hast, ich werde es nicht hassen.“

Sie verzog das Gesicht, drehte sich um und starrte auf die Uhr an der Wand. Zum ersten Mal kam es mir in den Sinn, mich umzuschauen; schließlich war ich noch nie hier gewesen. Überrascht trat ich einen Schritt zurück. Ihre Wohnung sah absolut nicht aus, wie ich es erwartet hatte.

Alles an Chloe wirkte immer makellos, stilvoll, trendy. Aber ihre Wohnung war das Gegenteil davon. Das Wohnzimmer war ordentlich, das ja, aber voller abgenutzter Möbel und Dinge, die ich mit Chloe so gar nicht in Verbindung gebracht hätte. Alles war braun und dunkel; die Sofas schienen gemütlich zu sein, aber auch so, als wären sie so plüschig wie ein Stofftier. Auf einem Regal neben einem winzigen Fernseher stand eine kleine Sammlung Holzeulen, und auf der Uhr in der Küche, die sie gerade betrachtete, prangte in der Mitte eine breit grinsende Hummel und die Worte Bee Happy! in leuchtender, schwungvoller Schrift.

„Das hier … hatte ich nicht erwartet.“

Chloe folgte meinem Blick durch die Wohnung und lachte dann laut auf. Es war dasselbe Lachen, das sie für gewöhnlich von sich gab, bevor sie mich verbal kastrierte. „Was haben Sie denn erwartet, Mr. Ryan?“

Hilflos zuckte ich mit den Schultern. Ich wollte sie nicht beleidigen, war aber ernsthaft neugierig, wie dieser Widerspruch wohl zustande kam. „Ich hatte bloß erwartet, dass diese Wohnung ein bisschen mehr aussieht wie du.“

„Was, magst du meine Eulen etwa nicht?“, fragte sie grinsend.

„Doch, ja, sie sind nur …“, setzte ich an und fuhr mir nervös durchs Haar.

„Und diese Sofas?“, unterbrach sie mich. „Glaubst du nicht, wir könnten darauf Spaß haben?“

„Baby, wir könnten hier auf jedem Möbelstück Spaß haben. Ich wollte bloß sagen, dass ich erwartet hatte, deine Wohnung wäre weniger …“

Scheiße. Wieso redete ich überhaupt noch? Ich sah zu ihr hinüber: Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und lachte leise.

„Beruhig dich“, meinte sie schließlich. „Die Wohnung hat meiner Mutter gehört. Ich liebe sie, aber du hast recht. Nichts von dem Zeug ist meins. Als ich noch zur Uni gegangen bin, hab ich einfach keinen Sinn darin gesehen, alles zu verkaufen oder neuen Kram anzuschaffen.“

Ich sah mich noch einmal neugierig um. „Du kannst dir Höschen für hundert Dollar kaufen, aber du wolltest kein neues Sofa?“

„Sei nicht so ein Snob. Ich brauchte kein neues Sofa. Aber ich brauchte regelmäßig neue Höschen“, fügte sie hinzu, ruhig und vielsagend.

„Verdammt, ja, die brauchtest du.“

Mit dieser perfekten Erinnerung trat ich näher an sie heran und nahm meinen sanften Angriff auf ihre Knopfreihe wieder auf. Nachdem ich ihr die Bluse von den Schultern geschoben hatte, schaute ich sie an, wie sie vor mir stand, mit nichts als einem roten Seiden-BH und dem passenden Höschen am Leib. Das winzig war.

„Sag mir, was du willst“, forderte ich sie auf und spürte die Verzweiflung in mir aufsteigen, während ich ihr Haar zur Seite strich, damit ich an ihrem Hals, ihrem Kinn, ihrem Ohr saugen konnte. „Meinen Schwanz? Meinen Mund? Meine Hände? Himmel, ich tue heute Nacht alles, aber wo anfangen? Ich hab dich seit Monaten nicht gesehen und verliere, glaube ich, gleich den Verstand.“ Ich griff nach ihrem Arm, zog sie dichter an mich heran. „Baby, fass mich an.“

Sie streichelte meinen Hals und umfasste mein Gesicht. Ich spürte, wie sie zitterte. „Bennett.“

Erst als sie meinen Namen auf diese Weise aussprach – als ob sie schüchtern wäre oder vielleicht sogar ängstlich –, fiel mir wieder ein, dass sie davon geredet hatte, mir noch etwas sagen zu müssen. Etwas anderes als Ich liebe dich. Etwas, das mir nicht gefallen würde.

„Was hast du?“

Sie sah mich mit riesigen Augen an, der Ausdruck darin war flehend, entschuldigend. „Ich habe gerade meine Verteidigung hinter mir, und …“

„Oh, Scheiße. Ich bin so ein Arsch. Ich sollte dich zum Abendessen ausführen oder …“

„Und ich habe Julia und Sara versprochen, dass wir gemeinsam ausgehen würden …“

„Vielleicht könnten wir uns auch was zu essen holen, nachdem ich dich zum Orgasmus gebracht habe …“, brabbelte ich weiter.

„… auf ein paar Drinks nach meiner Präsentation …“

„Ich muss bloß einmal hören, wie du kommst, und dann können wir los. Gib mir nur …“ Ich hielt inne. Endlich kamen ihre Worte bei mir an. „Warte, was? Du gehst mit Julia und Sara aus? Heute Abend?“

Sie nickte, ihr Blick war nun fest. „Ich wusste nicht, dass du da sein würdest. Ich kann dir nicht sagen, wie gern ich anrufen und absagen würde. Aber die Sache ist die: Das kann ich nicht. Nicht nachdem sie in den letzten Monaten so gut zu mir gewesen sind … als du und ich …“

Stöhnend drückte ich mir die Handballen gegen die Augen. „Warum hast du mir das nicht gesagt, bevor ich dich ausgezogen habe? Scheiße noch mal, wie soll ich dich denn jetzt gehen lassen? Ich werde noch stundenlang einen Ständer haben.“

„Ich hab’s doch versucht.“ Sie wirkte mindestens so gefrustet, wie ich mich fühlte, das musste ich ihr zugutehalten.

„Haben wir Zeit, um …?“ Kopfschüttelnd schaute ich mich um, als wäre die Antwort irgendwo in den alten Möbeln verborgen. „Ich könnte uns beide vermutlich in circa zwei Minuten kommen lassen.“

Sie lachte. „Ich bin mir nicht sicher, ob das etwas ist, womit man rumprahlen sollte.“

Scheiß drauf.

Ihr kleines überraschtes Keuchen wurde von meinen Lippen geschluckt, als ich sie küsste, mitsamt Zunge und Zähnen und ohne mich darum zu kümmern, dass wir bloß ein paar Minuten hatten. Ein paar Minuten sollten nicht das Problem sein.

Ich ließ meine Hand über den rasenden Puls an ihrem Hals gleiten, zwischen ihre Brüste und tiefer hinunter zu ihrem Bauch. Ich wanderte noch tiefer, fand diesen vertrauten, geliebten Ort, wo sie warm und feucht war. Die Wände hätten um uns herum einstürzen können, und ich hätte es nicht bemerkt, denn nichts anderes existierte als sie und ihre kleinen Laute und ihr leises Flüstern, weiterzumachen, weiter, weiter.

„Bennett“, flüsterte sie. „Bitte.“

Ich machte mich an meiner eigenen Hose zu schaffen, wollte etwas sagen …

Und wurde durch ein hartes Klopfen an der Tür unterbrochen.

Eine vertraute Stimme ertönte. „Wir sind hier, Miss MBA, und wir sind bereit, uns zu betrinken!“

„Das ist ein Witz. Sag mir, dass das ein Witz ist.“ Ich starrte sie wütend an.

Sie schüttelte den Kopf, verkniff sich ein Grinsen.

„Ich bin gerade absolut nicht in der Stimmung, dich zu teilen. Du verarschst mich doch, verflucht noch mal.“

„Ich hatte ganz vergessen, wie sehr ich es liebe, wenn du dich aufregst.“

Sie ging in ihrer verdammten Unterwäsche zur Tür und öffnete sie einen Spaltbreit, bevor sie sich umdrehte und in ihr Schlafzimmer eilte – und mich mit den Eindringlingen alleine ließ.

Scheiße, was soll das denn?!

„Bin gleich wieder da!“, rief Chloe ihren Freundinnen über die Schulter zu, als ihr beinahe nackter Hintern am Ende des Flurs im Schlafzimmer verschwand.

Laut pfeifend trat Julia über die Schwelle, blieb dann stehen und brach in Gelächter aus, als sie mich entdeckte.

„Wow, ich hätte nicht gedacht, dass du in Unterwäsche an die Tür gehst, Chloe.“ Sara hielt sich die Augen zu und tapste in die Wohnung, sich blind vorantastend. Dabei packte sie mich an meinem halb geöffneten Hemd – und quietschte laut auf, als sie erkannte, dass nicht Chloe vor ihr stand, sondern ich. „Mr. Ryan!“

„Hallo, Ladies“, sagte ich tonlos. Ich strich mein Hemd glatt, rückte meinen Schlips zurecht.

„Du meine Güte, haben wir euch bei was unterbrochen?“, fragte Julia leicht spöttisch.

„Ja, in der Tat. Wir waren gerade dabei … uns erneut kennenzulernen.“

Chloe rief vom Schlafzimmer aus, wir sollten uns doch schon mal am Champagner bedienen, der im Kühlschrank stand, und ich versuchte zu ignorieren, wie Julias Blick auf meinen Reißverschluss fiel. Ich blieb reglos stehen und ließ sie in aller Ruhe gucken. Meine Erektion war eh verschwunden.

Überwiegend zumindest.

„Ich wusste nicht, dass es ein Mädelsabend werden würde“, erklärte ich, als das Schweigen sich anfühlte, als würde es sich bis in die Unendlichkeit ausdehnen.

Sara trat einen Schritt zurück – sie schien damit zu kämpfen, den Blick nicht tiefer als bis zu meinen Schultern wandern zu lassen – und erwiderte: „Ich glaube nicht, dass eine von uns damit gerechnet hat, Sie könnten hier sein und … übernachten wollen.“

Ich wollte ganz sicher hier übernachten. Über und in Chloe.

Julia musterte mich für einen Moment und lächelte dann. „Ich muss zugeben, dass ich fest damit gerechnet habe, Bennett hier anzutreffen.“

Plötzlich konnte ich nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. Schließlich hatte sie mich angerufen und gedrängt, zu Chloes Präsentation zu kommen. Julia war offensichtlich auf meiner Seite.

Auch wenn sie meinen Versuch vereitelt hatte, Chloe seit Ewigkeiten das erste Mal wieder zu vögeln.

Ich drehte mich um und ging in die Küche, um mir die Hände zu waschen. Julia folgte mir, und ich hörte, wie sie hinter mir die Flasche Champagner öffnete, hörte das Quietschen und Ploppen und danach das leise Zischen, und ich musste daran denken, dass ich die Flasche lieber über Chloes nacktem Körper geöffnet und die schäumenden Blasen von ihrer Haut geleckt hätte.

Julia fuhr fort: „Aber ich denke, wir sollten alle feiern gehen, und er kann so viel von ihr haben, wie er will.“ Sie füllte vier Champagnerflöten und reichte mir eine. „Du musst nur das … erneute Kennenlernen noch etwas verschieben.“

Als Chloe das Schlafzimmer verließ, trug sie enge schwarze Jeans, schwarze High Heels mit Riemchen und ein schimmerndes blaues Tanktop, das ihre Haut golden erscheinen ließ.

Nie im Leben würde ich die Finger von ihr lassen können, wenn sie damit auf die Straße ging.

„Chloe“, setzte ich an, lief zu ihr hinüber und stellte mein Champagnerglas auf den Küchentresen. Wütend betrachtete ich ihr Haar, das knapp über dem Nacken zu einem glatten Pferdeschwanz zusammengebunden war.

Ihre Augen funkelten amüsiert, und sie reckte sich, um mir ins Ohr zu flüstern: „Du darfst mein Haar später aus dem Zopf befreien.“

„Worauf du dich verlassen kannst.“

„Willst du es packen? Daran ziehen?“, fragte sie und küsste meine Ohrmuschel. Ich nickte mit geschlossenen Augen. „Oder willst du es offen auf deinem Bauch spüren, während mein Mund deinen Schwanz bearbeitet?“

Mit zittriger Hand griff ich nach meinem Glas, trank es in einem Zug aus. „Sagen wir mal: Ja.

Verlangen staute sich tief in meinem Bauch, und ich war hin und her gerissen, ob ich etwas zerschlagen sollte oder ob ich Chloe zurück in ihr Schlafzimmer zerren und ihr diese Jeans von den Beinen ziehen sollte. Zu absolut null Prozent hatte ich das Bedürfnis, den Abend mit Weintrinken und Käseessen zu verbringen und Frauengesprächen zuzuhören. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich dafür ausreichend zusammenreißen konnte.

Als ob sie meine Gedanken gelesen hätte, murmelte sie: „Dafür wird es umso schöner, wenn wir nach Hause kommen.“

„Ich bezweifle, dass das möglich ist.“

Ihre Finger kratzten leicht über meine Brust. „Dieses mürrische Gesicht habe ich echt vermisst.“

Ohne darauf einzugehen, fragte ich: „Wie wäre es, wenn du später zu mir nach Hause kommst? Geh mit den Mädels aus, genieß den Abend. Ich werde da sein, wenn du fertig bist.“

Sie reckte sich erneut und gab mir einen langen, warmen Kuss. „Und was ist mit deinem Versprechen, mich bis Weihnachten nicht aus den Augen zu lassen?“

Ich hatte einen Club erwartet, vielleicht etwas Schickes mit Drinks für zwanzig Dollar und Massen von Studentinnen um die zwanzig im kleinen Schwarzen. Womit ich nicht gerechnet hatte, war eine heruntergekommene Kneipe in den Suburbs, mit Dartscheiben und der, wie Julia es nannte, „besten Bierauswahl in ganz Illinois“.

Solange sie hier einen Wodka Gimlet hatten und ich durchgehend Körperkontakt mit Chloe halten konnte, würde der Abend vielleicht keine allzu große Katastrophe werden. Ich folgte den Mädels nach drinnen, erdolchte auf dem Weg zur Theke jeden anzüglich grinsenden Vollidioten mit Blicken. Julia ließ sich auf einem abgewetzten Lederhocker nieder, rief dem Barkeeper etwas in Richtung „das Übliche für die Ladies und etwas Pinkfarbenes für den hübschen Kerl“ zu.

Vermutlich würde es doch ein langer Abend werden.

Sara – die eindeutig noch etwas verärgert über meine Anwesenheit war – saß auf der anderen Seite von Chloe und ließ sich ihre Verteidigung bis ins kleinste Detail schildern. Chloe erzählte ihr von Direktor Cheng, davon, wie ich mich eingemischt und wie ein Arsch aufgeführt hatte, wie sie beide Projekte vorgestellt und man ihr sogar einen Job angeboten hatte.

„Zwei Jobs“, stellte ich klar und starrte sie an, damit sie wusste, dass sie meiner Meinung nach verdammt noch mal besser den Job bei RMG annehmen sollte.

Sie verdrehte die Augen, aber niemandem entging ihr stolzes Lächeln. Gemeinsam stießen wir mit ihrem Bier und meinem pinkfarbenen Cosmo auf Chloe und ihre großartige Leistung an.

Chloe kippte ihr Bier runter und rutschte vom Hocker. „Wer hat Lust auf Dart?“

Sofort hob Sara die Hand und hüpfte ein wenig herum. Bereits nach einem Bier schien sie leicht beschwipst und locker genug zu sein, um sich nicht mehr so steif aufzuführen, als wären wir noch im Büro. Ich betrachtete Chloes Körper eingehend. Die Vorstellung, sie dabei zu beobachten, wie sie sich in ihren engen Klamotten beim Dartspielen streckte und bewegte, war gar nicht so übel.

„Kommst du?“ Sie lehnte sich vor und drückte ihre Brüste gegen meinen Unterarm.

Verflixte Aufreißerin.

„Schon sehr bald, hoffe ich.“ Mein Blick verweilte kurz auf ihrem Mund, bevor er zu ihren Brüsten hinabwanderte. Unter dem dünnen Stoff ihres Tops zeichneten sich ihre Nippel ab.

Ihr Lachen brachte mich dazu, mich wieder auf ihre roten Lippen zu konzentrieren, und sie verzog sie zu einer spielerischen Schnute. „Ist Bennett ein bisschen überreizt?“

„Bennett ist äußerst überreizt“, gab ich zurück und zog sie zwischen meine Beine, küsste den Rand ihres Ohres. Ich wollte geduldig sein und sie diesen Abend genießen lassen, aber Geduld war noch nie meine Stärke gewesen. „Bennett will, dass Chloe nackt ist und seinen Schwanz anfasst.“

Kichernd hakte sie sich bei Sara unter und tänzelte davon.

Julia legte eine Hand auf meine Schulter und sah sich um, um sich zu vergewissern, dass Chloe nicht mehr in Hörweite war. „Das hast du gut gemacht.“

Abgesehen von ein paar Ausnahmen besprach ich persönliche Angelegenheiten nur ungern mit anderen Menschen, und diese doch sehr persönliche Angelegenheit war nun wirklich keine, die ich mit einer nahezu Fremden erörtern wollte. Doch Julia hatte sich Chloe zuliebe die Mühe gemacht, mich ausfindig zu machen. Das erforderte definitiv eine gehörige Portion Mut.

„Danke für deinen Anruf“, sagte ich. „Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich so oder so hingegangen wäre. Ich hätte nicht länger ohne sie sein können.“

Julia trank einen Schluck Bier. „Ich dachte, wenn du ihr auch nur ein kleines bisschen ähnelst, dann würdest du noch eine weitere Runde in Kauf nehmen. Ich hab angerufen, weil ich wollte, dass du die nötige Zuversicht hast, um hinzugehen und der bestmögliche Bastard zu sein.“

„Ich war gar kein so großer Bastard.“ Ich runzelte nachdenklich die Stirn. „Glaube ich.“

„Ja, richtig“, antwortete Julia gedehnt. „Du bist der Inbegriff der Kompromissbereitschaft.“

Ohne darauf einzugehen, hob ich mein Glas mit dem fruchtigen Mädchendrink und trank es aus.

„Sie ist heute Abend so glücklich“, murmelte Julia, mehr zu sich selbst.

„Sie ist dünn geworden.“ Ich schaute zu ihr hinüber, wie sie konzentriert dastand, bereit, den Pfeil zu werfen. Sie wirkte tatsächlich glücklich, und das freute mich, aber ich konnte dennoch nicht übersehen, wie sehr sich ihr Körper verändert hatte. „Zu dünn.“

Nickend erklärte Julia: „Sie hat zu viel Sport getrieben, zu viel gearbeitet.“ Für einen Moment musterte sie mich prüfend, bevor sie hinzufügte: „Keine gute Zeit, Bennett. Sie war ein Wrack.“

„Das war ich auch.“

Sie nahm das mit einem herausfordernden Lächeln zur Kenntnis. Die Traurigkeit gehörte schließlich der Vergangenheit an. „Solltest du also die nächsten Tage mit ihr im Bett verbringen, dann sorg bitte dafür, dass sie zwischendurch was isst.“

Ich nickte, sah wieder quer durch den Raum, wo mein Mädchen sich ein paarmal im Kreis drehte, ihr Ziel anvisierte und dann kaum die Dartscheibe traf. Sie und Sara brachen in Gelächter aus und hielten nur kurz inne, um einander etwas zu sagen, das sie noch lauter lachen ließ.

Und während sie spielte und zu den Rolling Stones tanzte, spürte ich, wie sich das Gewicht meiner Liebe zu ihr schwer und warm in meinem Bauch niederließ. Zwei Monate der Trennung bedeuteten nichts in Anbetracht der großen Spanne, die noch vor uns lag; als Teil unserer Vergangenheit erschienen sie allerdings enorm. Durch viel Zeit zu zweit wollte ich die verlorenen Wochen wettmachen.

Ich musste zurück zu ihr, in ihrer Nähe sein. Und so gab ich dem Barkeeper ein Zeichen und formte „Rechnung“ mit dem Mund, als sie bereits in meine Richtung schaute.

Julia legte mir warnend eine Hand auf den Arm. „Vermassel es nicht. Sie ist ein unabhängiger Mensch und steht schon so lange auf ihren eigenen zwei Beinen, dass sie niemals die Art Frau sein wird, die dir sagt, wie sehr sie dich braucht. Aber sie wird dir zeigen, wie sehr sie das mit dir will. Chloe ist ein Mensch, der handelt und nicht bloß redet. Ich kenne sie, seit sie zwölf Jahre alt ist, und du bedeutest ihr alles.“

Zwei weiche Arme schlangen sich von hinten um meine Taille, und kurz darauf platzierte Chloe einen Kuss zwischen meinen Schulterblättern. „Worüber wird hier geredet?“

„Football“, sagte Julia im selben Moment, wie ich „Politik“ antwortete.

Ich fühlte sie lachen, und sie schlüpfte unter meinem Arm hindurch, umfasste mich. „Ihr habt also über mich gesprochen.“

„Ja“, erwiderten wir beide.

„Darüber, wie fertig ich war und wie glücklich ich heute Abend aussehe und dass Bennett es diesmal besser nicht vermasseln sollte.“

Julia sah mich kurz an und überließ mir das Feld, indem sie ihr Bier hob, uns stumm zuprostete und uns allein ließ.

Chloe wandte sich mit ihren braunen Augen mir zu. „Hat sie dir all meine Geheimnisse verraten?“

„Wohl kaum.“ Ich stellte meinen Drink ab und zog sie an mich. „Können wir los? Ich war viel zu lange von dir getrennt und erreiche gerade mein Limit, was das Teilen deiner Person mit anderen angeht. Ich will dich für mich allein.“

Ich spürte ihr Lachen als ein leichtes Beben ihres Körpers in meinem Arm, bevor das Geräusch an mein Ohr drang. „Du bist so fordernd.“

„Ich sage dir nur, was ich will.“

„Na schön. Etwas genauer, bitte. Was willst du wirklich?“

„Ich will dich kniend auf meinem Bett. Ich will dich verschwitzt und flehend. Ich will dich so nass, dass ich es trinken kann.“

„Scheiße“, flüsterte sie mit angespannter Stimme. „So weit bin ich schon.“

„Dann los, Miss Mills. Ab in meinen Wagen, verdammt noch mal.“

ZWEI

Mit meinen Händen am Lenkrad und ihren Händen überall sonst – auf meinen Oberschenkeln, meinem Hals, meiner Brust – war ich mir nicht sicher, ob wir es heil nach Hause schaffen würden.

Besonders nicht, nachdem sie meinen rechten Arm angehoben hatte, damit sie sich darunterducken, meinen Schwanz aus den Boxershorts holen und mit der Zunge an ihm entlangfahren konnte. Ich wollte sie nach Hause bringen, aber, verdammt, hier würde es genauso gut sein.

„O Gott“, flüsterte sie, bevor sie mich ganz in den Mund nahm.

„Heilige Scheiße“, murmelte ich und wechselte auf die langsamere Spur.

Es war absolut perfekt: Ihre Finger und ihr Mund arbeiteten im Einklang miteinander, ihr leises Seufzen durchfuhr mich und signalisierte, dass sie sich nichts mehr wünschte, als mich auf diese Weise zu spüren. Sie begann sehr langsam, mit intensiven Strichen und kleinen, neckenden Leckeinheiten, und sah durch dunkle Wimpern zu mir empor, bis ich glaubte, gleich den Verstand zu verlieren. Aber sie durchschaute mich, wie sie es immer getan hatte; sie wusste, wann sie nicht aufhören durfte, wann sie sich schneller und gröber bewegen, meinen Schaft fester drücken sollte. Was mich über die Klippe jagte, war ihre eigene Erregung. Ihr Blick wurde dunkel, flehend, ihr Atem schwerer, und die Töne, die sie um meinen Schwanz herum von sich gab, klangen zunehmend wilder. Bald, viel zu bald umklammerte ich das Lenkrad fester, keuchte, bettelte, fluchte – endlich – laut auf, als ich in ihrem Mund kam.

Keine Ahnung, wie ich es schaffte, das Auto durch den Verkehr zu steuern oder in meiner Auffahrt zu parken, aber irgendwie gelang es mir, mit zitternden Händen, uns beide dorthin zu bringen. Sie küsste meinen Bauchnabel, ließ ihre Stirn auf meinem Oberschenkel ruhen. Der Wagen wurde vollkommen still.

So hatte ich mir nicht gerade vorgestellt, das erste Mal wieder mit ihr zusammen zu sein, aber diese hektische, spontane Art … das fühlte sich auch nach uns an.

Als sie sich unter meinem Arm regte, um sich aufzurichten, setzte ich mich ebenfalls wieder richtig hin, zog den Reißverschluss hoch und schloss meinen Gürtel.

„Was zum Teufel …?“, fragte sie und schaute aus dem Fenster. „Ist das dein Haus? Warum sind wir hier?“

„Wolltest du zu dir nach Hause?“

Schulterzuckend erwiderte sie: „Ich bin einfach davon ausgegangen, dass wir das tun würden. Ich hab hier keine von meinen Sachen.“

„Die habe ich bei dir auch nicht.“

„Aber ich besitze ein paar Ersatzzahnbürsten. Hast du Ersatzzahnbürsten?“

Wovon redet sie nur, verdammt noch mal?

„Du kannst meine haben. Was soll’s?“

Seufzend öffnete sie die Beifahrertür und murmelte: „Typisch Mann.“

„Nur um das klarzustellen“, sagte ich, stieg aus und folgte ihr, „ich hab dich hergebracht, weil ich eigentlich nach San Diego mit dir hierherkommen wollte. Ich wollte dich an mein Bett fesseln und dir einige ordentliche Schläge versetzen. Und das habe ich jetzt wieder vor, nach allem, was ich wegen dir mitmachen musste.“

Chloe blieb auf den Eingangsstufen stehen, wandte mir für mehrere verwirrende Sekunden den Rücken zu, bevor sie sich umdrehte und mich anstarrte. „Was hast du eben gesagt?“

„Spreche ich undeutlich?“, entgegnete ich, und als sie mich weiterhin anstarrte, fügte ich erklärend hinzu: „Ja, wir haben uns getrennt, weil ich ein bescheuertes Arschloch gewesen bin. Aber das warst du auch.“

Ihre Augen wurden schmal und dunkel. Ich bekam es ein bisschen mit der Angst zu tun, war zugleich aber auch erregt, weil sie mich gleich zur Schnecke machen würde. Sie drängte mich gegen die Haustür und wickelte meinen Schlips um ihre Hand, bevor sie ihn hart nach unten riss, sodass sich unsere Gesichter direkt voreinander befanden. Ihre Miene hatte mit einem Mal etwas Wildes. „Gib mir deine Schlüssel.“

Wortlos fischte ich den Schlüsselbund aus meiner Hosentasche und legte ihn in ihre offene Hand.

Ich sah zu, wie sie nach dem richtigen Schlüssel suchte und ihn erstaunlich rasch fand. „Erst das obere Schloss und danach …“

Sie brachte mich mit einem Finger auf meinen Lippen zum Schweigen. „Schsch. Nicht quatschen.“

Ich versuchte zu begreifen, was hier gerade vor sich ging. Offensichtlich hatte sie nicht erwartet, dass ich sie damit aufziehen würde, auf welch brutale Weise sie mich verlassen hatte. Vielleicht hatte sie gedacht, wir hätten das Thema in dem Konferenzraum zurückgelassen, in dem wir wieder zusammengekommen waren. Und vermutlich hatten wir das auch zum größten Teil. Mir zuliebe musste sie sich nicht entschuldigen, und ich hatte nicht das Gefühl, als müsste ich das noch tun. Aber die Monate unserer Trennung waren beschissen gewesen, sodass die Sache nicht vollkommen aus der Welt war. Abgesehen davon: Ihr den Hintern zu versohlen schien mir der angemessenste Weg zu sein, um uns von alldem zu befreien.

Sie fummelte nicht groß hinter mir rum, als sie den Schlüssel ins Schloss steckte. Ich hörte das vertraute Klicken und Quietschen, dann drückte sie die Tür auf und schob mich über die Schwelle.

„Weiter geradeaus in mein Wohnzimmer“, schlug ich vor, „oder den Flur hinunter zu meinem Bett.“

Daraufhin lenkte sie mich in Richtung Wohnzimmer, während ihr Blick zwischen meinem Gesicht, ihrer Hand an meinem Schlips und der Umgebung vor ihr hin und her wanderte. Schließlich war dies das erste Mal, dass sie mein Zuhause sah.

„Nett“, murmelte sie, während sie zu überlegen schien, was sie mit mir anstellen sollte, nachdem sie mich jetzt an der kurzen Leine hatte. „So sauber. So … du.“

„Danke“, erwiderte ich lachend. „Schätze ich.“

Als ob sie sich plötzlich daran erinnerte, dass sie mich eigentlich ja für etwas bestrafen wollte, warf sie mir einen strengen Blick zu. „Warte hier.“

Sie verschwand, und obwohl ich nur allzu gern herausgefunden hätte, was sie vorhatte, befolgte ich ihren Befehl. Kurz darauf kehrte sie mit einem der Hochlehner aus meinem Esszimmer zurück. Sobald sie ihn hinter mir abgestellt hatte, drückte sie meine Schultern nach unten, damit ich mich auf den Stuhl setzte.

Danach wandte sie sich um und ging zu meiner Musikanlage, nahm die Fernbedienung und betrachtete die Knöpfe.

„Zuerst stellst du …“

„Schsch.“ Ohne sich umzudrehen, gebot Chloe mir mit erhobener Hand, zu schweigen.

Ich schloss den Mund, mein Kiefer war angespannt. Sie stellte meine Geduld gewaltig auf die Probe. Wenn sie mir nicht deutlich gemacht hätte, dass ich sitzen bleiben sollte, und ich nicht vermutet hätte, dass sie ein Spielchen mit mir spielen wollte, hätte ich sie zu diesem Zeitpunkt schon längst übers Knie gelegt.

Kurz darauf erfüllte ein lässiger, pulsierender Rhythmus den Raum, begleitet von einer heiseren Frauenstimme. Chloe blieb zögernd vor der Anlage stehen, ihre Schultern bewegten sich mit jedem ihrer tiefen, nervösen Atemzüge.

„Baby, komm her“, flüsterte ich und hoffte, dass sie mich trotz der Musik hörte.

Endlich kam sie zu mir und stellte sich so dicht vor mich, dass ihre Schenkel sich an meine Knie pressten. Mein Gesicht war auf Höhe ihrer Brust, und ich konnte nicht anders, als mich vorzulehnen, um ihre Brust durch das Hemd zu küssen. Doch ihre Hände drückten meine Schultern sofort zurück, sodass ich erneut aufrecht sitzen musste.

Sie folgte meinem Oberkörper, setzte sich rittlings auf meinen Schoß. Ihre Finger spielten mit meinem Schlips.

„Was du da draußen gesagt hast …“, meinte sie leise. „Vielleicht müssen wir doch noch ein bisschen reden.“

„Okay.“

„Aber wenn du das jetzt nicht willst, können wir auch in dein Zimmer gehen, und du darfst alles mit mir anstellen, was du willst.“ Sie schaute mich an, musterte mich mit dunklen Augen. „Wir können später reden.“

„Ich rede mit dir, worüber du willst.“ Ich schluckte und lächelte zu ihr auf. „Und danach bring ich dich in mein Bett und mache alles, was ich will.“

Mir blieb fast die Luft weg. Ich griff an mein Hemd, um den obersten Knopf zu öffnen, doch sie packte meine Hand und schob sie nach unten, eine Braue fragend hochgezogen.

Langsam löste sie meinen Schlips, bis er wie die Bandage eines Boxers um ihre Faust gewickelt war. Ich war so angetörnt von dieser Kraft, dieser Macht in ihr, dass ich gar nicht richtig bemerkte, wie sie meine Hände seitlich an den Stuhl legte. Mein Schwanz wurde unangenehm hart, und ich rutschte etwas tiefer, sodass er besser in meiner Hose Platz fand. Mein Herz pochte heftig gegen meine Rippen. Was zum Teufel hatte sie vor?

„Sag mir, dass du mich liebst“, flüsterte sie.

Mein Puls raste; das Blut schien durch meine Adern zu hämmern. „Ich liebe dich. Wie verrückt. Ich bin …“ Tausende und Abertausende Mal hatte ich mir diese Situation vorgestellt, aber jetzt war ich trotzdem überfordert, und meine Worte klangen atemlos, als ich neu ansetzte: „Ich bin wahnsinnig verliebt in dich.“

„Aber du warst wütend auf mich, als ich dich verlassen habe.“

Meine Bauchdecke spannte sich an. Würde das hier gleich zu einem Streit führen? Und wäre das gut oder schlecht?

Chloe beugte sich vor, küsste mein Kinn, meine Lippen, meine Wange. Fuhr mit ihrem Mund über mein Ohr.

Und dann spürte ich ein Ziehen an meinen Handgelenken; sie hatte meine Hände mit dem Schlips hinter dem Stuhl gefesselt. „Alles ist gut“, sagte sie. „Mach dir keine Sorgen. Ich will nur darüber reden.“

Sie wollte darüber reden, wollte sich sicher fühlen, während ich ihr erzählte, wie es mich mitgenommen hatte, wie wütend ich gewesen war. Doch musste sie mich dafür erst fesseln? Ich lächelte, versuchte, ihre Lippen für einen Kuss zu fangen.

„Ja, ich war wütend auf dich. Vor allem hab ich heftigen Liebeskummer gehabt, aber ich war auch wütend.“