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Als Musiker, Liedermacher und Autor gibt Erhard Kaupp seine täglichen Beobachtungen aus dem Alltag mit einem Augenzwinkern an diejenigen zurück, die ihm die Ideen dazu geliefert haben. Wie schon im ersten Taschenbuch „ Gut Geschüttelt“1 geht es wieder um Beobachtungen aus Alltag. In erster Linie aus der Heimat des Autors, der 1957 in Überlingen am Bodensee geboren wurde. Weshalb auch dieser Titel gewählt wurde, obwohl; bei näherer Betrachtung könnten sich diese Geschichten genauso woanders zutragen. Mit einer ordentlicher Portion Selbstironie, in gewöhnlicher und einfacher Umgangssprache alles gut durcheinander geschüttelt und dabei in Reim-Form gefasst, ist es nicht ausgeschlossen, dass sich der eine oder andere selber in einer der meist humorvollen Geschichten zu erkennen glaubt.

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© 2016 Erhard Kaupp

Umschlag, Illustration

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

978-3-7345-3886-5(Paperback)
978-3-7345-3887-2(Hardcover)
978-3-7345-3910-7(e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Erhard Kaupp

Heimat

Heitere Kurzgeschichten vom Bodensee

Inhaltsverzeichnis

Wochenmarkt

Regenwetter

Selbstporträt

Radolfzell, ein Stadtrundgang

All das will ich

Hommage an Meersburg

Das Fahrrad (Limerick)

Alle reden über Sex. Ich nicht, ich schreibe!

Die Fischerin vom Bodensee

Nichtschwimmer Blues

Spaziergang an der Mole

Bodensee Mädle Blues

Alles Gute

Kehrwoche

Ich brauche ein Navigationsgerät

Der Reichen Au

Konschtanzer Rennbahn

Ein Konzert

Singen (am Hohentwiel)

Die Homburg

Sonnenbad

Straßenmusik

Datenschutz

Freikörperkultur

Beobachtungen im Biergarten

Beim Zahnarzt

Wild West im Linzgau

Die Höri Bülle

Nur ein paar Gedanken

Des Fußgängers Leid

Ein Tag zu Haus (Limerick)

Hör mir zu

Die Zimmerlinde

Auf den Hund gekommen

In Mandys Cafe´

Mut zur Mode

Meist geschieht es nachts

Der schöne alte Bahnhof

Ebenfalls erschienen ist:

Gut geschüttelt ist halb gereimt

Stephan ist krank

Beinahe – mit Vollgas in die Depression Natürlich im handlich, praktischen Taschenformat

Wochenmarkt

In meiner Stadt ist Wochenmarkt.

Hier sind die Bauern voll in Fahrt

verkaufen dort viel frische Waren,

die der Kunde zahlt mit Barem.

Kunterbuntes Allerlei,

auch viel Gemüse ist dabei

was für uns Menschen so gesund.

Doch wem denn tue ich das kund´,

weil längst schon weiß es jedermann,

was Gemüse alles kann.

Und welches Kraut tut was bewirken,

wie für die Kopfhaut Saft von Birken,

erfahren wir am Kräuterstand,

der bekannt im ganzen Land.

Topf an Topf in Glied und Reih´,

ein buntes Kräuterallerlei,

frisch von Wiesen vor der Stadt

Frau Ding für uns gesammelt hat.

Kräuterhexe sie genannt,

so ist sie allen hier bekannt.

Sie kennt sich aus mit all dem Kraut,

wie man es nimmt und wie verdaut,

und bringt es lächelnd an den Mann,

auch an die Frauen, dann und wann.

Doch irgendetwas stimmt hier nicht,

das frag die ganze Zeit ich mich

wie ich so steh vor ihrem Stand,

der als Kräuter-Bus bekannt.

Darin dies blonde, hübsche Wesen.

Ähem . . reiten Hexen nicht auf Besen?

Radieschen, Gurken und Spinat,

auch viele Sorten an Salat

Knoblauch, Schnittlauch und Tomaten

Alles kommt frisch aus dem Garten.

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Ha, ha, ha - Garten sage ich so leicht –

Garten-Industrie vielleicht!

Denn riesengroß sind all die Felder,

die eingebettet zwischen Wälder

liegen um die Stadt drum rum.

Die Grenzen grad, und auch mal krumm

verlaufen meist am See entlang.

Woher auch kommt des Fischers fang.

Der hier am Markt wird präsentiert

meist fix und fertig filetiert.

Er hing auch schon im Rauch

perfekt für meinen hungrig´ Bauch.

Mit Gewürzen voll beladen

steht an der Ecke noch ein Wagen.

Es duftet hier ganz ungefährlich

nach der weiten Welt, ganz ehrlich!

Von Curry, Kümmel, Paprika,

in Pulverform ist alles da.

Was des Koches Herz begehrt,

der von Kochen was versteht.

Pfeffer, Salz und Chilischoten,

Trockenfisch von den Lofoten.

Alles das in Pulverform,

in einer Auswahl, die enorm.

Auch Bauer Emil seine Oma,

steht heute wieder einmal da.

Im Weidenkorb die frischen Eier,

ein paar davon vom Nachbar Maier.

Nicht das was Sie jetzt denken,

um die Gedanken zurück zu lenken,

ich meinte die des Nachbars Hennen,

(der Maier heißt und wohnt det dennen2)

Die Eier sind noch lege warm

die Oma bietet Kunden an.

Ihre Rente ist nicht üppig,

da bleibt im Monat nicht viel übrig,

so kommt sie zwei Mal in der Woche,

hier her zur Wochenmarktmaloche.

Doch weil beim Markt wird

nichts verschenkt,

sie hat noch einen Konkurrent.

Doch steht der auf der andren Seite,

und sucht nach seiner Kundenbeute.

Immer ist er gut gelaunt,

stets fröhlich, ja man hört und staunt

wenn er, bekannt durch Bart und Mütze,

erzählt uns stets die neusten Witze.

Auswahl wie in einem Laden,

hoch gestapelt auf dem Wagen,

dahinter steht der Eiermann,

und preist dort seine Eier an.

Die er verkauft an Kunden,

die wöchentlich hier drehen Runden.

Ja treten sie nur näher ran,

und schau´n sich diese Eier an

die er uns zu bieten hat.

Er in der Stadt die größten hat.

Auf einmal riecht es streng nach Socken,

weil uns tut Duft von Käse locken.

Große Laibe und auch Kleine,

viele Löcher, oder Keine,

alles liegt vor unsrer Nase.

Gehüllt in eine duftend´ Blase,

die förmlich vor uns explodiert,

und uns zum Kaufen animiert.

Der Käsemann, der mir nahm´s Geld weg

war offenbar sehr stark erkältet.

Hat deswegen grad genossen,

und dabei seinen Käs begossen.

Der nur den Reifegrad erreicht,

bleibt er stets gekühlt und feucht.

Obwohl Hygiene und Verordnung,

für mich geht das in Ordnung.

Bekomm doch echten Käse hier,

der arme Kerl kann nichts dafür.

Für mich nur zählt die Handarbeit,

statt Industrie mehr Menschlichkeit.

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