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Über den Autor

John Ortberg ist einer der Pastoren der Menlo Park Presbyterian-Gemeinde in Kalifornien. Bei ihm vereinen sich tiefgehende Einsichten mit klarer Verständlichkeit und einem ansteckenden Sinn für Humor. Seine Bücher werden regelmäßig zu Bestsellern, u. a.: „Das Leben, nach dem du dich sehnst“, „ICH – einzigartich“ und „Weltbeweger“.

Hueter_meiner_Seele_Seite_3.pdf

Für Dallas Albert Willard

(1935–2013)

Ein geistlicher Mensch, der dazu bestimmt war,
in Gottes großem Universum ewig zu leben.

„In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde …“

Inhalt

Vorwort

Prolog
Der Hüter des Flusses

Einführung
Heiliger Boden

Teil 1 – Was die Seele ist

Kapitel 1
Die Seele, die niemand kennt

Kapitel 2
Was ist die Seele?

Kapitel 3
Eine seelenfeindliche Welt

Kapitel 4
Verlorene Seelen

Kapitel 5
Sünde und die Seele

Teil 2 – Was die Seele braucht

Kapitel 6
Es liegt in der Natur der Seele, Bedürfnisse zu haben

Kapitel 7
Die Seele braucht einen Hüter

Kapitel 8
Die Seele braucht eine Mitte

Kapitel 9
Die Seele braucht eine Zukunft

Kapitel 10
Die Seele braucht die Gemeinschaft mit Gott

Kapitel 11
Die Seele braucht Ruhe

Kapitel 12
Die Seele braucht Freiheit

Kapitel 13
Die Seele braucht Segen

Kapitel 14
Die Seele braucht Zufriedenheit

Kapitel 15
Die Seele braucht Dankbarkeit

Teil 3 – Die geheilte Seele

Kapitel 16
Die dunkle Nacht der Seele

Kapitel 17
Der Morgen

Epilog

Danksagung

Vorwort

John Ortberg schreibt über die Seele. Mir fällt dabei eine Begebenheit ein, an die ich mich noch so gut erinnern kann, als wäre es gestern gewesen. Ich war damals klinischer Leiter eines christlichen Krankenhauses für Psychiatrie und wir trafen uns zur wöchentlichen Mitarbeiterbesprechung. Jeden Mittwoch kamen die Ärzte, Psychologen, Pfleger und Schwestern sowie die Therapeuten für Musik, Kunst, Gruppentreffen und andere Bereiche zusammen, um über die Behandlung der Patienten zu sprechen. Wir tauschten uns darüber aus, was in Gruppen- und Einzeltherapie geschah, welche Fortschritte die Patienten machten und wie wir sie unterstützen könnten.

Ich liebte diese Besprechungen, denn hier kamen engagierte Fachkräfte zusammen, um über die Menschen, denen sie helfen wollten, zu sprechen und weitere Behandlungsschritte zu planen, denn sie lagen ihnen wirklich am Herzen. Wir feierten die Erfolge und Durchbrüche unserer Patienten und wir litten mit ihnen, wenn sie mit Schwierigkeiten und Problemen zu kämpfen hatten. Es war eines der besten Beispiele dafür, wie eine Gemeinschaft Nächstenliebe praktizieren kann, das ich jemals erlebt habe … Menschen setzten ihre Gaben gemeinsam ein, um anderen zu helfen.

„Sarah hat’s geschafft! Gestern Abend hat sie in der Familiensitzung endlich ihrer Mutter gesagt, dass sie die Stelle nicht annehmen wird, obwohl ihre Mutter Druck auf sie ausgeübt hat, und sie hat ihr erklärt, dass sie in Zukunft ihren eigenen Weg gehen will. Das war toll!“, berichtete uns eine Krankenschwester. Wir spendeten alle Beifall, als wir miterlebten, dass Sarahs harte Arbeit Früchte trug.

„Alex hatte es in dieser Woche schwer … Er hat herausgefunden, dass der Onkel, der ihm Halt gibt, umzieht, und nun hat er Angst. Er fragt sich, was er ohne den Onkel anfangen wird. Er fürchtet, dass ihn das wieder zu den Drogen und zu seinen alten Freunden zurücktreiben wird“, berichtete sein Therapeut.

„Susan bereitet sich auf ihre Entlassung vor. Sie hat sehr gute Fortschritte gemacht … Sie ist bereit, an die Uni zurückzukehren, sie hat wieder Energie und ist stabil. Ich glaube, alles ist in Ordnung … die Depression ist ausgeheilt, kein Zeichen mehr von Bulimie“, meinte Susans Psychologin. Wir alle freuten uns für sie.

Dann kam der Augenblick, den ich nie vergessen werde.

Es war an der Zeit, über Maddie zu reden. Ich sah, dass sich der Gesichtsausdruck aller Anwesenden veränderte. Und zwar zum Negativen, um es genau zu sagen. Warum? Es war nicht einfach, Maddie zu mögen. Sie hatte Verhaltensweisen entwickelt, die andere abstießen, sogar dann, wenn sie sich scheinbar um andere Menschen kümmerte. Sie vermittelte immer den Eindruck, als stimme etwas mit den anderen nicht, als stimme etwas mit der Welt um sie herum nicht und als stimme nicht einmal etwas mit den Menschen, die ihr zu helfen versuchten. Ihr Ehemann kannte das Gefühl nur allzu gut, dass auch er immer derjenige war, mit dem etwas nicht in Ordnung war.

Wir wandten uns alle Graham zu, ihrem Psychologen, und ich fragte ihn, wie es bei Maddie aussah. Er machte folgende Bemerkung: „Also … es sieht so aus, als hätte Maddie kein Interesse daran, sich mit ihrem inneren Leben zu beschäftigen.“

Ich werde seine Worte niemals vergessen. Diese eine Bemerkung sagte alles: Maddie hatte kein Interesse daran, nach innen zu schauen – auf ihre Einstellungen, das, was ihr Schmerzen bereitete, ihre Denk- und Verhaltensmuster, auf die Frage, warum sie nicht vertrauen und nichts riskieren konnte, auf ihr geistliches Leben. Und – das ist vielleicht am wichtigsten – sie wollte sich nicht mit der Frage auseinandersetzen, warum sie sich ihrem Leid nicht stellen wollte und endlich den Mut aufbrachte, daran etwas zu ändern.

Das hatte zur Folge, dass wir alle zumindest an diesem Punkt wenig Hoffnung für sie hatten. Solange sie sich nicht mit ihrem „inneren Leben“ auseinandersetzte, würde sich an ihrem „äußeren Leben“ kaum etwas ändern, das wussten wir. Bei den anderen Patienten bestand unsere Aufgabe darin, ihnen Wege aufzuzeigen, Fähigkeiten zu vermitteln und Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie ihr inneres Leben und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen stärken und weiterentwickeln konnten. Maddie dagegen mussten wir erst einmal zeigen, dass sie überhaupt ein inneres Leben besaß. In ihrem Inneren gab es wirklich ein „Leben“, das das äußere Leben, über das sie sich jeden Tag beklagte, erst möglich machte. Das war unsere Aufgabe: Maddie dazu zu bringen, ihr inneres Leben – ihr eigentliches Leben – wahrzunehmen, zu akzeptieren und weiterzuentwickeln.

Und genau das tut John Ortberg mit diesem Buch für uns. Als ich es las, musste ich immer wieder an diesen Tag im Krankenhaus denken. Grahams Aussage – „Maddie interessiert sich nicht für ihr inneres Leben“ – trifft nur allzu oft auf mich selbst zu, auf andere Menschen, mit denen ich arbeite, und überhaupt auf praktisch jeden, den ich kenne … zumindest hin und wieder. Wir leiden vielleicht nicht unter offensichtlichen Erkrankungen wie Depressionen oder Bulimie, doch wir alle schleppen Probleme mit uns herum, die ihren Ursprung in unserer Seele haben, und zwar in den Winkeln unserer Seele, die wir geflissentlich ignorieren. Das ist eben die Krux mit dem Menschsein: Wir ignorieren unser inneres Leben, und als Folge davon führen wir nicht das äußere Leben, wie wir es uns eigentlich wünschen – sei es nun im Hinblick auf die Beziehung zu anderen Menschen oder auf unsere eigene Persönlichkeit. Wir kommen vom Weg ab und müssen daran erinnert werden, an unserem inneren, dem wirklichen Leben, zu arbeiten – dem, was John unsere „Seele“ nennt.

Er ruft uns in Erinnerung, dass wir eine Seele haben und dass sie, wie Jesus schon deutlich machte, unser eigentliches Leben ist.

Doch John geht noch viel weiter. Er erinnert uns nicht nur daran, dass wir eine Seele haben. Für jeden von uns hält er eine liebevolle „Mitarbeiterbesprechung“ ab. Er erklärt der Maddie in mir nicht nur, dass ich Interesse für meine innere Welt aufbringen muss, sondern liefert mir auch wirkliche Hilfestellung, auf welche Bereiche ich mich konzentrieren sollte, wenn ich mich auf den Weg mache. In diesem Buch erleben Sie John von seiner besten Seite – als jemanden, der Menschen geistlich begleitet und ihnen Orientierung schenkt.

Dieses Buch hilft Ihnen nicht nur zu verstehen, dass Sie eine Seele haben, ein inneres Leben, und wie wichtig es ist. Es gibt Ihnen auch Werkzeuge an die Hand, mit denen Sie dieses Leben hegen und pflegen können. Es wird Ihnen helfen, zum wiederholten, aber vielleicht auch zum ersten Mal bei Gott Frieden zu finden. Er hat Ihnen dieses Leben eingehaucht und er möchte Ihnen jeden Tag mehr von diesem Leben einhauchen, bis in den letzten Winkel Ihres Seins. Und es wird Sie daran erinnern, dass Ihre Seele, Ihr inneres Leben, die für alles verantwortlich ist, was in Ihrem äußeren Leben geschieht, nichts Vergängliches ist. Sie ist nichts, worauf Sie sich nur in Ihrer Stillen Zeit konzentrieren sollten, nichts, was ausschließlich für Ihren geistlichen Weg eine Rolle spielt, keine religiöse Schublade, die man von Zeit zu Zeit öffnet. Wie Jesus schon deutlich machte: Dieses innere Leben ist das eigentliche Leben, und das sollten Sie nicht verlieren. Nicht heute und nicht in Ewigkeit.

John erinnert uns daran, dass wir zwar einen Körper haben und in unterschiedlichen Kontexten zu Hause sind – in Beruf und Familie und Bekanntenkreis und Dienst –, dass wir aber eine Seele haben, die alle Teile unserer Person zusammenführt: Wille, Verstand und Körper. Wir sind „ein geistlicher Mensch, der dazu bestimmt ist, in Gottes großem Universum ewig zu leben“. Das ist Ihre ultimative Wirklichkeit, die über Ihre derzeitigen Lebensumstände hinausweist. Diese Erkenntnis ist der Weckruf für die „Maddie“ in mir und motiviert mich, etwas zu tun, das ich am liebsten nicht tun würde: mich mit der verborgenen Welt in meinem Inneren zu beschäftigen … ein guter Verwalter des Lebens zu sein, das Gott mir eingehaucht hat … mich um diese Seele zu kümmern.

Ich bin dankbar dafür, dass John uns mit diesem Buch eine Erinnerung und einen Leitfaden an die Hand gegeben hat. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich brauche von Zeit zu Zeit jemanden, der die „Maddie“ in mir wachrüttelt. Der mich daran erinnert, bei allem, was ich tue, im Einklang mit meinem Schöpfer zu sein, damit das Leben, das er mir anvertraut hat, eine neue Qualität bekommt. Und ich brauche einen Führer, der mir da auf die Sprünge hilft. John tut beides – er rüttelt uns wacht und führt uns.

Nehmen auch Sie die Einladung an und blicken Sie einmal in Ihr inneres Leben. John wird Ihnen einige wertvolle Orientierungshilfen geben.

Dr. Henry Cloud

Prolog
Der Hüter des Flusses

Einst gab es eine Stadt hoch oben in den Alpen, die sich entlang der Ufer eines wunderschönen Flusses erstreckte. Der Fluss wurde aus Quellen gespeist, die so alt waren wie die Erde und so tief wie das Meer.

Das Wasser des Flusses war so klar wie Kristall. Die Kinder spielten fröhlich an seinen Ufern, Schwäne und Gänse schwammen darauf. Man konnte die Steine und den Sand auf dem Grund erkennen und die Regenbogenforellen, die dort in Schwärmen zu finden waren.

Hoch oben in den Bergen, den Blicken aller verborgen, lebte ein alter Mann, der Hüter des Flusses. Man hatte ihm diese Aufgabe vor so langer Zeit angetragen, dass sich niemand an eine Zeit erinnern konnte, als es ihn noch nicht gab. Er zog von einer Quelle zur nächsten und säuberte sie von Ästen, herabgefallenen Blättern und anderem Unrat, der das Wasser zu verschmutzen drohte. Doch niemand war Zeuge dessen, was er tat.

Eines Tages beschloss der Stadtrat, dass man das Geld sinnvoller verwenden könnte. Ohnehin wurde der alte Mann von niemandem bei seiner Arbeit beaufsichtigt. Man musste schließlich Straßen instand setzen, Steuern eintreiben und andere Leistungen anbieten. Einem Mann Geld dafür zu bezahlen, dass er den Fluss sauber hielt, ohne dass ihn dabei jemand sah, war zu einem Luxus geworden, den man sich nicht mehr leisten wollte.

Also legte der alte Mann seine Arbeit nieder. Hoch oben in den Bergen kümmerte sich nun niemand mehr um die Quellen; Zweige, Äste und Schlimmeres trübten das Wasser. Schlamm und Ablagerungen setzten sich im Flussbett ab und landwirtschaftliche Abfälle verwandelten Teile des Flusses in einen stinkenden Sumpf.

Eine Zeit lang fiel niemandem etwas auf. Doch nach einer Weile hatte sich das Wasser verändert. Es sah trüb aus. Die Schwäne flogen davon und suchten sich eine andere Heimat. Der Fluss besaß nicht länger diesen frischen Geruch, der die spielenden Kinder angezogen hatte. Einige Bewohner der Stadt erkrankten. Jedem fiel auf, dass die strahlende Schönheit der Quellbäche, die den Fluss speisten, der Vergangenheit angehörte. Das Leben der Stadt hing vom Fluss ab, und das Leben des Flusses hing vom Hüter ab.

Ein weiteres Mal kam der Rat zusammen. Man trieb Geld auf und stellte den alten Mann wieder ein. Er säuberte die Quellen, und nach einiger Zeit war das Wasser wieder klar und rein, die Kinder spielten an den Ufern, die Kranken erholten sich, die Schwäne kamen zurück, und in der Stadt kehrte wieder Leben ein.

Das Leben der Stadt hing davon ab, dass der Fluss gesund war.

Dieser Fluss ist Ihre Seele. Und Sie sind der Hüter.1

1 Diese Fassung der Geschichte stammt aus einer Predigt von Peter Marshall. Darüber hinaus gibt es ein Buch aus dem Jahr 1952 mit dem Titel Keeper of the Stream, das von einem Mann namens Frank Sawyer handelt, der an der Verschönerung des Avon arbeitete. Er starb 1980 als alter Mann am Avon.

Die Seele ist wie ein innerer Fluss, der alle anderen Elemente des Lebens belebt, nährt und stärkt. Wenn dieser Fluss richtig fließt, dann sind wir munter und zufrieden mit allem, was wir tun, denn unsere Seele ist verwurzelt in Gott und seinem Reich. Wir leben im Einklang mit Gott, mit der Realität, dem Rest der Menschheit und der ganzen Natur.

Dallas Willard: Aus dem Herzen leben2

2 Dallas Willard: Aus dem Herzen leben. Gießen: Brunnen Verlag, 2004, S. 191

Einführung
Heiliger Boden

Unsere Seele wird manchmal an Orten geprägt und geformt, die wir uns nie hätten träumen können, und auf eine Art und Weise, wie wir es niemals erwartet hätten. Für mich geschah das im kalifornischen Box Canyon.

Der felsige Box Canyon3 liegt zwischen dem Simi und dem San Fernando Valley westlich von Los Angeles. Früher wurden an diesem Ort B-Movies, Cowboyfilme und Fernsehwestern wie Lone Ranger gedreht. Man findet hier einen bunten Mischmasch von Behausungen – zum Beispiel ein Schloss, das ein Postangestellter in den 1940er-Jahren errichtete, ein umgebauter Wasserturm oder auch ein zweigeschossiges Sperrholzgebäude, das über einem Schuppen errichtet wurde. Die Bewohner stehen in dem Ruf, Bebauungspläne nicht sonderlich ernst zu nehmen, und man hört immer wieder davon, dass hier auf städtische Mitarbeiter geschossen wird und man ihnen zuweilen die Autoreifen aufschlitzt. Unbefestigte Straßen führen zu Behausungen, vor denen ein Schild mit der Aufschrift „Betreten für Unbefugte verboten“ prangt oder auch die vor Ort gebräuchlichere Variante: „Dieses Grundstück wird durch das Waffengesetz geschützt.“ Luxusvillen mit eintausend Quadratmetern Wohnfläche stehen neben einfachen Hütten, in deren Vorgärten Rostlauben und landwirtschaftliche Maschinen stehen. Hier wohnen Hippies, konservative Hinterwäldler und Aussteiger, und hin und wieder stößt man auch auf einen Drogendealer. 1948 gründete ein frisch geschiedener Mann aus San Francisco, der sich Krishna Venta nannte, eine Kommune namens WKFL, was die Kurzfassung von Wisdom, Knowledge, Faith, and Love ist („Weisheit, Erkenntnis, Glaube und Liebe“). Besucher wurden mit dem Schild begrüßt: „Ihr, die ihr hier eintretet, geht auf heiligem Boden.“ Er behauptete, 244000 Jahre alt und Jesus Christus in Person zu sein. Dann kam er gemeinsam mit neun anderen Mitgliedern der Gruppe ums Leben, als zwei eifersüchtige Ehemänner im WKFL eine Bombe hochgehen ließen. Er hatte ihren Frauen wohl etwas zu viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Der Box Canyon hatte noch zwei andere mehr oder weniger berühmte Bewohner: Der eine war ein Sektenführer und Massenmörder namens Charles Manson, der andere hieß Dallas Willard und war ein Schriftsteller und Intellektueller. So viele unterschiedliche Möglichkeiten stehen der menschlichen Seele offen. Dallas war ein emeritierter Philosophieprofessor von der University of Southern California (USC). Vor über zwei Jahrzehnten besuchte ich ihn an einem brütend heißen Augusttag zum ersten Mal. Ich hatte gerade ein Buch von ihm gelesen, das mich so tief berührt hatte wie noch nie ein Buch zuvor. Damals war ich Pastor einer kleinen Gemeinde im kalifornischen Simi Valley, und ich war überrascht, als ich erfuhr, dass Dallas nur einige Meilen von mir entfernt lebte. Ich schrieb ihm einen Brief und erzählte ihm, wie viel mir sein Buch bedeutete, und zu meiner Überraschung schrieb er zurück und lud mich ein, ihn zu besuchen.

Dass ich ihn aufsuchte, lag vermutlich zum großen Teil daran, dass er (in meiner kleinen Welt) eine Berühmtheit war, und ich glaubte, dass ein wenig von diesem Ruhm auf mich abfärben würde, wenn ich mich nur lange genug in seiner Gegenwart aufhielt. Und vielleicht konnte er mir ja auch helfen, meinen Job besser zu machen.

Damals wusste ich noch nicht, was ich im Lauf vieler Jahre noch lernen sollte: dass er Seelen heilen konnte. Ich wusste nicht, dass sein Haus eine Art geistliches Krankenhaus war. In der katholischen und der anglikanischen Kirche gibt es Geistliche, die als Kurate bezeichnet werden und in der Seelsorge tätig sind. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Fürsorger“ oder „Pfleger“. Dallas war in diesem Sinn der erste Kurat, den ich kennenlernte, auch wenn das kein Titel ist, der von seiner Universität verliehen wird. Von Dallas würde ich etwas über die Seele erfahren, das wusste ich, obwohl ich zu dieser Zeit noch keine Ahnung hatte, wie hungrig und durstig meine eigene Seele war. Ich wusste nur eines: Wenn Dallas in die Ferne blickte, als könnte er dort etwas sehen, das ich nicht sehen konnte, und wenn er dann darüber sprach, wie gut Gott ist, fing ich an zu weinen.

Vor jenem ersten Besuch wusste ich nur, dass Dallas an der University of Southern California Philosophie lehrte und über Themen wie Jüngerschaft und Nachfolge schrieb. Vor meinem inneren Auge sah ich immer einen Anglikaner von der Ostküste, der Sherry trank, Pfeife rauchte und ein Tweedjackett mit Ellenbogenflicken trug.

Falsch gedacht.

Als ich die richtige Hausnummer gefunden hatte, sah ich es: ein kleines Haus hinter einem weißen Palisadenzaun.

Als er es fünfzig Jahre zuvor gekauft hatte, hatte man von dort einen herrlichen Ausblick auf einen See, der mittlerweile ausgetrocknet ist. Heute breitet sich vor dem Betrachter das von Smog erfüllte San Fernando Valley aus.

Das Haus war spärlich möbliert, die Einrichtung alt und billig. Vor allem Bücher füllten die Räume – und Dallas’ Kopf. Vierzig Jahre zuvor hatte man im Wohnzimmer eine Klimaanlage eingebaut, die so laut war wie ein Düsentriebwerk, sodass man brüllen musste, um sich zu verständigen, wenn sie in Betrieb war, was jedoch nicht allzu häufig vorkam. Dass Dallas und seine Frau Jane nicht materialistisch eingestellt waren, war ebenso offensichtlich wie dass der Papst höchst selten mit Frauen ausgeht. Dallas erzählte mir von einem Bauarbeiter, mit dem er sich manchmal traf, um ihn seelsorgerlich zu beraten. (Die Vorstellung, dass ein verdreckter Betonbauer mit einem gelehrten Philosophen lange Gespräche über Gott und die Seele führt, ist ergreifend.) Nachdem der zum ersten Mal Dallas’ Haus gesehen hatte, erzählte er seiner Frau: „Schatz, heute bin ich endlich einem Menschen begegnet, der noch schlechter eingerichtet ist als wir.“ Ich glaube, Dallas verstand das als Kompliment.

Ich war nervös, als ich an seine Tür klopfte, doch in seiner Gegenwart musste man die eigene Nervosität einfach ablegen. „Hallo, Bruder John“, begrüßte er mich, und sofort fühlte ich mich angenommen. Er bat mich herein und bot mir ein Glas Eistee an. Dann setzte er sich in seinen Lieblingssessel, der gegenüber von einem alten Sofa stand.

Dallas war größer, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Mir war nicht bekannt gewesen, dass er während seiner Collegezeit Basketball gespielt hatte. Er hatte graue Locken, trug eine Brille, und seine Kleidung wies darauf hin, dass er sich schon vor langer Zeit den Ausspruch Jesu zu eigen gemacht hatte: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: … Womit werden wir uns kleiden?“ Als Dallas seiner zukünftigen Frau in einer kleinen Bibelschule, dem Tennessee Temple, zum ersten Mal begegnet war, war ihr aufgefallen, dass er keine Socken trug. Sie hatte angenommen, dass Dallas eben ein Rebell war, denn sie hatte nicht gewusst, dass er sich in Wirklichkeit keine leisten konnte.

Seine äußere Erscheinung war unauffällig, mit zwei Ausnahmen. In seiner Stimme war einerseits ein Anflug von britischer Präzision zu vernehmen, den sich offenbar nahezu alle Philosophen aneignen, doch man hörte andererseits auch noch die sprachlichen Gepflogenheiten der Menschen heraus, die in den Bergen Missouris leben. Was die Skala des Denkens und Fühlens angeht, so war Dallas praktisch ein reiner Kopfmensch. Doch manchmal, wenn er betete oder redete, lag in seiner Stimme ein Tremolo, das darauf hindeutete, dass sein Herz fast überfloss, weil er über wunderbare und doch unsichtbare Dinge staunte.

Seine zweite bemerkenswerte Eigenschaft war, dass er niemals in Eile war. Jemand sagte einmal über ihn: „In seiner Zeitzone würde ich gerne leben.“ Wenn sein Haus in Flammen stünde, so vermutete ich, hätte er sich durchaus hastig bewegt, um sich in Sicherheit zu bringen. Doch darüber hinaus vermittelten seine Mimik und seine Körpersprache, dass es keinen Ort gab, an dem er in diesem Augenblick lieber gewesen wäre, und dass es nichts gab, das ihm irgendwelche Sorgen bereitet hätte.

Viele Jahre später zog ich nach Chicago. In meiner neuen Gemeinde gab es unglaublich viel zu tun, und deshalb rief ich Dallas an, um ihn zu fragen, was ich tun müsste, um geistlich gesehen gesund zu bleiben. Während wir miteinander sprachen, stellte ich ihn mir vor, wie er in seinem Wohnzimmer saß. Er machte eine lange Pause – Dallas machte immer eine lange Pause – und dann sagte er langsam: „Du musst die Hetze erbarmungslos aus deinem Leben entfernen.“ Das schrieb ich mir schnell auf. Die meisten Menschen machen sich Notizen, wenn sie mit Dallas reden; ich habe sogar gesehen, dass seine Frau hin und wieder mitschrieb. Also, meine tut das nicht, wenn wir uns unterhalten.

„Na gut, Dallas“, erwiderte ich, „das habe ich verstanden. Welche anderen geistlichen Kleinode hältst du noch für mich bereit? Ich habe nicht viel Zeit, und ich will so viele geistliche Weisheiten mitnehmen, wie nur irgend geht.“

„Nein, einen anderen Rat habe ich nicht für dich“, meinte er und sah großzügig über meine Ungeduld hinweg. „Du musst erbarmungslos die Hetze aus deinem Leben entfernen. Die Hektik ist der größte Feind deines geistlichen Lebens.“

Du musst erbarmungslos die Hetze aus deinem Leben entfernen. Die Hektik ist der größte Feind deines geistlichen Lebens.

Dallas Willard

Als ich bei unserer ersten Begegnung an meinem Eistee nippte, erkundigte sich Dallas nach meiner Familie und meiner Arbeit. Als das Telefon klingelte – damals gab es weder Handys noch Anrufbeantworter –, ließ er es einfach weiterklingeln. Er warf nicht einmal einen Blick in diese Richtung, als würde er gerne abnehmen. Er sprach einfach weiter, als gäbe es kein Telefon, als wollte er wirklich lieber mit mir reden, als den Hörer von der Gabel zu nehmen, selbst wenn es sich um etwas Wichtiges handelte. Ich hatte das eigenartige Gefühl (und ich habe seitdem mit vielen anderen gesprochen, denen dasselbe aufgefallen ist), dass in seiner Gegenwart auch mein Herz langsamer schlug, um sich dem seinen anzugleichen.

Das Haus passte zu ihm. Dallas wurde während der Weltwirtschaftskrise im ländlichen Missouri groß. Elektrischen Strom gab es dort erst, als er achtzehn wurde. Als er zwei war, starb seine Mutter. Ihre letzten Worte richtete sie an ihren Mann: „Halte den Kindern immer die Ewigkeit vor Augen.“ Als Zweijähriger versuchte Dallas, zu seiner Mutter in den Sarg zu klettern, um ihr nah zu sein. Weil nicht genug Geld da war, um die Familie zusammenzuhalten, wurde Dallas von einem Angehörigen zum nächsten weitergereicht, bis er die Highschool abgeschlossen hatte. Trotz dieser widrigen Umstände wurde er im letzten Jahr Klassensprecher.

Zunächst stellte ich ihm die Fragen, deretwegen ich meiner Meinung nach überhaupt gekommen war: Wie können sich Menschen verändern? Warum fällt Veränderung so schwer? Was genau bedeutet es, wenn wir sagen, dass jeder Mensch eine Seele hat, und warum ist diese Seele so wichtig? Woran liegt es, dass ich eine Gemeinde leite, in der lauter Menschen sitzen, die die richtigen Dinge über Gott glauben und sogar beten und in der Bibel lesen, sich jedoch offenbar kaum verändern? Warum verändere ich mich denn selbst kaum?

Er begann zu reden, und allmählich bekam ich den zwingenden Eindruck, dass er der klügste Mensch war, mit dem ich je gesprochen hatte. Viele Jahre später, als er sehr krank war, verbrachten Nancy und ich einen Tag damit, einige seiner Bücher in einer Garage nicht weit von seinem Haus entfernt zu verstauen. Seine Hauptbibliothek befand sich bei ihm zu Hause, seine Zweitbibliothek im Nachbarhaus, das er und seine Frau Jahre zuvor gekauft hatten, damit es den überbordenden Buchbestand aufnahm, seine Drittbibliothek war in der Universität untergebracht. Mehr als einhundert Bücherkisten aus seiner Viertbibliothek lagerten wir in der Garage ein: Bücher auf Latein, Deutsch und Griechisch, verfasst von den klügsten Köpfen dieser Welt und von hinterweltlerischen Dorfpredigern. Manchmal sage ich scherzend, dass ich mich nie auf ein Streitgespräch mit Dallas eingelassen habe, weil ich Angst hatte, er würde beweisen, dass ich gar nicht existierte.

Und doch vermittelte Dallas mir nie das Gefühl, ich sei dumm. Wenn ich mit ihm sprach, war mir irgendwie bewusst, wie sehr ich ihn mit meiner eigenen Klugheit beeindrucken wollte und dass ich diesen kleinen Schalter in meinem Hirn nicht umlegen konnte, auch wenn ich das gewollt hätte. Jemand hat einmal treffend gesagt: Wenn ich der klügste Mensch im Raum bin, halte ich mich im falschen Raum auf.

Irgendetwas an Dallas vermittelte mir jedoch ein Gefühl von Sicherheit, sodass ich mich manchmal dabei erwischte, wie ich ihm Dinge bekannte, ohne dass er den leisesten Anstoß dazu gegeben hatte. „Ich kann mich nicht mit dir unterhalten, ohne gleichzeitig den Versuch zu unternehmen, irgendetwas Beeindruckendes von mir zu geben.“ Ja, ich wollte ihn beeindrucken, doch gleichzeitig schämte ich mich auch dafür. Ich wusste, dass das Leben ohne dieses Bemühen besser wäre und dass ich einem Menschen gegenübersaß, der seine Identität nicht über seinen Intellekt definierte.

Gegen Ende eines seiner Philosophieseminare brachte ein Student einen Einwand vor, der nicht nur eine persönliche Beleidigung von Dallas darstellte, sondern auch noch falsch war. Statt ihn zu korrigieren, meinte Dallas lediglich, dass dies ein guter Zeitpunkt wäre, um den Kurs an diesem Tag zu beschließen. Später kam ein Freund auf ihn zu und fragte: „Warum hast du ihm das durchgehen lassen? Warum hast du ihn nicht so richtig zusammengefaltet?“ Dallas erwiderte: „Ich habe mich darin geübt, nicht immer das letzte Wort haben zu müssen.“

„Ja“, erwiderte Dallas also auf meine Beichte, „recht zu haben ist eine schwere Bürde, wenn man sie mit Würde und in Demut tragen will. Darum sitzt in der Schule auch niemand gern neben dem Kind, das immer recht hat. Es gehört zu den allerschwierigsten Dingen auf dieser Welt, recht zu haben und den anderen damit nicht zu verletzen.“

Wie bitte?

Wahrscheinlich ist das die Frage, die ich Dallas im Lauf der Jahre am häufigsten gestellt habe: „Wie bitte?“ Manchmal hielten wir zusammen Vorträge, und meine Hauptaufgabe bestand darin, diese Frage stellvertretend für die Zuhörer zu stellen:

„Die Hölle ist einfach das Beste, was Gott für manche Menschen tun kann.“

Wie bitte?

„Ich bin ganz sicher, dass Gott jeden Menschen in den Himmel lassen wird, der es einigermaßen dort aushalten kann.“

Wie bitte?

„Dein Leben in Gottes Ewigkeit wird kein kosmisches Rentnerdasein sein. Du wirst an einem unglaublich kreativen Projekt teilhaben – unter einem unvorstellbar großartigen Leiter, in einem unerhört großen Maßstab, und du wirst einen Kreislauf von fruchtbarer Arbeit und Genuss nach dem anderen durchlaufen. Das ist die prophetische Vision, die ‚kein Auge je gesehen und kein Ohr je gehört hat‘.“

Wie bitte?

Aus Dallas’ Mund kamen Sätze, die jemand anders schlicht und ergreifend nicht gesagt hätte. Sie blieben im Hirn hängen wie kleine Bomben mit Zeitzünder, mit denen man sich befassen musste, wenn sie dann explodierten.

Ich selbst merkte, dass ich mich von höflichen Fragen über die Gemeinde und irgendwelche Konzepte weg hin zum Persönlichen bewegte. Das kleine Haus im Box Canyon verwandelte sich von einem Klassenzimmer zu einem Beichtstuhl: Warum fällt es mir so schwer, die Menschen in meiner Gemeinde zu lieben? Warum will ich einerseits meine Kinder bedingungslos lieben, bin aber andererseits vom Willen zum Erfolg getrieben – und das in einem Beruf, in dem man den Menschen doch eigentlich nahebringen sollte, ihre Begierden abzulegen, unter anderem eben dieses verzweifelte Streben nach Erfolg? Warum bin ich eifersüchtig auf Pastoren, die mehr Erfolg haben als ich? Warum bin ich nie zufrieden? Warum bin ich im Verborgenen zutiefst einsam? Woran liegt es, dass ich mir einen Doktortitel in klinischer Psychologie erarbeitet habe, einen Master in Theologie, als Pastor arbeite und trotzdem immer noch nicht genau weiß, wer ich eigentlich bin?

„Das Wichtigste im Leben“, sagte Dallas, „ist nicht das, was du tust, sondern wer du wirst. Denn genau das wirst du in Gottes Ewigkeit mitnehmen. Du bist ein geistlicher Mensch, der dazu bestimmt ist, in Gottes großem Universum ewig zu leben.“

Wie bitte?

Das Wichtigste im Leben ist nicht das, was du tust, sondern wer du wirst. Denn genau das wirst du in Gottes Ewigkeit mitnehmen.

Dallas Willard

„Du bist ein geistlicher Mensch, der dazu bestimmt ist, in Gottes großem Universum ewig zu leben. Das ist das Wichtigste, was du über dich wissen musst. Das solltest du dir aufschreiben und regelmäßig wiederholen. Bruder John, du glaubst, dass du irgendwo anders sein oder noch mehr erreichen müsstest, um Frieden zu finden. Doch Frieden findest du genau hier. Gott hat einen Menschen noch nie nicht dort gesegnet, wo der gerade ist. Deine Seele ist nicht irgendetwas, das mal weiterlebt, wenn dein Körper tot ist. Sie ist jetzt das Wichtigste an dir. Sie ist dein Leben.“

Lange Pause.

Wenn ich mir Gedanken darüber machte, wie mein Leben gerade verlief, dachte ich immer an meine „äußere Welt“, die Welt des äußeren Scheins und des guten Rufs. Hier dreht sich alles darum, wie viel ich habe und was die anderen von mir halten. Diese äußere Welt ist sichtbar und offensichtlich. Hier kann man den „Spielstand“ schnell überblicken. Ich war davon überzeugt, dass ich automatisch glücklich wäre, wenn sich meine äußere Welt immer weiter verbesserte.

Doch Dallas lud mich ein, eine andere Welt zu entdecken – das, was Gordon MacDonald eine „verborgene Welt“ nennen würde.4 Sie ist unsichtbar, unbekannt, verborgen. Man bekommt für das, was dort vor sich geht, keinen Applaus. Diese Welt könnte chaotisch, finster und in Unordnung sein, und niemand würde je davon erfahren. In diesem Haus, das Dallas gehörte, sollte ich etwas über diese verborgene Welt lernen.

Es war ein einfaches Haus, aus dem die antiquierte Klimaanlage die brütende Hitze nicht vertreiben konnte. Bücher und Unterlagen stapelten sich bis unter die Decke, die wenigen Möbel waren alt. Das Schild, das davor stand, war unsichtbar, und ich brauchte Jahre, bis ich es lesen konnte: „Ihr, die ihr hier eintretet, geht auf heiligem Boden.“ Weisheit, Erkenntnis, Glaube und Liebe waren eben doch im Box Canyon zu Hause.

In einem seiner Bücher erzählte Dallas von einem kleinen Kind, das sich nachts in das Schlafzimmer des Vaters stahl, um dort zu schlafen. Die Gegenwart des Vaters reichte aus, um ihm das Gefühl der Einsamkeit zu nehmen. „Hast du mir dein Gesicht zugewandt, Vater?“ – „Ja“, erwiderte dieser. „Ich schaue dich an.“ Nur so konnte das Kind einschlafen.

Im Lauf der Jahre half mir Dallas’ Weisheit, die menschliche Seele zu verstehen, und in diesem Buch möchte ich das weitergeben, was ich gelernt habe.

In Wirklichkeit wollte ich aber nicht nur über die Seele im Allgemeinen Bescheid wissen. Ich wollte wissen, dass meine Seele nicht allein ist. Ich wollte wissen, dass mir jemand sein Gesicht zugewandt hat.

Und auf ebendiesen Weg wollen wir uns gemeinsam begeben.

3 Ich war schon oft im Box Canyon. Einige der historischen Details habe ich dem Artikel „Once-Remote Box Canyon Being Pried Open“ von Tracey Kaplan entnommen. In: Los Angeles Times vom 19. März 1989.

4 Gordon MacDonald: Ordne dein Leben. Asslar: Projektion J, 1992; mehr dazu in Kapitel 8

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