Für Bill, LuAnn, Mickey und Alan –
seit vielen Jahren Erntedank-Freunde

WIE ALLES ANFING

Eines Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus im Wald von Pepper Hill in Pennsylvania auf. Der achtjährige Philipp und seine siebenjährige Schwester Anne kletterten hinauf und entdeckten, dass es voller Bücher war.

Die Geschwister fanden schnell heraus, dass es ein magisches Baumhaus war, mit dem sie zu all den Orten reisen konnten, die in den Büchern abgebildet waren. Alles, was sie tun mussten, war, auf eines der Bilder zu deuten und sich zu wünschen, sie wären dort.

Das Baumhaus gehörte Morgan, einer Zauberin und Bibliothekarin, die durch Zeit und Raum reiste, um Bücher für die Bibliothek am Hofe des Königs Artus zu sammeln. In den Bänden 5-8 erlösten die Geschwister Morgan von einem bösen Zauber. In den Büchern 9-12 lösten sie vier alte Rätsel und wurden von Morgan zu Meister-Bibliothekaren ernannt. Als Meister-Bibliothekare mussten sie in den Bänden 13-15 in die Vergangenheit reisen. In den Bänden 16-18 erlösten Philipp und Anne ein verzaubertes Hündchen. Danach reisten die Geschwister nach Olympia. Weil Camelot in Gefahr war, suchten sie in den Bänden 20 und 21 zwei ganz besondere Schriftstücke. Dann bedrohte ein böser Magier Morgans Bibliothek. In Band 23 fanden Anne und Philipp in einem alten Theater eine besondere Art von Magie. In Band 24 reisten sie in die Berge Afrikas. Jetzt schickt Morgan sie ins Land der ersten Siedler …

Was für ein Fest?

„Komm schon!“, flüsterte Anne. Sie stand im Türrahmen zu Philipps Zimmer. „Lass uns in den Wald gehen!“

„Aber es ist Donnerstag!“, wandte Philipp ein. „Wir fahren doch nachher zu Oma!“

„Ich weiß“, antwortete Anne. „Aber ich habe so ein Gefühl, als ob das Baumhaus wieder da ist. Ich glaube, Morgan hat uns schon einen neuen Reim geschickt.“

Philipp nickte. Anne hatte mit ihrem Gefühl meistens recht.

„Okay, aber dann müssen wir uns beeilen!“, sagte er. Er warf sein Notizbuch und einen Stift in den Rucksack und folgte Anne nach unten.

„Wir sind bald zurück“, rief er.

„Sehr bald, bitte“, sagte sein Vater.

„Nicht vergessen, heute ist Donnerstag!“, erinnerte seine Mutter ihn. „Um neun wollen wir zu Oma fahren!“

„Ich weiß“, sagte Philipp.

„In zehn Minuten sind wir wieder da!“, versprach Anne.

Sie liefen aus dem Haus, über den Hof, die Straße entlang und in den Wald von Pepper Hill.

Philipp und Anne rannten durch das Licht-und-Schatten-Muster der Bäume und blieben schließlich unter der höchsten Eiche des Waldes stehen.

„Hurra!“, rief Anne.

„Du hattest recht!“ Philipp lächelte erfreut.

Hoch oben im Baum war das magische Baumhaus.

Philipp ergriff die Strickleiter und kletterte nach oben – Anne kam dicht hinter ihm.

Im Baumhaus fiel Sonnenlicht durch die Fenster.

„Gut“, sagte Anne. „Unsere Geschenke von den letzten Reisen sind noch da.“

Sie deutete auf die Papierrolle aus dem Shakespeare-Theater und den Zweig von den Gorillas.

„Die Beweise, dass wir die Magie des Theaters und den Zauber der Tiere gefunden haben!“, sagte Philipp.

„Sieh doch, dort!“ Anne deutete auf ein Buch, das in einer dunklen Ecke lag. Ein Stück Papier steckte zwischen den Seiten.

Philipp zog das Papier heraus.

„Es ist von Morgan“, sagte er und las vor:

„Und wer soll sich jetzt wie finden?“, fragte Philipp verwirrt.

Anne hielt das Buch hoch. Das Gemälde auf dem Umschlag zeigte einen Korb voller Mais auf einem hölzernen Tisch. Darüber stand: Ein unvergessliches Fest.

„Wir finden etwas bei diesem Fest“, antwortete sie voller Überzeugung und deutete auf das Buch. „Ich wünschte, wir wären dort!“, sagte sie.

„Warte doch erst einmal!“, rief Philipp. „Was denn für ein Fest? Und wo? Und wann?“

Aber da kam schon Wind auf.

Das Baumhaus drehte sich.

Es drehte sich schneller und schneller.

Dann war auf einmal alles wieder still.

Totenstill.

Die ersten Siedler

Als Philipp die Augen wieder aufmachte, strömte helles, goldenes Sonnenlicht durch die Fenster ins Baumhaus. Die Luft war frisch und kühl.

Anne trug ein langes Kleid, eine weiße Haube und eine Schürze.

Philipp hatte eine Jacke mit Spitzenkragen an, eine kurze Hose, lange Kniestrümpfe, Lederschuhe und einen Hut.

Sein Rucksack hatte sich in eine Ledertasche verwandelt.

„Dein Hut gefällt mir!“, sagte Anne. „Der sieht lustig aus!“

„Deine Haube auch!“ Philipp grinste.

„Du siehst aus wie einer der ersten Siedler!“, stellte Anne fest. „Wie einer der Pilgerväter!“

„Du auch“, sagte Philipp. „Oh Mann! Ich wette, wir sind hier in der Zeit der Pilgerväter!“

Die Geschwister rannten zum Fenster.