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Über das Buch

Süß, süßer, Molli Minipony! Für Felinda, genannt Fee, steht fest: Sie und Molli Minipony gehören zusammen. Davon muss sie nur noch ihre Eltern überzeugen. Schließlich willigt Papa ein: »Du bekommst dein Minipony, wenn zehn Hexen durch den Garten tanzen.« Juchhu, das ist ja so gut wie ein Ja! Zwar fehlen noch die Hexen, aber Fee hat schon tausend Ideen, wie sie auch diese letzte Hürde nehmen kann …

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Inhalt

Kapitel 1:
Fee kennt bereits das Ergebnis, aber
sie weiß noch nicht so recht, wie sie auf
die Lösung kommen soll …

Kapitel 2:
Fee knackt eine Nuss. Und die
merkt es nicht mal!

Kapitel 3:
Fee bekommt Post und muss
dringend eine Hexe auftreiben.

Kapitel 4:
Fee hat eine waschechte
Hexenbegegnung.

Kapitel 5:
Fee arbeitet die ganze Nacht durch
und lässt den Rest von Momo erledigen.

Kapitel 6:
Fee kriegt eine Wartungskrise und
Momo begegnet der Hexe.

Kapitel 7:
Fee erwartet den Einmarsch der Hexen.
Ob sie wohl wirklich kommen?

Kapitel 8:
Fee sieht alles – und verpasst das Wichtigste!

Kapitel 9:
MolliMolliMolliMolli!!!!!!!!

Eine Überraschung

Vorstellung der Personen und Miniponys, die in dieser Geschichte eine außerordentlich wichtige Rolle spielen

Felinda Wunderweger, genannt Fee Wunder Denn Fee ist genau das: ein Wunder mit Ringellocken, die ab und an explodieren und Fee auf eine ihrer wahnsinnigen Ideen bringen. Eins ist klar: Wenn Fee sich etwas in ihren Lockenkopf gesetzt hat, bekommt sie es auch!

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Mortimer, genannt Mo oder Momo, Fees Kleinbruder Er ist nicht nur süß, sondern auch supernützlich. Gerade weil er so süß ist. Deshalb benutzt Fee ihn bei ihren Einsätzen gerne als Wunder!-Waffe.

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Luzius, genannt Luzi oder Luzifer, Fees Großbruder Er ist nicht süß, aber trotzdem supernützlich. Weil er von außen aussieht wie ein ziemlich gefährlicher Verbrecher, aber ein Herz aus Traubenzucker hat. Außerdem kennt er sich mit allem aus, was einen Stecker besitzt, Batterien braucht oder Benzin benötigt.

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Molli Minipony Sie ist von außen süß, von innen süß, von oben, von unten, von hinten, von vorne, von schräg, von rechts, von links, von Norden, Osten, Süden, Westen und allen Himmelsrichtungen dazwischen, sie ist morgens süß, nachmittags, abends, nachts und jederzeit, rundherum, immer so weiter und wieder von vorne …

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Fee kennt bereits das Ergebnis, aber sie weiß noch nicht so recht, wie sie auf die Lösung kommen soll …

»Nein!«, brüllt Fee und stemmt sich mit beiden Beinen in den Boden. »Ich komme nicht mit. Und Molli bleibt GENAU. DA. DRIN!«

Mama seufzt und Papa hupt.

»Was soll denn das, Felinda?«, fragt Mama und macht ihr bestes »Dieses-Kind-bringt-mich-noch-um-den-Verstand«-Gesicht, während sie Molli ächzend aus dem Kofferraum befreit. Molli ist ein waschechtes, lebendiges Minipony, superwinzig und nicht größer als ein Hund. Ja, Molli Minipony reicht Mama gerade mal bis zu den Knien! Und sie ist natürlich das süßeste Tier der Welt. So kuschelig und knuffig, so goldig und niedlich, so herzerwärmend, niedlich und rundherum …

»Wie kann etwas so Kleines nur so schwer sein?«, japst Mama. »Und wie hast du sie nur da reinbekommen?« Schimpfend verfrachtet sie die Koffer wieder an Ort und Stelle.

»Entweder wir beide oder keiner«, sagt Fee bestimmt und gibt der Holzlatte, die sie als Rampe benutzt hat, einen unauffälligen Schubs. Dann klammert sie sich an Molli, die verdutzt von einem zum anderen blickt. So viel hin- und herbugsiert wurde sie ja noch nie!

»Pfrüh«, macht das Minipony, einfach nur, um auch mal etwas zu sagen.

»Du zerwürgst es noch«, warnt Momo, der gerade dabei ist, aus dem Autofenster zu krabbeln. »Tot wär blöd.«

»ERwürgen, Momo. Und jetzt chillt mal alle, klar?«, mault Luzius und versucht vergeblich, seinen kleinen Bruder am Hosenbund zu packen.

»Ich TSCHILLE Ü-BER-HAUPT nicht!«, regt sich Papa auf und hupt erneut. Möög! Mööög! Mööööööööög! »Wenn ihr beide jetzt nicht endlich einsteigt und Mortimer sich nicht ordentlich in den Kindersitz setzt, dann fahre ich einfach so los und ihr könnt den Zug nehmen.«

»Cool«, sagt Luzius, »ein paar entspannte Stunden ohne Frauen. Gib Speed, Dad, schnell!«

»IchwillaberzuMama!«, kreischt Mo erschrocken und plumpst vollends aus dem Auto.

»Mist«, sagt Luzius.

»Kind!«, schimpft Mama und hebt Mo hoch. »Hat Papa doch nicht so gemeint.«

»Hat er wohl«, knurrt Papa leise. Rotototodomm, dommel, dommel, macht es, als Papa nervös auf dem Lenkrad herumtrommelt. Er ist heute ein ganz klein wenig unentspannt. Wie immer, wenn es nach den Ferien nach Hause geht. Denn Papa konnte es nicht lassen und hat bereits in aller Frühe seine Mails gecheckt und dabei festgestellt, dass 432 davon auf ihn warten. Doch bevor er endlich wieder an seinen Schreibtisch kann, muss er erst noch mit seiner Familie quer durch Deutschland fahren. Und das scheint komplizierter zu sein, als es sich anhört.

Papa ächzt.

»Selber schuld, Dad, echt«, meint Luzius.

»Wiiie bitte?«, fragt Papa und dreht sich zu Luzius um. »Woran soll ich schuld sein? Ich glaub’s ja wohl nicht …«

»Auch okay«, erwidert Luzius und vertieft sich in sein Handy.

»Hmpf«, macht Papa, während Mama Mortimer in seinem Kindersitz festschnallt, und trommelt weiter.

Fee hat das Durcheinander derweilen ausgenutzt und sich mit Molli Minipony in den hintersten Winkel der Scheune verkrochen. Zum Abschiednehmen. Theoretisch. Praktisch denkt Fee überhaupt nicht daran, ohne Molli wieder nach Hause zu fahren. Denn in den zwei Wochen, die die Wunderwegers auf Bauer Hannsens Ferienbauernhof an der Nordsee verbracht haben, sind Fee und Molli die allerbesten Freundinnen auf der ganzen Welt geworden. Ach was, im Universum! Und je näher das Ferienende heranrückte, desto klarer ist es Fee geworden, dass sie nie wieder ohne Molli sein kann. Völlig unmöglich.

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Und da passiert es.

Fees Ringellocken explodieren.

Und zwar genau in dem Moment, als sich Fee mit der schlechtesten Laune ihres Lebens an Molli Minipony klammert und das kleine Pferdchen um nichts auf der Welt wieder loslassen will.

Woooing-pliiing!, macht es, als alle Locken gleichzeitig auf die Idee kommen, sich zu entkringeln, um anschließend mit einem knisternden Geräusch wieder zusammenzuschnurgeln. Fees Kopfhaut fühlt sich an, als hätten dreihunderttausend Ameisen gleichzeitig die Idee für ein Picknick gehabt. Kräusel, knasper, krissel macht es leise, als Fees Haare nach der Explosion nicht recht wissen, wohin mit sich. Doch damit nicht genug: Mit einem Mal kommt es Fee vor, als sei ihr Kopf in einen Sturm geraten. Etwas wirbelt darin herum und gibt keine Ruhe, bis es Fees Aufmerksamkeit erlangt hat. Wenn sich nach einer Lockenexplosion eine typische Fee-Idee in ihrem Kopf gemütlich gemacht hat, dann dauert es gewöhnlich nicht lange und Fee hat einen Plan.

»Ah ja«, sagt Fee deshalb auch gerade und nickt. »Klar! Supergut!!! So mache ich das!«

»Schrüh!« Molli niest, als Fee sie mit einer ihrer ausgebüxten Locken an der Nase kitzelt.

»’tschuldigung.« Fee kichert. »Das passiert manchmal«, erklärt sie und kratzt sich mit beiden Händen am Kopf. »Und hinterher juuuckt es!« Dann kommen Fee ganz unvermittelt die Tränen und sie schnieft eine Weile in Mollis Fell.

»Molli, du musst mir was versprechen«, flüstert Fee.

»Freeeh, fraaah«, schnaubt Molli und es hört sich ganz verdächtig nach einem »Geht klar!« an.

»Also«, sagt Fee. »Mach dir keine Sorgen. Ich schaffe das, ja?«

Molli guckt fragend.

»Na, dass wir beide ganz bald wieder zusammen sind. Und zwar nicht erst im nächsten Urlaub! Nee! Ich habe nämlich gerade DIE Idee gehabt.«

Molli nickt.

»Gut«, schluchzt Fee erleichtert los. »Wenn du nicht traurig bist, bin ich auch nicht traurig. Also fast nicht.« Fee wischt sich die Tränen von der Wange. »Nö, funktioniert nicht«, sagt sie und weint weiter. »Aber …«, Fee putzt sich die Nase, »es dauert auch bestimmt nicht lange. Und vergiss mich nicht bis dahin, ja?«

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Drängend dröhnt Papas Hupe in den Stall.

»Mann!«, mault Fee. Dann schlingt sie vorerst zum letzten Mal ihre Arme um Molli, streichelt ihren Rücken und klopft ihr sachte den Hals. »Ich hab dich ganz doll lieb! Und vergiss nicht, was ich eben gesagt habe. Wir sehen uns bestimmt bald wieder!«, flüstert sie.

Molli nickt und pustet Fee einen kitzelzarten Ponykuss auf den Hals.

»Also ich geh jetzt«, flüstert Fee und steht auf. Im Rennen wischt sie sich die Tränen aus dem Gesicht. »Bin ja schon da«, mault sie dann und quetscht sich auf die Rückbank zwischen Luzius und Mortimer.

»Armes Feechen«, murmelt Mama. Mitleidig reicht sie ihr ein Taschentuch.

Papa hupt ein letztes Mal, stöhnt: »Na endlich!«, und braust genervt vom Hof.

Doch je kleiner der Bauernhof im Rückfenster wird, desto größer wird Fees Idee. Wenn ihre Eltern erst mal Ja sagen zu einem Minipony so ganz im Allgemeinen, dann schafft Fee es auch, dass sie ein ganz spezielles bekommt: MOLLI!

»ICH WILL EIN MINIPONY«, platzt es nach einer Viertelstunde aus ihr heraus.

»Was?«, fragt Papa.

»Sie will so ’n Pferd wie von vorhin«, erklärt Momo.

»Oh, Spatz, das Thema Haustiere hatten wir doch schon tausend Mal«, sagt Mama und sieht auf das Navi. Noch 775 Kilometer bis nach Hause. Na, das kann ja heiter werden.

»Die Jungs wollen es auch, oder?«, wendet sich Fee an ihre Brüder.

»Mir egal, Hauptsache, es pennt nicht in meinem Zimmer«, sagt Luzius und stülpt sich die Kopfhörer über.

»Hund wär besser«, meint Momo und stopft sich einen Schnuller in den Mund.

»Igitt, wo hast du den denn her?«, stöhnt Mama.

Nach fünf Minuten sind Mo und Luzius eingeschlafen.

»Super, danke«, schmollt Fee und versinkt in brütendes Schweigen, das sie auf dem gesamten Heimweg nur noch für exakt diese Sätze unterbricht:

»Ich will ein Minipony!« (32 Mal)

»Und WARUM krieg ich kein Minipony?« (36 Mal)

»Ich muss aufs Klo!« (5 Mal)