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Impressum

 

Sinnliche Geschichten 2

erotische Erzählungen von

NOLO

 

Cover-Foto: 2HotBrazil/istock

Cover-Design: Thomas Bedel

 

© 2017 by Roter Mund Verlag eine Marke der ProCon Lang GmbH - All rights reserved

https://rotermundverlag.de/de

ISBN: 978-3-946346-65-4

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.


Inhalt

 

Titel

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Inhalt

Dick Langhard

Die Novizin

Lehrergespräch

Oben auf

Hallo, mein Name ist Nolo.

Angestellt in einem Reiseunternehmen bin ich auf der ganzen Welt unterwegs und habe dadurch das große Glück, viele verschiedene Menschen kennenzulernen und somit behaupten zu können, in allen Herren Länder Freunde zu haben. Außerdem bekomme ich auf diesen Reisen eine Vielzahl an Geschichten erzählt, von denen ich in diesem wie auch in den folgenden Bänden mit Erlaubnis der betreffenden Personen berichten möchte. Alle Erzählungen basieren auf realen Menschen und Ereignissen, die ich jedoch aufgrund der künstlerischen Freiheit sowie zum Schutz der Privatsphäre der entsprechenden Personen etwas abgeändert habe, sodass es nur Eingeweihten möglich sein sollte, diese wahren Akteure zu identifizieren.

In diesem Band dreht sich alles um Erste Male. Damit nicht unbedingt das Erste Mal gemeint, Ereignisse und Begegnungen, die wahrlich eine Veränderung mit sich brachten. Es ist schon oft erstaunlich, wie einzelne Situationen, Ereignisse oder Entscheidungen das unmittelbar weitere Leben entscheidend verändern können. Für die in den folgenden Geschichten vorgestellten Frauen war dies so und es ist mir eine große Freude, ihre lebensverändernden Ereignisse zu teilen.

Somit wünsche ich ihnen viel Vergnügen bei den vier Geschichten aus der Wirklichkeit, nah an der Wahrheit.


Dick Longhard

 

Dick Longhard.

Was für ein Name. Subtil war anders. Aber was konnte man schon von einem Porno-Darsteller erwarten? DEM Pornodarsteller, wenn man Susan fragte. Was Lena eigentlich nicht tat, aber danach fragte Susan nicht.

Die beiden jungen Frauen saßen in dem neuen Club, für den es eigentlich keine Reservierungen mehr gab. Aber Susan hatte so ihre Methoden. Im Grunde nur eine und die hatte etwas mit ihrer sehr beweglichen Zunge, ihren saugstarken Lippen und diversen männlichen Geschlechtsorganen zu tun. Das Zusammentreffen dieser hatte Susan diese Reservierung eingebracht. Mehr wollte Lena nicht wissen.

Die Arbeitswoche war anstrengend gewesen und nun wollten Susan und Lena Spaß haben. Das sah für Susan so aus, dass sie in ein extra kurzes rotes Kleid geschlüpft war, was geradezu verführte, sie anzusehen. Dazu ihre gelbblonden, glatten polange Haare, die schlanke Figur mit den prallen großen Brüsten und schon war jedem klar, dass Susan ein wahrgewordener Männertraum war. Zudem neigte Susan dazu, Männerträume wahr werden zu lassen.

Lena war hingegen etwas subtiler gekleidet. Ihr Kleid reicht bis zu den Knien, war hellblau und auch sehr körperbetont geschnitten, versteckte aber mehr als es offenbarte. Lenas Brüste waren nicht so groß, aber doch schon ordentlich, so dass sie Susans Dekolleté niemals neidete. Ihre kastanienbraunen lockigen Haare umrahmten ein sehr hübsches Gesicht, das die ein oder andere zarte Sommersprosse aufwies. So fiel sie den Männern ebenso auf wie Susan, doch war ihr Gebaren nicht so “direkt“. Susan war sehr direkt und sehr offen. Und sie hatte mal wieder nur ein Thema.

„Du wirst nicht glauben, was der mit Zue Allin gemacht hat“, meinte Susan begeistert. Der war Dick Longhard und Zue Allin war wohl der Name der Porno-Darstellerin, schlussfolgerte Lena. Konnte sein, dass Susan auch schon einmal diesen Namen genannt hatte, aber Lena hatte ihn wohl vergessen. Susan verstand nicht wirklich, dass Lena für die Pornos ihrer Freundin nicht ganz so den Enthusiasmus mitbrachte.

Wie Susan sie einmal dazu überreden konnte, mit ihr einen dieser, nun, Filme anzusehen, ging noch heute über ihr Fassungsvermögen. Allen Ernstes hatte Susan vorher gefragt, welchen Dildo Lena dabei benutzen wollte und hatte einige vor ihr ausgebreitet. Lena besaß nicht einmal einen und Susan hatte welche, die eher nach Folterwerkzeugen aussahen, aber auf gar keinem Fall nach einem Penis. Oh, Lena hatte schon Penisse gesehen. Nun, nicht so viele, aber einige. Naja, nicht unbedingt im erregten Zustand, weil ihr das dann doch zu peinlich gewesen wäre. Bei ihr war meistens das Licht aus oder ihre Augen zu. Da war doch nichts dabei, oder? Jedenfalls kam nichts was sie dabei gesehen oder eben auch nicht gesehen hatte an das ran, was damals dort auf dem Couchtisch lag. Wie konnte man sich so etwas einführen? Freiwillig? Und das auch noch lustvoll empfinden? Am liebsten wäre Lena aufgesprungen, aber sie tat es nicht. Stattdessen meinte sie nur: „Ich werde ganz sicher nicht einen davon benutzen. Und wenn du es tust, dann bin ich hier raus.“

Susan lachte und hob beschwichtigend die Hände.

„Okay, okay. Ich benutze auch keinen davon.“

Etwas summte. Lena blickte sich irritiert um, konnte aber nichts feststellen. Schließlich blieb ihr Blick auf Susan kleben, die auf der Couch saß, wanderte an ihrem Körper herunter und blieb auf ihrem…

„Sag mir jetzt bitte nicht, dass…“, begann Lena und geriet ins Stocken. „Du hast doch nicht etwa…“

Susan lächelte verlegen.

„Schuldig.“

Lena schloss die Augen und atmete tief durch.

„Es ist mein Lieblingsvibrator“, verteidigte sich Susan. „Der kitzelt so herrlich.“

Lena ließ sich auf die Couch sacken.

„Du bist unfassbar.“

Und dann hatte Susan diesen Film angemacht und Lena hatte nicht mehr gewagt, sich zu bewegen, geschweige denn, offen zu Susan rüber zu sehen. Erst recht nicht, als Dick Longhard sein Teil hervorholte und allzu offensichtlich zur Schau stellte, warum er Dick Longhard hieß. Und das tat er. Sehr lang. Und wie. Lena war geneigt, ihren Kopf zu verdrehen. War es möglich, dass man sich so verdrehte und dabei Sex haben konnte? War das bequem? Es sah eher anstrengend aus. Und wie fühlte es sich an, so ein Ding hineingeschoben zu bekommen? Dick Longhard hatte wirklich ein außergewöhnliches Ding.

„Von seinem Prachtschwanz ist ein Abdruck gemacht worden“, informierte Susan Lena unvermittelt. „Die dienen zur Herstellung von Dildos. Wenn die rauskommen, dann besorg ich mir einen und werde mit denen noch mal Dick Longhards Werke ansehen.“

Lena wollte es sich nicht vorstellen, aber die Bilder waren sofort da. Es war, wie nicht an grüne Ziegen oder so zu denken. Es ließ sich nicht vermeiden. Und jetzt dachte sie sogar an Susan mit Dick Longhards Plastikprügel und grüne Ziegen. Das wurde ihr zu viel.

Damals hatte Lena diesen Filmabend als einmaliges und leider unvergessliches Erlebnis abgetan, aber Susan hielt es nicht davon ab, ihrer Freundin von den neuesten Werken zu berichten. Zum Glück schien Dick Longhard nicht einer von den Darstellern zu sein, die ein Werk nach dem anderen abdrehten. Seine Produktionen waren zugegebenermaßen auch von einer deutlich höheren Qualität. Daher kamen solche Berichte nicht jede Woche vor. Aber heute war es wieder soweit. "Dick Longhard in Fotzenkiller“ hieß das wenig subtile Werk. Da Dick Longhard in seinen Filmen immer einen Privatdetektiv spielte, der auch noch so hieß wie er, waren solche Titel, die an Thriller erinnern sollten, keine Seltenheit. Am eindrucksvollsten fand Lena den Titel “Rosettenburner“, den vergaß sie nie. Aber “Fotzenkiller“ war wahrlich auch etwas, das sich für ewig in ihr Hirn brennen würde.

„Hallo, hörst du mir überhaupt zu?“, unterbrach Susan ihre Gedanken. „Ich erzähle dir gerade vom absoluten Wahnsinn.“

Susans Begeisterung war nicht zu überhören und so atmete Lena einfach tief durch und wandte sich ihrer Freundin zu, für die es nur einen wahren Mann gab, sich aber nur zu gerne mit allerlei anderen abgab, um ihre Phantasien auszuleben. Wobei sich dies letztendlich immer wieder als Enttäuschung herausstellte, weil eben kein Mann wie Dick Longhard war. Der würde für immer nur in Susans Träumen existieren, eine reale Begegnung würde es wohl nie geben, so sehr sich Susan dies auch wünschte. Auch wenn er gerade eben den Club betrat. In Echt.

Lenas Augen weiteten sich. Da Susan mit dem Rücken zum Eingang saß, konnte sie nicht sehen, wie unverkennbar Dick Longhard und ein paar andere Personen – offensichtlich Darsteller und wahrscheinliche Filmteammitglieder – den Saal betraten und sich zum VIP-Bereich begaben. Aber dass es Dick Longhard war, daran gab es keinen Zweifel. Sie hatte zwar nur eines seiner Werke gesehen – und darin alles von ihm -, aber Susan hatte quasi überall Bilder und Merchandising Artikel von ihm, sein Anblick war Lena also vertraut. Und sie musste auch zugeben, dass er nun wirklich gut aussah. Mitte dreißig, deutlich muskulös, halblanges dunkelblondes, stets gepflegtes Haar, blaue Augen und ein Gesicht wie auf diesen Covern für Schmachtromane. Zudem hatte seine Miene etwas spitzbübiges, seine Augen dieses verschmitzte Leuchten, das aufzeigte, dass er weder sich noch das Ganze allzu ernst nahm, auch wenn er stets professionell bei der Sache war. Das gefiel Lena schon. Aber das alles war schon etwas anderes, wenn er plötzlich leibhaftig dastand.

Völlig sprachlos sah Lena immer wieder zwischen Susan und Dick Longhard hin und her, war aber nicht im Geringsten dazu in der Lage, irgendetwas herauszubringen noch mit Mimik und Gestik ihre Freundin darauf hinzuweisen, was sich gerade unglaubliches hinter ihr abspielte. Diese Sprachlosigkeit und das gleichzeitige Unvermögen, sich mit Gesten auszudrücken, musste auf Susan sehr merkwürdig gewirkt haben.

„Hast du einen Anfall“, meinte Susan irritiert, sprang dann aber fast panisch auf, „Oder hast du was verschluckt? Steckt dir was im Hals? Oh Gott, wie geht noch einmal Herzmassage?“

In ihrer Panik, nach Hilfe zu suchen, sah sie sich um… und erblickte nun auch Dick Longhard. Ihre Reaktion bestand darin, dass ihr förmlich die Kinnlade herunterfiel und sie ihre Freundin im vermeintlichen Todeskrampf total vergaß.

„Das ist Dick Longhard“, brachte sie nur hervor. „Der echte Dick Longhard.“ Und um sich scheinbar genau zu vergewissern, blickte sie ihm auf seinen Schritt. Was sie dort sah, ließ sie lächeln.

„Hey, ich sterbe hier“, gab Lena zu bedenken, die ihre Sprache wohl deshalb wiedergefunden hatte, da nun unverkennbar klar war, dass sie nicht auf eine Lebensrettung durch ihre Freundin zählen konnte, wenn diese gerade ihr gesamtes Blut aus dem Hirn an ihre pulsierenden Geschlechtsteile verlor.

„Hallo, bin gleich tot“, versuchte Lena es erneut.

„Dick kann sicher auch Notfallversorgung“, meinte Susan verträumt. „Er hat mal einen Arzt gespielt und ist dafür bekannt, dass er sich akkurat vorbereitet.“

Lena konnte sich gut vorstellen, wie dieser Fieber maß, sowohl oral wie auch anal. Und schon wieder ein Bild, das sie nicht mehr aus dem Kopf bekommen würde.

Die beiden Frauen sahen der fröhlich wirkenden Gruppe nach, die zwar im VIP-Bereich Platz nahm, aber auf die üblichen Absperrungen und “Türsteher“ verzichtete. Das war schon erstaunlich. Als dann Dick Longhard auch noch selbst zur Bar ging, gab es für Susan kein Halten mehr. Abrupt drehte sie sich zu Lena um, deren Herz aufgrund der plötzlichen Bewegung kurz aussetzte.

„Lass uns zu ihm gehen“, meinte Susan und sah Lena tief in die Augen.