image

Inhalt

Inhalt des AusspracheTrainers (AT)
(separat erhältlich)

Vorworte / Einleitung

Track 1

Begleitendes Tonmaterial

Hinweise zur Benutzung

Belgien und seine Sprachen

Karte des Sprachgebiets

Flämisch oder Niederländisch?

Aussprache & Betonung

Wörter, die weiterhelfen

Grammatik

Ein, das & jenes Ding

Ich, mir oder mein?

Schön, schöner, am schönsten

Sein & haben

Kaufen, gekauft, werde kaufen

Dürfen, wollen, können, müssen

Nein, kein & Co.

Wer, wie, was?

Komm & geh!

Der flämische Satz

Eins, zwei, drei …

Zeit & Datum

Konversation

Kurz-Knigge

 

Floskeln & Redewendungen

Track 5

Das erste Gespräch

Track 6

Zu Gast sein

Track 7

Unterwegs

Track 8

Unterwegs mit dem Auto

Track 8

Bus, Bahn & Co.

Track 8

Übernachten

Track 9

Toilette

Track 10

Essen & Trinken

Track 11

Bier, Kaffee & Co.

 

Einkaufen

Track 12

Kultur erleben

Track 13

Nachtleben

Track 14

Liebe & Flüche

Track 15

Radsport & Fußball

 

Geld, Post & Telefon

Track 16

Notfälle

Track 17

Anhang

Mehr zum Thema Belgien bei Reise Know-How

Literatur- & Surftipps

Wortliste Deutsch – Flämisch

Wortliste Flämisch – Deutsch

Die Autorin

Impressum

 

Das Wichtigste im Überblick:

Nichts verstanden? – Weiterlernen!

Track 4

Die wichtigsten Fragewörter

Die wichtigsten Fragen & Sätze

Track 3

Die wichtigsten Richtungsangaben

Die wichtigsten Zeitangaben

Die wichtigsten Floskeln & Redewendungen

Track 2

Die Zahlen

Track 18

Laute & Lautschrift

Vorwort

Was spricht man denn in Belgien – Belgisch? Das gibt’s natürlich nicht. Das junge Belgien ist 3-sprachig mit Niederländisch, Französisch und einem klein bisschen Deutsch. Wo man was spricht, ist klar in 5 flämische und 5 wallonische Provinzen aufgeteilt, aber es verschlägt doch immer wieder manch einen Flamen in wallonisches Gebiet und umgekehrt. In Brüssel ist sowieso beides vermischt.

Mit diesem Kauderwelsch-Band möchte ich Sie das schöne Flandern voller mittelalterlicher Architektur und Kunst hautnah erleben lassen. Ich möchte Ihren Gaumen stimulieren mit belgischen Pommes frites, Klosterbieren, Schikoree, Miesmuscheln und Tartar. Genießen Sie das Flair eines Strandurlaubs oder erleben Sie das Großstadtleben in den Metropolen.

So richtig klappt das alles nur, wenn Sie Flamen kennen lernen und das geht nur, wenn Sie einen Flamen in seiner Alltagssprache ansprechen, dem flämischen Niederländisch. Kultur lebt nun einmal durch Menschen und deren Sprache, deren Gesten – eben all den Ausdrucksmitteln, derer sie sich bedienen. Tauchen Sie ein in das sanfte, zurückgezogene Land und schwelgen Sie auf Flämisch!

Elfi H. M. Gilissen

P. S.: Bedanken möchte ich mich herzlich bei Charles Vanderhaegen für die wertvollen Grammatiktipps, bei Katrien de Gusseme für die vielen Anregungen und Korrekturen, sowie bei meiner zahlreichen flämischen Familie für das engagierte Beantworten meiner Fragen. Ein besonderer Dank gilt auch meinen Eltern fürs Korrektur lesen und meinem Cousin Karel Cauwenberghs für das Besprechen der Kassette passend zum Buch!

Begleitendes Tonmaterial

Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter

https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-flaemisch-mp3-1249

Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem image markiert sind.

Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.

Hinweise zur Benutzung

Dieser Kauderwelsch-Band besteht ganz klassisch aus drei wichtigen Teilen: Grammatik, Konversation und Vokabeln.

In der Grammatik erfahren Sie, wie man einen flämischen Satz aus den einzelnen Bausteinen leicht zusammensetzt. Dabei verzichte ich so weit möglich auf grammatikalische Klassifizierungen, sondern versuche anhand aus dem Reisealltag gegriffener Beispiele den flämischen Satz zu erläutern. Dabei gehe ich von der offiziellen, in der Schule und den Medien verwendeten hochniederländischen Grammatik und Schreibweise aus – Algemeen Nederlands, kurz AN genannt – und habe diese dem tatsächlichen Sprachgebrauch der Flamen angepasst. Richtig und falsch gibt es hier nicht. Es geht nur darum möglichst authentisch zu kommunizieren!

Die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift hilft Ihnen auch ohne die Grammatikkapitel einen Einblick in die flämische Satzstruktur zu bekommen:

Wie zou de wijn proeven?

wie sau de wäen pruve(n)

wer würde der Wein schmecken

Wer probiert den Wein?

Die tatsächliche alltägliche Aussprache ist sehr verschieden vom Niederländischen. Daher ist die Lautschrift in blauer Schrift essentiell zum Erlernen der flämischen Aussprache. Dabei habe ich versucht die gängigste Aussprachevariante zu treffen, wie sie von Sprechern aller Dialekte leicht abgewandelt gesprochen wird.

In der Konversation habe ich alltägliche Reisesituationen für Sie zusammengestellt, in denen Sie Ihre ersten „Gehversuche“ im Flämischen machen können. Dazu stelle ich Ihnen viele nützliche Sätze zusammen, sowie kleine Wörterlisten, mit denen Sie Wörter im Satz einfach Ihren Bedürfnissen entsprechend ersetzen können. Dabei biete ich Ihnen auch immer nützliche Hintergrundinformationen, die Ihnen helfen werden, die Kultur der Flamen besser zu verstehen und sich schlichtweg zurecht zu finden.

Die Wörterlisten am Ende des Buches enthalten einen Grundwortschatz von je ca. 1000 Wörtern.

Die Rubrik „Das Wichtigste im Überblick“ im Anhang hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Einfach die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombinieren. Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht das Kapitel „Nichts verstanden? – Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Es befindet sich auch in der Rubrik „Das Wichtigste im Überblick“, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Ich habe leider nicht verstanden.“ oder „Wie bitte?“ auszuhelfen.

Belgien und seine Sprachen

Belgien war Teil der vereinigten burgundischen Herzogtümer und Grafschaften, in denen man Niederländisch und Französisch sprach. Diese 17 niederländischen Provinzen standen unter der Vogtei von Margarete von Parma, der Halbschwester des burgundischen Philipp II., König von Spanien.

Schnell lehnten sich die Niederländer gegen die unliebsamen spanisch-burgundischen Herrscher auf. Dennoch fiel Antwerpen im Laufe des 80-jährigen Krieges im Jahre 1585 den Spaniern zu. Damit war die Grenzlinie gezogen zwischen dem katholischen, spanisch regierten Süden und dem reformistisch-calvinistischen Norden.

Nach der Zweiteilung der Niederlande wurden die niederländischen Dialekte, die man im „belgischen“ Gebiet sprach, zur Sprache der einfachen Leute, Bauern und Arbeiter, denn die protestantische Elite – Kaufleute, Juristen, Handwerker und Gelehrte – hatte das Land verlassen. Die neue Elite sprach Französisch, welches europaweit ohnehin en vogue war.

Mit der Verfolgung der Protestanten durch den Statthalter der Spanischen Niederlande, Herzog Alba, setzte eine Flucht der Oberschicht nach Amsterdam ein, die sich dort verstärkt für die Teilung der Niederlande einsetzte. 1648 errangen die Nördlichen Niederlande die Unabhängigkeit und wurden das, was wir heute als die Niederlande kennen. Die Südlichen Niederlande jedoch blieben unter spanischer Herrschaft und entsprechen in etwa dem heutigen Belgien.

Mit der Annexion der Südlichen Niederlande durch die Franzosen in 1794 verstärkte sich der Einfluss des Französischen. Zumindest bis Napoleon die berühmte Schlacht von Waterloo (südlich von Brüssel) verlor und die Südlichen und Nördlichen Niederlande auf dem Wiener Kongress 1815 wieder zum „Vereinigten Königreich der Niederlande“ unter der Regentschaft von Wilhelm I. von Oranien geeint wurden. Nach der „Wiedervereinigung“ wurde Niederländisch zur einzigen Amtssprache erklärt – und das, obwohl ein Teil der Bevölkerung nur Französisch sprach – die Wallonen – und darüber hinaus auch die Oberschicht.

Das war aber nicht so ganz im Sinne der „Südniederländer“. Also gab es eine „Umwälzung“, bis die „Südniederländer“ auf der Londoner Konferenz 1831 schließlich die Unabhängigkeit errangen. Belgien ward geboren! – Eine konstitutionelle Monarchie unter ihrem ersten Regenten Leopold I. von Sachsen-Coburg.

Die niederländischsprachige Bevölkerung, die sich schon nicht mit dem calvinistischen „nördlichen Niederländisch“ identifizieren konnte, war ebenso gegen die Vorherrschaft des Französischen als Staatssprache. Neue flämischsprachige Literatur entstand und spiegelte das Erwachen einer neuen flämischen Identität wider, die Ihren Höhepunkt 1898 in der Gleichstellung der flämischen und französischen Sprache fand.

Doch der Sprachenstreit geht immer noch weiter. Jüngste Errungenschaft im Identitätskampf der Flamen war die Staatsrestrukturierung in 1993 in einen Federale Staat mit der Aufteilung in drei Regionen: Vlaamse Gewest, Brussels Hoofdstedelijk Gewest und Waalse Gewest, sowie drei Gemeinschaften: de Vlaamse Gemeenschap, de Franse Gemeenschap, de Duitstalige Gemeenschap. Damit wurden die Grenzen für jede Landessprache deutlich festgelegt.

image

rovinz

Flämisch

Französisch

Deutsch

Brugge

Brugge

Bruges

Brügge

Gent

Gent

Gand

Gent

Antwerpen

Antwerpen

Anvers

Antwerpen

Vlaams & Waals Brabant

Brussel

Bruxelles

Brüssel

Limburg

Hasselt

Hasselt

Hasselt

Hainaut

Mons

Mons

Mons

Namur

Namen

Namur

Namen

Luxemburg

Arlon

Arlon

Arlon

Liège

Luik

Liège

Lüttich

Flämisch oder Niederländisch

In Flandern – früher der Name einer Grafschaft, heute die nördliche Verwaltungseinheit in Belgien – spricht man Niederländisch, oder genauer gesagt mehrere niederländische Dialekte: Westvlaams, Oostvlaams, Brussels, Brabants … Die belgische Regierung hat 1980 die Hochsprache des Nachbarn Niederlande (AN = Algemeen Nederlands) auch zur Hochsprache Belgiens erklärt, d. h. sie wird in den Medien verwendet und an den Schulen gelehrt. Problematisch ist dabei nur, dass man in Belgien viele andere Wörter und Wendungen verwendet und sie vor allem anders ausspricht als im AN. In der Schriftsprache sehen Sie allerdings offiziell nur die niederländische Hochsprache und das stiftet auch bei Belgiern Verwirrung. Achtung! In diesem Band wird nicht auf die Limburgische Aussprache eingegegangen, die sich sowohl deutlich von Hochniederländisch als auch von den verschiedenen flämischen Dialekten unterscheidet!

Wie unterscheidet sich nun das Flämische vom Hochniederländischen?

(Anti)französischer Touch

Es werden im Flämischen viel mehr Wörter französischen Ursprungs verwendet.

Nederlands

Vlaams

Duits

banketbakkerij

patisserie

Bäcker

verwarming

chauffage

Heizung

autoweg

autostrade

Autobahn

dieet

regime*

Diät

koelkast

frigo

Kühlschrank

Weil das Flämische gegen die Vorherrschaft des Französischen ankämpft, gibt es auch viele Beispiele dafür, dass in den Niederlanden das französische Wort bevorzugt wird, in Belgien jedoch das niederländische.

Nederlands

Vlaams

Duits

fauteuil

zetel

Sessel

centrifuge

droogzwierder

Trockner

aquaplaning*

watergladheid

Aquaplaning

jus d’orange

appelsiensap*

Orangensaft

rotonde

rondpunt*

Verkehrskreisel

Andere Unterschiede

Flämische Begriffe können manchmal näher an der deutschen Entsprechung sein als das niederländische Wort.

Nederlands

Vlaams

Duits

dadelijk

seffens

sofort

flesopener

aftrekker

Flaschenöffner

ham

hesp

Schinken

fooi

drinkgeld*

Trinkgeld

jurk

kleed*

Kleid

ongeluk*

ongeval*

Unfall

Sind bei Wortlisten in diesem Buch zwei Alternativen angegeben, ist das zweitgenannte Wort oft eine hochniederländische Variante, welche sich im alltäglichen Sprachgebrauch bei (vor allem jüngeren) Flamen etabliert hat oder immer in der Schriftsprache verwendet wird.

Bedeutungsunterschiede

Es gibt auch immer wieder Verwirrung zwischen Niederländern und Flamen, weil dasselbe Wort in beiden Ländern schon mal ganz unterschiedliche Bedeutungen hat.

 

Nederlands

Vlaams

eng

beängstigend

eng, schmal

hof

Hof des Königs

Garten

neuken

ficken

streiten

poepen

scheißen

ficken

schoon

sauber

schön

Wie viele Vokabularunterschiede es genau gibt, weiß keiner. Die häufigste Angabe nennt mehrere 1000 unterschiedliche Vokabeln.

Ausspracheunterschiede

Die Betonung des Flämischen unterscheidet sich ab und an auch vom Niederländischen. Im Gegensatz zu den Niederländern „verniederländischen“ die Flamen englische Lehnwörter, statt sie Englisch auszusprechen.

 

NL

VL

 

achttien

achtien

achtien

achtzehn

match

mätsch

matsch

Match/Spiel

site

ßeit

ßiete

Site

dossier*

doßjee

doßier

Dossier

Schließlich gibt es auch noch feine grammatikalische Unterschiede, die zu erklären den Rahmen dieses Büchleins sprengt, die aber selbstverständlich in den Beispielsätzen des Buches Anwendung finden.

Ik zou iedere week willen naar België gaan.

(Flämisch)

ich würde jede Woche wollen nach Belgien gehen

 

Ik zou iedere week naar België willen gaan.

(Niederländisch)

ich würde jede Woche nach Belgien wollen gehen

 

Ich würde gern jede Woche nach Belgien fahren!

Aussprache & Betonung

Das Flämische ist in der Aussprache sehr unterschiedlich vom Niederländischen. Aber es ist nicht nur ein Dialekt, sondern mehrere. Es kann daher nicht jede Aussprachevariante gezeigt werden. Die von mir gewählte Lautschrift versucht den flämischen Grundton widerzuspiegeln, den alle regional unterschiedlichen Dialekte gemein haben, so dass Sie möglichst viel verstehen, egal ob Sie einen Westvlaming, Oostvlaamse, Bruggeling oder einen Antwerpenaar vor sich haben. Im Folgenden werden nur die Laute erklärt, die sich vom Deutschen unterscheiden. Die betonte Silbe ist in der Lautschrift immer unterstrichen.

Selbstlaute (Vokale)

Mit FRZ sind in der Aussprachetabelle die Aussprachearten für französischstämmige Wörter markiert.

a

a

„a“ wie in „Masse“;

 

 

wat wat was

 

aa

lang wie in „Vater“; oder oa;

 

laten

laate(n) lassen

aa

aa

lang wie in „Vater“; oder oa;

 

 

gaat chaat geht

ai

ai

wie in „Mai“;

 

 

amai aamai Herrje

 

ä

langes „ä“ wie in „Ähre“ (FRZ);

 

 

populair popülär beliebt

au

au

wie in „August“;

 

 

gauw chauw bald

 

o

wie in „Restaurant“ (FRZ);

 

 

chauffage schofash Heizung

e

ä

„ä“-Laut wie in „modern“;

 

 

met mät mit

 

e

unbetontes „e“ wie in „bitte“;

 

 

ge che du

 

ee(j)

wie in „Meer“, vor s und n auch mit auslautendem „j“-Klang;

 

 

delen deele(n) teilen

ee

ee(j)

wie in „Meer“, vor s und n auch mit auslautendem „j“-Klang;

 

 

feest feeßt Fest

ë

e

unbetontes „e“ wie in „bitte“;

 

 

mogen moeche(n) dürfen

é

ee

wie in „Café“ (FRZ);

 

 

congé kõnshee freier Tag

ei

äe

wie in „Märchen“;

 

 

eigen äeche(n) eigen

en

õ

durch die Nase gesummtes „o“, das „n“ wird nur angedeutet (FRZ);

 

 

enfin image also

eu

ö

längeres „ö“ wie in „Möhre“;

 

 

deur dör Tür

i(e)

i(e)

zwischen „i“ und „ie“;

 

 

ik ik ich

 

j

nach Selbstlauten (oei, ooi) als „j“;

 

 

hooi hooj Heu

ij

äe

lang wie in „Märchen“;

 

 

zijn säen sein

 

e

in der Endung -lijk -lek sprechen;

 

 

eerlijk eerlek ehrlich

in

image

durch die Nase gesummtes „ä“, das „n“ wird nur angedeutet (FRZ);

 

 

enfin image also

o

o

kurzes „o“ wie in „Sonne“;

 

 

zon son Sonne

 

ue

längeres „u“ wie in „Kuh“;

 

 

zo sue so

 

e

stummes „e“ wie in „bitte“;

 

 

avond aavend Abend

oe

u

kurz wie in „Mumm“;

 

 

boer bur Bauer

oi

wa

wie in „Waffel“ (FRZ);

 

 

coiffeur kwaför Frisör

on

õ

durch die Nase gesummtes „o“, das „n“ wird nur angedeutet (FRZ);

 

 

garçon garßõ Kellner

oo

oe

wie „o“ und „e“ schnell nacheinander gesprochen, kein ö!

 

 

boot boet Boot

ou

au

wie in „Haus“;

 

 

koud kaud kalt 

 

u

wie in „Kuh“ (FRZ);

 

 

route rute Route

u

ü

kurz wie in „dünn“;

 

 

dun dün dünn

 

üü

lang wie in „rührend“;

 

 

muren müüre(n) Mauern

 

nach ee oder ie wird es einfach nicht gesprochen:

 

 

nieuw niew neu

ui

öe

wie „ö“ in „öffnen“ und „e“ schnell nacheinander gesprochen;

 

 

buiten böete draußen

uu

üü

lang wie in „rührend“;

 

 

natuur natüür Natur

 

öh

je stärker der Dialekt, klingt es wie ein langes „ö“ in „Möhre“;

 

 

vuur vöhr Herd

y

ie

wie in „Bier“ (FRZ);

 

 

stylo ßtielo Kuli

Mitlaute (Konsonanten)

c

ß

vor e, i, y wie in „Gasse“;

 

 

merci märßie danke

 

k

sonst wie in „Kanne“;

 

 

dialect dialäkt Dialekt

ci

ßj

erst ein „ß“, dann ein „j“;

 

 

officieel ofießjeel offiziell

ç

ß

wie in „Gasse“ (FRZ);

 

garçon garßõ Kellner

ch

ch

wie in „echt“;

 

echt ächt echt

 

sch wie in „Schule“ (FRZ);

 

charme scharme Charme

d

d

wie in „Mond“;

 

modern modärn modern

 

am Wortende entfällt es oft:

 

goed chu(d) gut

g

ch

sanftes „ch“ wie in „manch“;

 

graag chraach gern

 

sh

„sch“ wie in „Garage“ (FRZ);

 

passage paßaashe Passage

 

g

selten wie in „Gabel“ (FRZ);

 

garçon garßõ Kellner

h

wird nicht ausgesprochen;

 

hebben äben haben

 

h

nur am Satzanfang sprechen, wenn es sonst keinen Mitlaut gibt:

 

hee ‘he?!

j

j

wie in „Jahr“;

 

jaar jaar Jahr

 

dsh bei englischen Worten;

 

job dshob Job

 

sh

besonders nach einem „t“;

 

pintje pientshe Glas Bier

r

r

immer ein sanft gerolltes „r“;

 

drie drie drei

s

s

scharfes „s“ wie in „Rose“;

 

positie posießie Position

s(c)

ß

wie in „Gasse“;

 

ascenseur aßõnßör Aufzug

sch

ßch

erst „ß“, dann „ch“ (kein sch!);

 

schoon ßchoen schön

 

ßk

bei stärkerem Dialekt;

 

schoon ßkoen schön

sj

sch

wie in „Schule“;

 

sjaal schaal Schal

sp

ßp

erst „ß“, dann „p“ (kein schp!);

 

hesp äßp Schinken

st

ßt

erst „ß“, dann „t“ (kein scht!)

 

gisteren chießteren gestern

t

t

wie in „tauchen“;

 

cabaret kaba Kabarett

 

am Wortende entfällt es meist;

 

niet nie nicht

 

ß

vor „i(e)“;

 

nationaal naßjonal national

v

v

weniger scharf: fast wie ein „f“;

 

vers värß frisch

w

w

geschlossen fast wie ein „u“;

 

waar waar wo

z

s

scharfes „s“ wie in „Rose“;

 

zijn säen sein

Besonderheiten

Wörter, die auf „k“ enden, werden mit nachfolgenden Worten, die mit einem Selbstlaut anfangen, verschmolzen:

Dat wil ik ook eens doen.

da wilekoekeenß dun

das will ich auch einmal machen

Das will ich auch mal machen.

Bei Worten die auf -t enden, verformt sich die Aussprache oft zu einem -de. Insbesondere wenn gij du oder een eins folgt:

Wat een schoon gebouw*!

waden schoen chebau

was ein schön Gebäude

Was für ein schönes Gebäude!

Komt ge mee?

komtche mee

kommst du mit

Kommst du mit?

Das flämische „g“ wird von den Niederländern als „sanftes g“ bezeichnet, weil es eben kein harter kehliger Laut ist! In Westflandern wird das „g“ sogar so sanft, dass es verschwindet und nur noch ein „h“, statt „ch“ zu hören ist!

Bei auf -en endenen Wörtern wird oft das -e- verschluckt. Je nach Gegend wird es jedoch ausgesprochen und stattdessen das -n verschluckt oder es verwandelt sich in ein -m:

goedendag

chudn dach

wij komen wel

wäe koeme wäl

ik ga slapen

ik chaa ßlaapm

Nur kurz zur Schreibweise des Flämischen: alles wird klein geschreiben, außer Eigennamen, geografischen Namen und Sprachen.

Wörter, die weiterhelfen

Schon an der ersten Raststätte, aber spätestens an Ihrem Urlaubsort brauchen Sie vielleicht ein paar Worte auf Flämisch, daher auf die Schnelle das Wichtigste: