Sabine Hindrichs • Ulrich Rommel

Mobilität

PSG II, Expertenstandard und Pflegebedürftigkeitsbegriff in der Praxis anwenden

Sabine Hindrichs • Ulrich Rommel

Mobilität

PSG II, Expertenstandard und Pflegebedürftigkeitsbegriff in der Praxis anwenden

Inhalt

Kapitel 1: Mobilität als zentrales Thema in Pflege und Betreuung

1.1  Leitgedanken zum Thema Mobilität

1.2  Definition und Mobilitätsverständnis im Rahmen von Pflege und Betreuung

1.3  Normalitätsbewegung

1.4  Bewegung und Gesundheit

1.5  Der physiologische Alterungsprozess

1.6  Kernkompetenzen zur Bewegung

1.7  Risikofaktoren für Mobilitätseinschränkungen

1.8  Mobilitätsprozess von Zegelin

1.9  Mobilitätsstatus

Kapitel 2: Mobilität im Kontext des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes

2.1  Pflegestärkungsgesetz II (PSG II)

2.2  Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff SGB XI § 14

2.3  Themenmodul 1 „Mobilität“

2.4  Besondere Bedarfskonstellation

2.5  Themenmodul 7 „Außerhäusliche Aktivitäten“

2.6  Prävention und Rehabilitation/Hilfsmittel

Kapitel 3: Expertenstandard Erhaltung und Förderung der Mobilität

3.1  Entwicklungsstand des Expertenstandards Erhaltung und Förderung der Mobilität

3.2  Aufbau und Struktur des Expertenstandards

3.3  Grundaussagen des Expertenstandards

Kapitel 4: Mobilität in der Dokumentation

4.1  Pflegeprozess und Pflegedokumentation

4.2  Prozessschritt 1 – Informationssammlung

4.3  Prozessschritt 2 – Maßnahmenplanung

4.4  Prozessschritt – Berichteblatt

4.4  Prozessschritt – Evaluation

Kapitel 5: Förderung und Erhaltung Mobilität in der praktischen Umsetzung

5.1  Zielgruppenspezifische Angebote

5.2  Mobilitätsfördernde Umgebung

5.3  Mobilitätsfördernde Ideen – Beispiele aus dem Pflegealltag

5.4  Mobilitätshilfsmittel

Kapitel 6: Mobilität und Qualitätssicherung

6.1  Implementierung eines Expertenstandards – Nachhaltiges organisationales Wissen

6.2  Interne Prozessaudits und Pflegevisiten

6.3  QPR – Qualitätsprüfung durch den MDK

6.4  Exkurs Kontrakturenprophylaxe

6.5  Qualitätsindikatoren

Literaturverzeichnis

Die Autoren

Anhang

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Buch-Code: AH1008

Vorwort

Zum 01.01.2017 findet mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff, dem neuen Begutachtungsverfahren und der Ablösung der Pflegestufen durch die Pflegegrade ein Paradigmenwechsel in der Pflege statt oder wie es Professor Ronald Richter ausgedrückt hat „Sie müssen sich einmal um 180 Grad drehen, weg von der Frage, was muss die Pflegekraft tun, hin zu der Frage, was kann der Pflegebedürftige noch, wie selbstständig ist er?“ Mit der Reihe Pflegethema entlang der Themenmodule des Neuen Begutachtungsverfahrens (NBA) möchten wir Sie pflegefachlich bei dieser Kehrtwende hin zum neuen Verständnis von Pflegebedürftigkeit unterstützend begleiten. Dabei soll der neue Begriff der Pflegebedürftigkeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln bzw. Perspektiven betrachtet werden. Für jedes Themenmodul wird es ein Praxishandbuch geben. Die einzelnen Bücher orientieren sich thematisch immer am gleichen Aufbau:

1.  Pflegethema – Themenmodul

2.  Themenmodul im Kontext des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes

3.  Expertenstandard/Expertenwissen zum Themenmodul

4.  Themenmodul in der Dokumentation

5.  Themenmodul in der Praktischen Umsetzung

6.  Themenmodul und Qualitätssicherung

Der erste Band der Reihe Pflegethema beschäftigt sich mit der Mobilität, dem ersten wissenschaftsbasierten Pflege- und Betreuungsthema aus dem neuen Begutachtungsinstrument. Zunächst erhalten Sie eine Einführung ins Thema, der eine Darstellung des aktuellen pflegefachlichen Stands des Wissens in Deutschland folgt, immer verbunden mit der Bezugnahme zu den entsprechenden Expertenstandards. Pflegetheoretisch liegt unseren Darstellungen ein personenzentrierter beziehungsbasierter Ansatz zugrunde, wobei wir uns bewusst nicht auf ein bestimmtes Pflegemodell festgelegt haben, da dieses aus unserer Sicht von jeder Einrichtung entsprechend ihrem Klientel und der eigenen kulturellen Prägung gewählt werden sollte. Für den Bereich der Dokumentation orientieren wir uns am Strukturmodell der entbürokratisierten Pflegedokumentation.

Der systematische Aufbau der einzelnen Bücher orientiert sich an einer Idee von Professor Andreas Büscher, dem Wissenschaftlichen Leiter des DNQP (Deutsches Netzwerk für Qualität in der Pflege), wie die Erkenntnisse aus der Begutachtung für die Wahl des Hilfeangebotes/Versorgungssettings, der Durchführung der Pflege und deren Dokumentation genutzt werden können und dabei sich eines aus dem anderen ergibt und zusammenfügt.

Zu Beginn einer „Pflegekarriere“ steht die Perspektive aus leistungsrechtlicher Sicht als Grundlage für den Grad der Pflegebedürftigkeit. Sie gibt erste Hinweise für die Versorgungsmöglichkeiten der pflegebedürftigen Personen und ihrem Unterstützungsbedarf.

Ausgehend vom Grad der Pflegebedürftigkeit erfolgt der Übergang in den Versorgungsprozess der pflegebedürftigen Person und dem damit erforderlichen Unterstützungsbedarf. In welcher Form und Ausgestaltung die pflegebedürftige Person Unterstützung in Anspruch nimmt, wird durch eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren beeinflusst. Dies geschieht aufgrund der individuellen Lebenssituation, den Wünschen und Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person, dementsprechend hat sie die Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten für ihre Pflege und Betreuung (ambulante, teilstationäre und stationäre Versorgungangebote).

Unabhängig für welchen Versorgungsbereich sich die pflegebedürftige Person entscheidet, erfolgt ein an ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen orientierter Versorgungsprozess (Pflegeprozess). Um den Praxistransfer des aktuellen theoretischen Pflegewissens, sowie die leistungsrechtlichen Erfordernisse, sicherzustellen, bedarf es einer Integrationsfähigkeit dieser Faktoren in den pflegepraktischen Alltag der unterschiedlichen Versorgungbereiche. Der Grad der Selbstständigkeit, in Kombination mit einem personenzentrierten Ansatz ermöglicht einen an der pflegebedürftigen Person orientierten und ausgerichteten Pflegeprozess. Die Dokumentation des prozesshaften pflegefachlichen Handelns sollte sich an diesen Faktoren orientieren, um den Pflegeprozess prägnant und aussagekräftig schriftlich darzustellen. Das Strukturmodell zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation ist mit seiner Anschlussfähigkeit an den Pflegebedürftigkeitsbegriff eine Form der Dokumentation, die diese Faktoren alle integriert und berücksichtigt.

Exemplarisch werden in jedem Themenband zwei pflegebedürftige Personen einmal im ambulanten und stationären Versorgungsbereich als praxisnahes Beispiel durchgehend beschrieben, um sowohl den Grad ihrer Pflegebedürftigkeit als auch ihren individuellen gewünschten Versorgungsbedarf zu ermitteln. In dieser Ausgabe werden uns die beiden pflegebedürftigen Personen Frau Sieglinde Inge Soden und Herr Samuel Ignaz Sauerbruch* zum Themenmodul Mobilität begleiten.

Im vorliegenden Band zur Mobilität war es uns besonders wichtig, das Thema von allen Seiten her in seinen unterschiedlichen Dimensionen zu betrachten und Ihnen nicht nur theoretische Grundlagen zu vermitteln, sondern praxisnah Hilfestellung und Ideen für Ihren Alltag zu vermitteln. Insbesondere im Kapitel „Themenmodule in der Praktischen Umsetzung“ wollen wir Ihnen mit Beispielen aus der Praxis unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten vorstellen, verbunden mit der Hoffnung, dass die ein oder andere Idee von Ihnen aufgegriffen und umgesetzt wird.

Sabine Hindrichs

Ulrich Rommel

Stuttgart/Kos 2016

* Frau Sieglinde Inge Soden sowie Herr Samuel Ignaz Sauerbruch sind von den Autoren frei erfunden, etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt