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Vergleich der Darstellung von Kriegsverbrechern in der Nachkriegsliteratur bei Wolfgang Koeppen „Der Tod in Rom“ und Stephan Hermlin „Die Kommandeuse“


Vergleich der Darstellung von Kriegsverbrechern in der Nachkriegsliteratur bei Wolfgang Koeppen „Der Tod in Rom“ und Stephan Hermlin „Die Kommandeuse“


1. Auflage

von: Ina Brandenburg

13,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 27.10.2016
ISBN/EAN: 9783668330313
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 13

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Potsdam (Germanistik), Veranstaltung: Einführung in die neuere Literaturgeschichte: Nachkriegsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der DDR- Autor Stephan Hermlin gehört zu den bedeutendsten Dichtern seiner Generation, dies beweist er auch in seiner scharf kritisierten Novelle „Die Kommandeuse“ (1954), welche vermutlich auf einer wahren Begebenheit beruht.
Die wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilte Hedwig Weber wird im Rahmen der Aufstände des 17. Juni 1953 von Anhängern der NS- Diktatur nach sieben Monaten Haft aus dem Gefängnis Saalstedt befreit. Die ehemalige Lagerführerin des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück soll als „Opfer des kommunistischen Terrors“ auf einer Kundgebung sprechen. Voller Hoffnung propagiert sie immer noch nationalsozialistisches Gedankengut, woraufhin sie verhaftet wird. Nachdem zuerst angesetzten Strafmaß von 15 Jahren, wird sie nun unwiderruflich zum Tode verurteilt.

„Der Tod in Rom“ hingegen erschien in einer Trilogie des BRD- Schriftstellers Wolfgang Koeppen, die mit „Tauben im Gras“ (1951) begann und sich in den Romanen „Das Treibhaus“ (1953) und „Der Tod in Rom“ (1954) fortsetzte. In einem Zitat von Gotthold Ephraim Lessing heißt es: „Einen elenden Dichter tadelt man nicht; mit einem mittelmäßigen verfährt man gelinde; gegen einen großen ist man unerbittlich.“ Auch Koeppen muss sich dieser Wahrheit aussetzen und erfährt zur damaligen Zeit von der Öffentlichkeit in der Bundesrepublik eher Ablehnung als Zuspruch für seine Werke.
Zur Zeit des deutschen Wirtschaftswunders treffen der ehemalige SS- General Gottlieb Judejahn, seine Frau Eva, sein Sohn Adolf und die Familie seines Schwagers, die Pfaffraths, in Rom aufeinander. Koeppen lässt in seiner Geschichte ungleiche Einstellungen zum Nationalsozialismus aufeinanderprallen. Judejahns Sohn hat sich in die Religion geflüchtet, sein Neffe Siegfried Pfaffrath ist Tonsetzer und homosexuell. Gottlieb selbst ist jedoch immer noch tief von der Ideologie des dritten Reiches überzeugt und so gipfelt die Geschichte mit dem Mord an Ilse Kürenberg. Sie wird von Judejahn erschossen, weil sie vor ihrer Badewanne stehend in ihm alte Erinnerungen an die vielen nackten Frauen vor dem Leichengraben hervorruft.

Im weiteren Verlauf werden nun die Darstellungen der beiden Hauptfiguren Gottlieb Judejahn und Hedwig Weber, die Anhänger des Nationalsozialismus sind, verglichen. Dazu sollen der Romananfang und die Novelle genauer untersucht werden. Darauffolgend sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Beschreibung von Tätern des 2. Weltkrieges aufgezeigt werden.