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Zum Höflichkeitskonzept Hartliebs. Alexanderroman


Zum Höflichkeitskonzept Hartliebs. Alexanderroman


1. Auflage

von: Olga Shabanova

13,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 20.06.2018
ISBN/EAN: 9783668730922
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 18

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2.7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Alexanderromane des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Hartliebs Höflichkeitskonzept leistet einen wichtigen Beitrag zur Darlegung eines Perspektivwechsels in Briefen.

Im ersten Teil der Hausarbeit wurden die gängigen Interpretationen Hartliebs Werkes vorgestellt. Fürbeth 1992 weist auf die Problematik hin, die sich ergibt, wenn Alexander als “Fürstenspiegel” verstanden wird. Neben der Zuordnung zu der “historia”, wird oftmals die Meinung vertreten, Hartliebs Werk sei ein Roman, da er sich von seiner lateinischen Vorlage erheblich unterscheide. Bachorskis Untersuchung bietet eine Möglichkeit, im Werk die Pluralität der Erzählperspektiven darzustellen. Den Perspektivwechsel behandelt er anhand der Orakelsprüche, Träume und anhand des Briefes an Aristoteles. Nach Schlechtweg-Jahn 2006 zeigen die Briefe noch deutlicher, dass die Inhalte durch einen neuen Erzähler geändert werden und zwar mit einer Tendenz zur Legitimation Alexanders. Es wird Dialogizität des Romans im Sinne von Bachtin erörtert. Dieser theoretische Teil der Arbeit weist darauf hin, dass das Ergebnis der Darstellung davon abhängt, welcher Erklärungsansatz als Grundlage genommen wird.

Der dritte Teil zeigt, wie die Briefe an Aristoteles und Olympia als fiktive Elemente im Roman gelten können. Kennzeichnend für diese Briefe ist das Auslassen der Begegnungen mit „konkurrierenden“ Mächten und Konfrontation mit den fremden Ideologien, die in dieser Arbeit anhand der Begegnungen mit dem Herrschern Oxidracen, der Königin Candacis und Brahmanen-König Dindimus dargelegt werden konnten.

Im vierten Teil wird Hartliebs Höflichkeitskonzept anhand des Briefwechsels mit Oxidracen und Candacis dargestellt. Während der ersten Korrespondenz mit dem König Darius benutzt Hartlieb das Konzept der „übertriebenen Höflichkeit“. Im Briefwechsels mit Oxidracen wird der soziale Status Alexanders in Frage gestellt, indem hier Hartliebs negative Wertung des Helden repräsentiert wird. Anhand des Briefwechsels mit der Königin Candacis konnte Alexanders Gespaltenheit auch in sprachlicher Hinsicht erörtert werden. Dabei wurde explizit der genderorientierten Fragestellung von Schlechtweg-Jahn nachgegangen, und verdeutlicht, dass Candacis Figur der unabhängigen Herrscherin mit Alexanders Vorstellung einer Minnedame korreliert.